Infrarot-Kamera bei Nachtsicht

Hallo,

die Infrarot-Kamera nimmt bei Nacht auf. Auf dem Bildschirm des PC sehe ich alles schwarz-weis, manche Pflanzen im Garten sind hell-leuchtend, andere dagegen dunkel dargestellt. Ich verstehe das nicht. Nachtschmetterlinge werden hell dargestellt, obwohl sie so klein sind, kleine Spinnen werden überdeutlich abgebildet. Aber am Tage sieht man die Aufnahmen in normalen Farben ohne die Spinnen und Spinnenweben, keine Schmetterlinge leuchten.

Warum ist das so?

Hallo,

die Infrarot-Kamera nimmt bei Nacht auf. Auf dem Bildschirm
des PC sehe ich alles schwarz-weis, 

Du hast sicher eine Kamera mit eingebautem Infrarotscheinwerfer. Nachts kann die Kamera keine Farben sehen, deshalb dieser Scheinwerfer. Für Infrarotlicht sind viele Kameras besonders empfindlich.

manche Pflanzen im Garten
sind hell-leuchtend, andere dagegen dunkel dargestellt. Ich
verstehe das nicht. Nachtschmetterlinge werden hell
dargestellt, obwohl sie so klein sind, kleine Spinnen werden
überdeutlich abgebildet. Aber am Tage sieht man die Aufnahmen

Das kommt eben darauf an, wie gut die Infrarotstrahlung reflektiert wird. Nahe Objekte natürlich stärker als weiter entfernte. Die kleinen Spinnen hast du ja bestimmt nicht in 10m Entfernung gesehen.
Gruß
Bernd

in normalen Farben ohne die Spinnen und Spinnenweben, keine
Schmetterlinge leuchten.

Warum ist das so?

Danke Bernd54!

ich bin bisher von einer Vorstellung ausgegangen, daß Infrarot-Kameras das Infrarotlicht der Umgebung aufnehmen bzw. anzeigen. Aber in diesem Fall scheint die Kamera wie eine Taschenlampe oder Scheinwerfer Infrarotlicht auszustrahlen, so daß die Kamera in diesem Infrarotspektrum, das ein Mensch nicht sehen kann, Aufnahmen macht, die von diesem Infrarotscheinwerfer reflektiert werden.

Ich wunderte mich immer wieder, daß Katzen und Marder zu der Kamera aufblickten, die können vielleicht den Infrarotscheinwerfer sehen?

Die Nachtschmetterlinge oder andere Insekten, die da herumfliegen und aufgenommen werden, sind nah der Kamera, aber auch manchmal über 5 Meter und mehr weit entfernt, trotzdem sind sie deutlich erkennbar bei diesen Nachtaufnahmen. Sie sind so klein, etwa 4 bis 5 Millimeter

Gruß
Lars

Hallo,
Infrarot (IR) ist ein weiter Begriff.
In Praxis muß man schon etwas genauer Sagen, was man darunter versteht.
Deine Kamera hat wahrscheinlich einen CCD-Chip, die schon immer auch nahen IR eine gute Empfindlichkeit im Bereich bis über 1000nm haben.
http://www.fen-net.de/walter.preiss/bilder/sensitivi…
Die Grenze zum IR liegt für das Auge bei ca. 700nm.
Normal sehen wir die Farben im Bereich zwischen ca. 400nm (blau-violett) … 700nm (tiefrot).
Deshalb wird bei Videokameras im normalen Taglichtbetrieb oft ein IR-Sperrfilter für den nahen IR-Bereich benutzt.
Für Nachbetrieb wird dieser weggenommen und als Beleuchtung dienen dann IR-ED, die etwas im Bereich zwischen 850…950nm abstrahlen.

ich bin bisher von einer Vorstellung ausgegangen, daß
Infrarot-Kameras das Infrarotlicht der Umgebung aufnehmen bzw. anzeigen.

Infrarotlicht der Umgebung, das ist die Wärmestrahlung, sofern keine aktive Beleuchtung benutzt wird. Diese Wärmestrahlung ist aber fernes IR im Bereich 5…30um Wellenlänge.
Kameras, die solches Licht detektieren können, heißen deshalb Wärmebildkameras.

Aber in diesem Fall scheint die Kamera wie eine
Taschenlampe oder Scheinwerfer Infrarotlicht auszustrahlen, so
daß die Kamera in diesem Infrarotspektrum, das ein Mensch
nicht sehen kann, Aufnahmen macht, die von diesem
Infrarotscheinwerfer reflektiert werden.

Ja, so ist es. Und da im IR-bereich die Reflektivität von Oberflächen ganz anders sein kann, als im sichtbaren Bereich, können Objekte die im sichtbaren Licht sehr dunkel bis schwarz erscheinen im IR eher hell reflktierern und anders herum.

Ich wunderte mich immer wieder, daß Katzen und Marder zu der
Kamera aufblickten, die können vielleicht den
Infrarotscheinwerfer sehen?

Das kann durchaus sein. Augen von Tiere haben zumindest zum Teil eine andere spektrale Empfindlichkeit. Außerdem stahlen die IE-ED auch bis in nden sichtbaren Bereich etwas licht ab.
Man sieht da normal im Dunkeln ein schwaches tiefrotes Leuchten.

Die Nachtschmetterlinge oder andere Insekten, die da
herumfliegen und aufgenommen werden, sind nah der Kamera, aber
auch manchmal über 5 Meter und mehr weit entfernt, trotzdem
sind sie deutlich erkennbar bei diesen Nachtaufnahmen. Sie
sind so klein, etwa 4 bis 5 Millimeter

Siehe oben zum Thema Reflektivität im IR-Bereich.
Im sichtbaren Bereich sind manche Tiere unscheinbar grau. Im IR-Bereich können diese wie ein heller Reflektor hell zurück strahlen.
Gruß Uwi

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Hallo Lars,

ich bin bisher von einer Vorstellung ausgegangen, daß
Infrarot-Kameras das Infrarotlicht der Umgebung aufnehmen bzw.
anzeigen.

Das macht die Kamera so. So funktioniert aber auch jede normale Kamera.
Man darf jetzt aber IR-Kameras nicht mit Wärmebildkameras verwechseln.
Die IR-Kamera hat einen etwas erweiterten Bereich (bis etwa 1’000nm), bezogen auf das menschliche Auge (das sieht bis etwa 700nm).
Eine Wärmebildkamera arbeitet so im Bereich von 3’500 bis 15’000 nm.

Aber in diesem Fall scheint die Kamera wie eine
Taschenlampe oder Scheinwerfer Infrarotlicht auszustrahlen, so
daß die Kamera in diesem Infrarotspektrum, das ein Mensch
nicht sehen kann, Aufnahmen macht, die von diesem
Infrarotscheinwerfer reflektiert werden.

Wann man zu wenig Licht hat, benutzt man auch bei einer normalen Kamera Scheinwerfer.

Bei deiner Anwendung gibt es eigentlich keinen Unterschied zum normalen Umgang mit einer Kamera im sichtbaren Bereich.

Die Nachtschmetterlinge oder andere Insekten, die da
herumfliegen und aufgenommen werden, sind nah der Kamera, aber
auch manchmal über 5 Meter und mehr weit entfernt, trotzdem
sind sie deutlich erkennbar bei diesen Nachtaufnahmen. Sie
sind so klein, etwa 4 bis 5 Millimeter

Schau dir mal sie Abdeckung vor deine IR-Fernbedienung oder dem Sensor z.B. am TV an.
Das ist normalerweise ein schwarzes Kunststoffteil, scheinbar völlig undurchsichtig!
Aber im IR-Bereich ist dieser Kunststoff dann glasklar …

MfG Peter(TOO)

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