Informatik-Jobs ohne Programmieren

Wissenschaft Informatik
#1

Hi,

in einem anderen post frage ich grade was man mit einem Mathematik-/ Nebenfach Logik- Studium so alles machen kann. Da kam die Antwort: „Mach doch was im IT-Bereich“.
Ich kann mir darunter leider nichts vorstellen. Ich habe keinerlei Erfahrungen mit irgendwelchen Programiersprachen und bin auch sonst im Umgang mit PCs nicht besser als der normale Student. Was kann man dann noch im IT-Bereich machen?
Ich kenne Turing-Maschinen und bin mir recht sicher das ich mich in alle logischen Grundlagensysteme einarbeiten kann. Aber welche Jobs macht man damit? Und was macht man genau in diesen Jobs? Hat da jemand Erfahrungen?

Schonmal vielen Dank und liebe Grüße,
Tremer

#2

Hallo,

Was kann man dann noch im IT-Bereich machen?

Zum Beispiel für das Auslegen, Planen und Aufbauen von Netzwerkstrukturen braucht man nicht unbedingt Programmierkenntnisse - wohl aber entsprechende Kentnisse aus der Informatik.

Grüße,
Moritz

#3

Hi, und danke für die schnelle Antwort.

Zum Beispiel für das Auslegen, Planen und Aufbauen von
Netzwerkstrukturen braucht man nicht unbedingt
Programmierkenntnisse - wohl aber entsprechende Kentnisse aus
der Informatik.

Genau darum gehts: kann ich ohne Kenntnisse der Informatik wirklich was im IT-Bereich machen?
Ich habe alle logischen Grundlagen usw, aber halt kein Informatik-wissen. Was gibt es da und was macht man da?

#4

Genau darum gehts: kann ich ohne Kenntnisse der Informatik
wirklich was im IT-Bereich machen?
Ich habe alle logischen Grundlagen usw, aber halt kein
Informatik-wissen. Was gibt es da und was macht man da?

Du kannst Wände aufstemmen und Kabel nach Plan verlegen, mehr wohl nicht. Man kann auch ohne Medizinkenntnisse kein Arzt werden, aber Pförtner im Krankenhaus geht schon.

Gruss Reinhard

#5

Hallo,

Du kannst Wände aufstemmen und Kabel nach Plan verlegen, mehr
wohl nicht. Man kann auch ohne Medizinkenntnisse kein Arzt
werden, aber Pförtner im Krankenhaus geht schon.

dafür habe ich nicht Mathe studiert. Ich würd schon gern mit meinem Kopf arbeiten. Ich frage, weil ich solche Antworten auf die Job-Such-Frage bekommen habe:

Hey,

ich denke, dass du in IT-bezogenen Forschungsinstituten oder
F&E-Einrichtungen in Unternehmen Chancen hättest. Da gehts
meist eher um … naja … „Kopfsachen“ :wink: Die Feinkonzepte
zur Implementierung machen dann die richtigen Informatiker.

Natürlich setzt das ein gewisses Maß an IT-spezifischem Denken
voraus, z.B. dass du weißt, WAS überhaupt möglich ist aufgrund
gegebener Ressourcen etc.

Hoffe, das hilft dir weiter.

Ideen?

#6

Hossa :smile:

Ohne Programmier-Kenntnisse wird es für dich sehr schwierig in der Informatik-Branche. Dabei ist es gar nicht mal so schlimm, dass du keine Programmiersprache beherrschst. Viel schlimmer ist, dass du nicht wie ein Programmierer denkst. Das Hauptproblem in der Informatik besteht darin, sehr komplexe Zusammenhänge zu erfassen und in kleine, handhabbare Teilprobleme zu zerlegen. Und genau das lernst du beim Programmieren.

Du schreibst, dass du Turing-Maschinen kennst, aber das braucht niemand. Wichtig wären Kenntnisse in: .NET, COM, CORBA, MFC, SQL, XML, XSLT, HTML, Java, C++, C#, VB, … Kennst du irgendwas davon?

Du kennst dich mit Logik aus. Aber auch das ist „gefährlich“. In der Mathematik ist z.B. ein Quadrat ein Spezialfall von einem Rechteck. In der Informatik nicht! Bei einem Rechteck kannst du nämlich die Länge der Seiten unabhängig voneinander verändern. Bei einem Quadrat nicht. [Stichwort: Denken wie ein Programmierer]

Da du bisher nichts mit Computern gemacht hast, außer dem üblichen Office-Kram und Surfen, rate ich dir dringend von einem Job in der IT-Branche ab. Damit wirst du nicht glücklich.

An deiner Stelle würde ich mich bei Versicherungen bewerben. Die suchen ständig Mathematiker, um neue Versicherungsmodelle zu berechnen und bestehende anzupassen.

Viele Grüße

Hase

#7

dafür habe ich nicht Mathe studiert. Ich würd schon gern mit
meinem Kopf arbeiten.

sagte der Taxifahrer.

Mit Mathe hat mans schon schwer - ich habe mein Vordiplom über das Cantorsche Diskontinuum gemacht, aber in den ganzen Jahrzehnten seither ist mir nie auch nur annähernd eine Anwendungsmöglichkeit dafür begegnet. Firmen stellen einen Mathematiker natürlich nur ein, wenn er zu einer praktischen Anwendung beitragen kann, und wenn es die Auswertung von Sterbetafeln zur Berechnung von Versicherungsprämien ist (was für ein Lebenszweck). Oder du konstruierst noch verrücktere Immobilien-Kreditpakete zur Verschleierung des enthaltenen Risikos oder Derivate mit potenzierter Hebelwirkung, aber dafür brauchst du schon wieder Spezialkenntnisse in Finanzmathematik.

Letzlich bleibt bloss ein Dasein als Mathelehrer oder was anderes dazuzulernen. Falls irgenjemand irgendwas berechnen will, kannst du natürlich sagen, he die Formel ist soundso, aber das ist noch lange kein Beruf.

Ich bereue es keineswegs, Mathe gelernt zu haben, sowenig wie Englisch, ist aber genauso bloss Grundlage für weitere Qualifikation.

Gruss Reinhard

#8

Hi Hase,

vielen Dank für die Info. Ja, ich kenne C++, Java und HTML. Aber halt nur vom Namen her :wink:
Versicherungen sind nicht so mein Ding. Auf die Idee bin ich natürlich auch schon selbst gekommen und muss sagen: meh!
Daher frage ich halt grade mal ein bisschen rum.

mfg, Tremer

#9

Hossa Tremer :smile:

Mathematik ist sicherlich ein sehr interessantes Fach, jedoch hat alles das, was man nach dem Vordiplom lernt, kaum einen bis gar keinen praktischen Nutzen mehr. Selbst in Physik kommt man mit Vordiplom-Mathe herovrragend über die Runden.

Entsprechend schwierig ist es als reiner Mathematiker in der Wirtschaft Fuß zu fassen. Die mathematische Ausbildung, die man praktisch benötigt, lernt man in vielen anderen Berufen auch. Das zusätzliche Wissen eines Mathematikers ist das, was eigentlich niemand braucht und was daher auch niemand bezhalt.

Wenn du nicht zu einer Versicherung möchtest und auch nicht Lehrer werden möchtest, wird es wirklich sehr eng.

Ein Freund von mir, auch wie du reiner Mathematiker, hat früher für ein Umfrage-Institut gearbeitet. Das war ihm aber zu langweilig. Dann hat er eine kaufmännische Zusatzausbildung absolviert und arbeitet nun bei einer Unternehmensberatung. Vielleicht wäre das ja auch was für dich?

Viele Grüße

Hase

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#10

hallo.

in einem anderen post frage ich grade was man mit einem
Mathematik-/ Nebenfach Logik- Studium so alles machen kann.

das ist ja erstmal nix schlechtes. die ganze welt ist im grunde mathematik. aber meinst du, „mathe studiert, und das war’s jetzt“?

Da kam die Antwort: „Mach doch was im IT-Bereich“.

die allzweckwaffe IT-bereich… schau dir mal an, wie viele doppel-nullen sich in dem bereich tummeln! mit keinerlei praxisbezug würdest du wohl auch eher zu denen gehören.

Ich kann mir darunter leider nichts vorstellen. Ich habe
keinerlei Erfahrungen mit irgendwelchen Programiersprachen und
bin auch sonst im Umgang mit PCs nicht besser als der normale
Student.

dann wäre eine möglichkeit, das zu ändern. mit logischem denkvermögen und guter auffassungsgabe ausgestattet sollte das nicht wirklich ein problem sein.
sieh’s mal so: du hast den theorie-teil hinter dir. jetzt wird’s zeit, ein werkzeug in die hand zu nehmen.

Was kann man dann noch im IT-Bereich machen?

sollte die erste frage nicht sein „was würdest du denn gerne machen“?
wenn du turing-maschinen entwerfen willst - pech gehabt. reine mathematiker braucht höchstens die uni.

gruß

michael

der in seiner programmiertätigkeit mitunter schon in die verlegenheit kommt, was mathematisches nachschlagen zu müssen.

#11

Auch hi,

also historisch hat sich die Informatik aus der Mathematik entwickelt. Um mal Dijkstra („Erfinder“ der strukturierten Programmierung, der übrigens Mathe studiert hat) zu zitieren: „Computer Science is no more about computers than astronomy is about telescopes“.

Also wer meint, dass Informatik ausschließlich mit Programmierung zu tun hat, ist auf dem Holzweg! Es geht vielmehr um die Erforschung von prinzipiellen Grenzen des Computers beim Lösen von Problemen.
Ein Informatikstudium besteht im übrigen deshalb nicht umsonst zu einem großen Teil aus Mathematik.

Und um nun auf deine Frage zu kommen. Ich glaube Google kann dazu mehr sagen als ich:

http://blog.codecentric.de/2009/01/aus-dem-blickwink…

http://www.pcfreunde.de/news/n12538/it-branche-mathe…

http://www.faz.net/s/RubC369C1C69080485483CF27037465…

usw.

Ein wenig Interesse und Begeisterung für Computer und deren Funktionsweise solltest du allerdings mitbringen. Genauso wie die Bereitschaft dich evtl. auch in eine Programmiersprache einzuarbeiten.

Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen!

Viele Grüße
/silvl