Ingenieur Studium mit schlechten Mathe Noten

Hallo Leute

Ich bin 22 Jahre alt und arbeite als staatlich geprüfter Biotechnologischer Assistent in einem Biotechnologie Unternehmen.
Da mir meine Arbeit viel Spaß macht und ich weiter kommen möchte in meinem Leben habe ich nun beschlossen zu studieren.
Wie gesagt Biotechnologie liegt mir und macht mir Spaß. Allerdings kommt dieses Studium für mich nicht in Frage da es total überlaufen ist und die Jobchancen gleich null sind! Bitte nicht mit dem Slogan kommen Biotechnologie ist die Zukunft… Mag teilweise stimmen aber durch den Antrang wird es wenig Zukunft für Absolventen geben…

Wir haben Verfahrenstechniker in unserem Betrieb, ich finde die Arbeit einfach genial und würde Verfahrenstechnik gerne studieren!
Ich habe Fachhochschulreife 11 Klasse mit einem Schnitt von 2,6.
Studiumplatz wäre kein Prob da es keiner machen will.
Ich bin keine Leuchte in Mathe bin an ner 3 vorbei geschrammt also hab ne 4.
Physik ne 3 aber auch nicht so helle.
Dafür bin ich echt fleissig und würde alles tun um es zu schaffen.
Nun meine Frage wer hat Erfahrungen?
Ist die Geschichte Machbar?
Wie berreite ich mich am besten vor (Bücher,Themen)
Bin um jeden Tip dankbar

LG Max

Hallo Max,

Ist die Geschichte Machbar?

wenn Du nicht an Dyskalkulie leidest und einigermaßen fleißig bist, sollte das kein Problem sein.
Ein Studium wird mit Fleiß absolviert.

Wie berreite ich mich am besten vor (Bücher,Themen)

Viele Unis und FHen bieten Vorkurse, speziell in Mathe an. Die solltest Du unbedingt mitmachen.
Aktuelle Bücher kann ich Dir leider nicht sagen, ich hatte damals Übungsbücher der Schaum-Reihe und als Lehrbücher ‚Analysis für Ingenieure‘ und ‚Algebra für Ingenieure‘ aus dem Harri-Deutsch Verlag.
Gibts recht günstig antiquarisch
http://www.zvab.com/advancedSearch.do?author=&publis…

Dann noch als Formelsammlung den Bronstein (Taschenbuch der Mathematik) und es sollte klappen.

Gandalf

Hallo,

ich habe die ähnliche Sorge. Werde im Oktober ein Ingenieurstudium (an einer Berufsakademie) anfangen, aber bin erstens seit 9 Jahren aus der Schule raus und zweitens damals nicht die Beste in Mathe. Ich bin aber ehrgeizig und habe ein Ziel vor Augen.

Was ich derzeit mache ist selbstständige Vorbereitung. Aber einen Vorkurs würde ich auch empfehlen, da lernst du zudem auch ein paar Komilitonen kennen, ist auch nicht schlecht.
Von Büchern zur Vorbereitung in Mathe kann ich empfehlen: „Vorkurs der Ingenieurmathematik“ von Jürgen Wendeler. Es ist allerdings wirklich die Grundlagenmathematik, aber für mich zum Wiedereinstieg sehr gut. Das kommt nun auf deine Vorkenntnisse an. Ansonsten gibt es im Internet auch viele Übungsaufgaben, die man durchrechnen kann.

Für Physik hab ich auch Onlinevorkurse entdeckt. Einfach mal Googeln.

Ivonne

PS: Wir schaffen das! :smile:

Nun meine Frage wer hat Erfahrungen?

Ich war von der 5. Klasse bis zum Abitur immer 5 in Mathe.Das Fach war das Grab meiner Jugend.Ich wollte aber Maschinenbau studieren (Ing.grad.)Nach sechs Semestern und 3 Monaten für die Diplomarbeit
Abschlußnote 1,5 und das ging so:
1.Psychologische Umstellung: Mathe ist ab sofort mein Hobby und macht unheimlich Spaß
2.Nur Mathebücher mit Lösungen verwenden (im Gegensatz zum Gymnasium)
3.Sich vom Dozenten ca 500 Übungsaufgaben holen und bei Problemen fragen (Sprechstunde,Dozenten gefällt das)
4.Mit ganz einfachen Aufgaben anfangen (Bruchrechnung,Klammern, Potenzen)das gibt Selbstvertrauen.
5.Immer rechnen, auch Heiligabend,Ostermontag,am hl.Calculus, einfach
immer, beim Spazierengehen,im Cafe usw.
6. Keine Ablenkungen wie Tennis ,Weiber,Kneipe u.ä
7.Stille Pausen einlegen (z.B.Sauna)

Gruß
Horst

Moin,

1.Psychologische Umstellung: Mathe ist ab sofort mein Hobby
und macht unheimlich Spaß

wenns geht.

2.Nur Mathebücher mit Lösungen verwenden (im Gegensatz zum
Gymnasium)

Und Löseweg.

3.Sich vom Dozenten ca 500 Übungsaufgaben holen und bei
Problemen fragen (Sprechstunde,Dozenten gefällt das)

Das mag vielleicht zu ‚Deiner‘ Zeit so gewesen sein, aber schon zu ‚meiner‘ Zeit gabs nur noch wenige Exemplare dieser Art.
Aufgaben darf man (wenn überhaupt) vom Assistenten erfragen und wenn Fragen auftauchen - mußt Du gucken wie geht.

4.Mit ganz einfachen Aufgaben anfangen
(Bruchrechnung,Klammern, Potenzen)das gibt Selbstvertrauen.

Völlige Zustimmung

5.Immer rechnen, auch Heiligabend,Ostermontag,am hl.Calculus,
einfach
immer, beim Spazierengehen,im Cafe usw.
6. Keine Ablenkungen wie Tennis ,Weiber,Kneipe u.ä

Ablehnung Euer Ehren!
So wäre ich komplett bescheuert geworden!
Man ist schließlich Student und da muß ein Biersemester drin ein.
Obwohl das bei diesem unseeligen System von Master/Bachelor sowieso viel verschulter geworden ist.

7.Stille Pausen einlegen (z.B.Sauna)

Hier wieder Zustimmung.

Ich habe damals (und auch heute) nach dem Motto gelebt:
Wer nicht genießt ist ungenießbar.

Gandalf

Hallo Horst,

du gibst Hoffnungen!!

Genau deine ersten 4 Punkte mache ich grad. Da ich an einer BA studieren werde, ist das mit dem Dozenten fragen nicht ganz so schwierig. Übungsaufgaben bekomme ich jetzt schon … obwohl das Studium erst im Oktober anfängt. :wink: Und vor allem Punkt 4 mach ich gerade …

dann bin ich ja auf dem richtigen Weg.

Weitere Tipps? *zwinker*

Hallo,

nur Mut, wenn Du wirklich an dem Studium interessiert bist, schaffst Du es.

Meinen Eltern wurde gesagt, dass ich den Hauptschulabschluss machen soll. Ganz evtl. käme die Realschule in Frage. Mathematik wird Volker nie begreifen.

Nunja, ich bin ohne eine Klasse zu wiederholen direkt in die 6. Kl. Gymnasium eingestiegen, habe ohne eine Wiederholung mein Abi gemacht und Physik (Diplom) und Staatsexamen (Physik, Mathe) für das Höhere Lehramt an Gymnasien gemacht.

Nicht alles mit Bestnoten, aber alles bestanden.

Es geht!

Versuch eine Lerngruppe zu finden in der man gut zusammenarbeiten kann. Ich bin ein „Gruppentier“, kann also besser in der Gruppe lernen.

Bei meinem letzten Studium (2008) waren leider nur „Einzelkämpfer“, das scheint jetzt immer mehr der Fall zu sein. Auch meine Söhne sagen, dass es schwierig ist, funktionierende AGs zu schaffen. Schade.

Viel Erfolg!

Gruß Volker

Hi,
ich hatte in meiner Mathe Abi Klausur eine 4- und auch der ganze LK davor war nichts worauf ich besonders stolz wäre.
Ein Jahr später habe ich angefangen einen E-Technik verwandten Studiengang zu studieren und dem entsprechend die ganz normale E-Techniker Mathe zu machen. Da reichte es dann plötzlich zum sehr gut.
Wenn man sich wirklich rein hängt, die Angebote, die einem gemacht werden annimmt (Hausübungen rechnen, in der Präsenzübung mitarbeiten und nachfragen, Fragestunden nutzen) und das Glück hat, dass man einen Studiengang mit einer brauchbaren Mathevorlesung findet, dann ist es machbar.
Der Inhalt lässt es auf jeden Fall zu. Die Qualität der Vorlesungen streut meiner Erfahrung nach zu sehr, als dass man da eine allgemein gültige Aussage machen könnte.

Gruß
rantanplan

dann bin ich ja auf dem richtigen Weg.

Weitere Tipps? *zwinker*

Jau ey ganz wichtig:Versuch ein kleines Team zusammenzustellen, max.
zwei weitere Mitstreiter,das sich möglichst jeden Tag trifft.Das steigert den Erfolg ungemein, schon weil man nicht einsam vor dem Berg
steht, einer weiß immer wie das geht was die anderen beiden nicht ganz kapiert haben.
Und natürlich auch mal Pause machen, ich habe absichtlich etwas übertrieben in meinen Ausführungen.(In meinen 6 Semestern bin ich auch einmal in Urlaub gefahren 2 Wochen)
Dann:keine Vorlesung auslassen,gleichmäßig jeden Tag lernen,wie ein Arbeiter in der Fabrik auch jeden Tag erscheint.
Jeden Klausurtermin sofort wahrnehmen.
Einen Tag vor jeder Klausur nicht mehr lernen,sondern abschalten,Kino, Bildzeitung,GV, was auch immer.

Gruß
Horst

PS.ein Jahr nach Examen habe ich ein 3/4 Jahr Abendstudium (neben der Berufstätigkeit)nachgeschoben für Schweißfaching.Durchfallquote 75%
Habe ich nach besagter Methode auch bestanden mit 2,5
(Zweier- Team gebildet)
Soweit meine Anregungen

Moin,

1.Psychologische Umstellung: Mathe ist ab sofort mein Hobby
und macht unheimlich Spaß

wenns geht.

Mußte gehen,hatte schon Medizin abgebrochen und war zu Hause rausgeflogen,so war das.

Aufgaben darf man (wenn überhaupt) vom Assistenten erfragen
und wenn Fragen auftauchen - mußt Du gucken wie geht.

Früher war alles besser, war alles aus Holz

5.Immer rechnen, auch Heiligabend,Ostermontag,am hl.Calculus,
einfach
immer, beim Spazierengehen,im Cafe usw.
6. Keine Ablenkungen wie Tennis ,Weiber,Kneipe u.ä

Ablehnung Euer Ehren!
So wäre ich komplett bescheuert geworden!

Habe absichtlich etwas übertrieben,bin auch einmal 2 Wochen in Urlaub gefahren (mit Freundin) und war doch nach 6,5 Semestern fertig

Wer nicht genießt ist ungenießbar.

Dem stimme ich zu.Aber für´n Biersemester hatte ich kein Geld mehr

Gruß
Horst

Na dann hoffe ich mal, dass andere Mitstudenten auch gern Grüppchen bilden. :wink:

Grüß Dich.

Ich bin keine Leuchte in Mathe, bin an 'ner 3 vorbei geschrammt
Physik ne 3 aber auch nicht so helle.

Das ist natürlich vernichtend, wenn der Wunschberuf „Kriegsmaschinenbauer“ sein soll. :wink:

Dafür bin ich echt fleissig und würde alles tun um es zu schaffen.

Das spricht für Dich!

Und das System kommt Dir entgegen:
Die Hochschullandschaft war bereits vor der Zerschlagung des Diploms seit langer Zeit auf Leute zugeschnitten, die in der Gaußschen Kurve bezüglich des Intelligenzquotienten mehrheitlich in der Mitte auffindbar sind.

Insbesondere wenn Du Dich gegen ein vollwertiges Studium, d.h. an der Universität, entscheidest und zur Fachochschule oder Berufsakademie möchtest, tritt das fragwürdige Duo Pauken+Fleiß in den Vordergrund.
Auch die Klausuren sind diesem Diktat der Mittelmäßigkeit unterworfen, so daß in der Hochschullandschaft paradoxerweise die Schüler weniger Probleme bekommen, denen meiner Meinung nach das Reifezeugnis im 1. Bildungsweg verweigert werden sollte.

Nun meine Frage wer hat Erfahrungen?
Ist die Geschichte Machbar?

Du mußt am Ball bleiben!
Die Zerschlagung des Diploms hat als Nebeneffekt die bürokratische Verschulung der Hochschulbildungseinrichtungen gebracht. Die Beteiligten behaupten zwar gerne, daß das Studium geregelter abläuft und der Student nicht mehr hilflos im luftleeren Raum schwebt, doch das ist dummes Gequatsche. Die Lehre selber blieb unangetastet; die Grabenkämpfe zwischen den Professoren tobten auf dem Niveau Kindergarten kleinste Gruppe; notwendige Stoffausdünnungen und Umgestaltungen der Vorlesungen gab es nur zaghaft. Ich kann das hundertprozentig verstehen, denn ich bin glühender Befürworter des Diploms. Wenn ich könnte, kämen die Bologna-Abschlüsse augenblicklich in die Tonne.

Offensichtlich fehlt mir diese Macht, so daß bei aller Erregtheit die pragmatischen Lösungen nicht ausbleiben dürfen, damit die Fächer studierbar bleiben.

Die bürokratischen Zwänge sind erhöht worden, doch die Qualität der Lehre dümpelt dumm in der Weltgeschichte herum. Die Lehre war von meinem Standpunkt aus, verglichen mit meinem Studium, an vielen Hochschulen schon vor der Bologna-Reform miserabel.
Aber die Fachhochschulen und Berufsakadamien sind hier im Vorteil; dort ist das Studium sehr viel intensiver begleitet und reglementiert als an den Universitäten. Denen fällt deswegen die Umstellung nicht schwer und das ist der Grund, weshalb hauptsächlich Unistudenten demonstrieren.

Eine solide Fachhochschule wäre eine gute Wahl für Dich.

Wie berreite ich mich am besten vor (Bücher)

DDR-Literatur!
Die DDR hat exzellente Fachliteratur hervorgebracht, die ich nach wie vor den Unmengen Springer-Schrott vorziehe.

Wirf einen Blick auf eBay; die mathematische Literatur für das DDR-Fachschulstudium ist der Bombentreffer für Dich.
Die Fachliteratur, speziell die Werke, die regelrecht als Lehrmittel für die unterschiedlichen Schulen konzipiert worden sind, bedurften einer Prüfung durch eine Fachkommission.
Die beurteilte fachliche Richtigkeit, Druckfehler, saubere Verwendung von Formelzeichen, Beachtung von ungeschriebenen Gesetzen der Fachwissenschaft, pädagogische Aufmachung usw. und mußte ihre Zustimmung erteilen.

Für die Grundlagen der Ingenieurfächer wirst Du höchstens im US-amerikanischen Sprachraum ähnlich pädagogisch gute Werke finden.

Falls ich demnächst Zeit finde, katalogisiere ich Dir ausgewählte Werke meiner Ingenieurbücherwand.
Ein weiterer Vorteil: Das DDR-Gelumpe ist billig. Für den Preis eines normalen Fachbuchs kannst Du Dir auf eBay oder über Antiquariate ganze Regale zusammenfuchsen, wo mindestens das gleiche drinsteht. :smile:

Folgende Ratschläge kann ich Dir fürs Studieren mitgeben:

  1. Suche Dir Gleichgesinnte. Versuche, eine ständige Lerngruppe aufzubauen. Das schafft Rhythmus und Du kannst Dich in keiner geistigen Sackgasse verlaufen, weil die anderen andere Zugänge zu Problemen eröffnen.

  2. Gleichmäßiges Lernen heißt keinesfalls tagtägliches Pauken! Das ist das saudämliche Prinzip Schaukelstuhl – ständig Bewegung, doch am Ende plus-minus Null. Nimm Dir Auszeiten, gehe aus.

  3. Du solltest mit einer Fünfzigstundenwoche hinkommen, in intensiven Phasen mit der Sechzigstundenwoche. Sollte Dir das nicht reichen, darfst Du nicht zögern, Hilfe zu suchen. Zu große Arbeitsbelastungen weisen auf Überforderung hin und Du drohst, den Anschluß zu verlieren.

  4. Finde tunlichst zeitig heraus, ob Dir ein intensives Vorbereiten der Lehrveranstaltungen was taugt oder ein intensives Nachbereiten.

  5. Die schlechten Hochschulen kennen das nicht, die guten geben es nur widerwillig einem Studenten in die Hand: Besorge Dir die von der Hochschule aufgestellten Selbststudienpläne. Für alle Fächer gibt es Richtwerte, wieviel Stunden in der Woche und mit welchen Schwerpunkten Selbststudium betrieben werden muß, um am Ball bleiben zu können.

  6. Eine Idee, die im DDR-Studium sehr gut funktionierte:
    Wir hatten obligatorisches, wahlweise-obligatorisches und fakultatives Selbststudium.
    Die wahlweise-obligatorische Geschichte ignorieren wir an dieser Stelle: Differenziere Deine Zeit in obligatorisches Selbststudium und fakultatives Selbststudium.

Obligatorisches Selbststudium war die Selbststudienzeit, die wir vom Ministerium bzw. von der Sektion (=Fakultät) vorgeschrieben bekamen. Dafür gab es im Schaukasten Aufgaben, Problemstellungen, Hausaufgaben und Hinweise auf Pflichtliteratur.
Das fakultative Selbststudium dagegen lag in unseren Händen. Wer wollte, konnte. :smile:

Den Gedanken solltest Du aufgreifen; differenziere Deine selbständige Beschäftigung mit den Lehrstoffen in einen harten Kern, der das Wesentliche abdeckt, und in einen zweiten Abschnitt, der interessante Inhalte bietet, aber nicht überlebensnotwendig ist.

Im Bachelor ist es wichtig, den Überblick zu behalten, was gebraucht wird – primär in den Prüfungen, sekundär im späteren Beruf.

  1. Gewöhne Dir das Lesen an. Lernen ist bekanntlich ein dreischneiidges Schwert; ein Schüler lernt nur durch Wiederholen, Systematisieren und Lesen. (Das praktische Gegenstück zum Lesen ist das Tun, statt zuzuschauen, etwas selber tun.)

Du mußt Dein Wissen eigenständig vertiefen k ö n n e n und Dir das Denken in Wissenssystemen angewöhnen (fachübergreifenes Wissen).
Lesen ist der Schlüssel zu diesen nichttrivialen Aneignungs- und Lerntechniken.

  1. Schaue nicht links, nicht rechts! Konzentriere Dich auf das Wesentliche. Der Bachelor räumt Dir keine Zeit für Ausflüge in artverwandte Studiengänge ein. Tue ausschließlich das, was verlangt ist.

Tschüß :smile:

Hallo,

zunächst einmal meine Antwort auf die ursprüngliche Frage:

Klar. Ist kein Problem mit den schlechten Mathenoten, da die Mathematik an der Schule sich fundamental von der an der Uni unterscheidet. Es wird ohnehin nochmal ganz von Vorne bei den natürlichen Zahlen und Algebra angefangen. Allerdings in zackigem Tempo! Am Ball bleiben ist ein sehr wichtiger Hinweis.

Jetzt aber noch ein paar Kommentare zum Vorposter:

Insbesondere wenn Du Dich gegen ein vollwertiges Studium, d.h.
an der Universität, entscheidest und zur Fachochschule oder
Berufsakademie möchtest, tritt das fragwürdige Duo
Pauken+Fleiß in den Vordergrund.

Das tritt schon viel früher, nämlich spätestens ab der 5. Klasse in den Vordergrund. Darum ist es auch vollkommen wurscht, ob man in Deutschland an einer Uni, einer FH oder einer BA „studiert“. Am besten kommt man durch, wenn man einfach stumpf vor sich hin paukt.

Ich kann das hundertprozentig verstehen, denn ich bin glühender :Befürworter des Diploms. Wenn ich könnte, kämen die Bologna-
Abschlüsse augenblicklich in die Tonne.

Es liegt nicht an den Abschlüssen, sondern an der Unfähigkeit oder dem Unwillen der deutschen Professoren, eine anständige und interessante Lehre zu bieten.

Das es anders geht, beweisen europäische Nachbarländer und die USA.

DDR-Literatur!

Na ich weiß nicht. Didaktisch mehrheitlich genauso ein Dreck, wie die westdeutsche Literatur. Nebenbei bemerkt war die "Papier"qualität bei der DDR Literatur so erbärmlich, dass die Bücher vermutlich mittlerweile alle zu Humus oder mindestens arg vergilbt und brüchig geworden sind.

Ich rate von Anfang an konsequent auf US Amerikanische Literatur zu setzen. Erfrischend, verständlich und dabei dennoch vollständig.

In den höheren Semestern ist die Literatur dann ohnehin englischsprachig.

Das hat den zusätzlichen Vorteil, dass die Werke in der Bibliothek immer zu haben sind. Viele Kommilitonen wollen alles auf deutsch lesen.

Die Bibliothek ist ohnehin mein Geheimtipp! Du brauchst die Bücher nicht kaufen oder ranzige Exemplare bei eBay ersteigern, Du kannst sie alle ausleihen. Erst wenn Du ein Werk gefunden hast, mit dem Du sehr gut klar kommst und das Du so oft brauchst, dass die ewige Verlängerung und neu ausleihen zu mühsam wird, dann kannst Du es kaufen.

Gruß & viel Erfolg

Fritze

Hallo Max,

hmm, ich möchte da meinen Vorrednern ein wenig widersprechen, denn so ein wenig könnte da der Eindruck enstehen, dass schlechte Mathenoten in der Schule unweigerlich zu guten Mathenoten an der Hochschule führen. Das ist definitiv nicht so :wink: Ich hab sehr viele Kommilitonen an der Hochschul-Mathematik scheitern sehen, obwohl die wirklich motiviert und fleissig waren. Klar, es gibt auch welche die das - trotz oder obwohl - schlechter Mathenoten in der Schule geschafft haben. Aber ich würde mich halt echt nicht drauf verlassen.

Darum die Frage: Warum warst Du in Mathe und Physik damals in der Schule schlecht? Falsche Lehrer? Faulheit (wobei das Argument in dem Fall eher weniger zieht)? Und warum glaubst Du, dass das an der Hochschule anders sein wird? Reicht der „Fleiss“ und der „Wille das zu erreichen“ wirklich aus, Dich durch Themen durchzuquälen, die Dir einfach nicht liegen? Und glaub mir, das wird sehr schnell eine Quälerei, Fleiss und Wille hin oder her :wink:

Aber auch mit dem Diplom wirst das Zeug ja nicht los - und Personaler wollen eigentlich eher Leute mit „Verständnis“ und Übersicht, als fleissige Lieschen… Versteh mich bitte nicht falsch, ich kann überhaupt nicht beurteilen, woher Deine Mathenote in der Schule kam. Aber wenn Du einfach mathematisch nicht soo begabt bist, wirst Dich im Studium und auch im Job immer schwer tun. Und selbst wenn Du ein Studium schaffst, willst Du dann wirklich einen Job in einem Bereich, wo Du Dich immer ein bisserl schwerer tust als vielleicht andere? Wo Du immer mehr arbeiten musst? Und vielleicht am Ende doch weniger „gut“ und „erfolgreich“ bist?

Darum würde ich Dir wirklich eher auf die Richtung Biotechnologie raten. Da weisst Du, dass Du gut bist und dass Dir die Sache Spass macht. Wenn’s mit nem Studium weitergehen soll, umso besser :wink: Und es ist sowohl für Deine Karriere als auch für Dich immer besser, was zu studieren, in dem Du richtig gut bist.

Auf irgendwelche Prognosen, wie das in „der Biotechnologie“ in ungefähr 4 Jahren bis Du fertig bist mit dem Studium würde ich heute keinen Pfifflerling geben, denn das weiss einfach keiner. ABER: Wenn überhaupt jemand dann nen Job kriegt, dann sicher ein interessierter, motivierter Mensch mit Ausbildung in dem Bereich und hervorragenden Noten.

Ich kenne mich in „der Biotechnologie“ nun leider nicht so richtig gut aus, aber vielleicht gibt’s auch verwandte Studiengänge, wo die Aussichten etwas besser sind? Aber das weisst Du sicherlich besser, ob man da eventuell über Biologie, Chemie, Pharmazie oder so quereinsteigen könnte…

*wink*

Petzi

Grüß Dich.

Ist kein Problem mit den schlechten Mathenoten, da die Mathematik an :der Schule sich fundamental von der an der Uni unterscheidet.

Das ist in zweierlei Hinsicht Unsinn. Zunächst ist dieser Spruch Unfug, weil statistisch gesehen die Mathematikzensuren aus der Schule doch genug über das mathematische Leistungsvermögen aussagen.
Wie in der Debatte zum Lehrerberuf sind Leute, die mit Mathe 3 oder 4 plötzlich glänzende Noten an der Hochschule bekommen, nicht der Regelfall. Außerdem ist es nicht Ziel des Studiums gute Noten zu erhalten, sondern sich Kenntnisse und Können anzueigenen. Stures Lernen rächt sich irgendwann in den Lehrveranstaltungen der späten Studienjahre.
Des weiteren ist dieser Spruch Unfug, weil die Behauptung, die Schulmathematik unterscheide sich von der Hochschulmathematik, nicht zutrifft. Oder zumindest ging ich in Schulen, wo das nicht so war. Vornehmlich liegt das am Lehrer, ob jemand Stumpfsinn in Mathe beigebrahct bekommt oder echte Einführungskurse in die Höhere Mathematik erfährt.
Es ist kein Wunder, daß das deutsche Bildungssystem und die deutschen Studenten kaum vom Fleck kommen, wenn ständig und überall bei der Ursuppe wiederangefangen wird (werden muß).

Das tritt schon viel früher, nämlich spätestens ab der 5. Klasse in
den Vordergrund. Darum ist es auch vollkommen wurscht, ob man in
Deutschland an einer Uni, einer FH oder einer BA „studiert“.

Unsinn. Wenn ich mich mit 100 Studenten spätestens nach dem zweiten Semester unterhielte, könnte Dir mit einer Trefferquote von 98% Prozent sagen, wer an einer Universität studiert, wer an der Fachhochschule ist und wer von der Berufsakademie kommt.
Der Unterschied im Grade der theoretischen Durchdringung und des Stoffbegreifens, was die absolut wichtigste Grundlage für ein erfolgreiches Ingenieurdasein darstellt, ist beträchtlich. Die FH-Studenten haben hier spürbare intellektuelle Beschränkungen nach oben.
Das ist schließlich Sinn der Sache; die Universität ist normalerweise die Eliteanstalt, die die besten Schüler aufnehmen soll und wo der Student für den Abschluß Tugenden wie Fleiß höchstens sekundär benutzen kann. Die intellektuelle Hürde steht im Vordergrund und ist von Wenigen zu bewältigen. (Die westdeutsche Uni ignoriert das seit Jahrzehnten.)
Im Gegensatz dazu soll die Fachhochschule möglichst viele Schüler mit mittlerer Leistungsfähigkeit auf ein solides Niveau heben.

In den Diplomstudiengängen sind die unterschiedlichen Ansätze noch erkennbar gewesen. Wenn auch auf Grund von Traditionen der Weimarer Republik, die die Bundesrepublik nur geerbt hat, statt eigene Bildungsideale hervorzubringen.

Es liegt nicht an den Abschlüssen, sondern an der Unfähigkeit oder
dem Unwillen der deutschen Professoren, eine anständige und
interessante Lehre zu bieten.

Wie ich ausführte, ist das die eine Seite der Medaille. Nichtsdestotrotz halte ich auf Grund belastbaren Überlegungen die Zerschlagung des Diploms für einen Fehler systematischen Ausmaßes, der ein funktionierendes Gesamtsystem grundlos aus dem Fenster geworfen hat.

Didaktisch mehrheitlich genauso ein Dreck, wie die westdeutsche :Literatur. Nebenbei bemerkt war die "Papier"qualität bei der DDR
Literatur so erbärmlich, dass die Bücher vermutlich mittlerweile
alle zu Humus oder mindestens arg vergilbt und brüchig geworden sind.

Dir täte es gut, über Dinge zu sprechen, von denen Du was weißt.
Die DDR-Literatur auf den Gebieten der Mathematik, Physik und der Ingenieurwissenschaften, insonderheit für das Grundlagenstudium, sind hervorragend aufgemacht. Das ist die gute alte Schule der Altvorderen.

In meinen Bücherregalen ist auch noch kein Komposthaufen entstanden :smile:, und brüchig sind die Schwarten keineswegs. Das ist doch eine Frage des Umgangs mit Sachwerten und nicht von vergilbtem Papier.
Wenn ich einen Blick in die Bibliotheken werfe, dann finde ich genügend Westbücher ähnlichen Alters (Leihgaben nach der Wende), die schon weit bessere Tage kannten.

Darüber hinaus pflegten die ostdeutschen Hochschulen ein ausgeprägtes Lehrbriefwesen für das Abend- und Fernstudium. Auch dort finden sich pädagogische Werke (besonders: TH Dresden, TH Ilmenau und TH Karl-Marx-Stadt), die ausgezeichnet für das Selbststudium geeignet sind. Das sind jetzt billige Lehrwerke, für deren Inhalt einen das Verlagswesen um Springer-Verlag & Co. enorme Summen abverlangt.

Ich wüßte nicht, warum ich beispielsweise zum Erarbeiten der Grundlagen der Elektrotechnik 30 Euro oder noch mehr für das Buch eines unbekannten Professors blechen sollte, wenn ich die (fachlich höherwertigen!) Etechnikbücher von Lunze (TH Dresden) für 1 Euro auf eBay in hervorragendem Zustand ersteigern kann…

Ich rate von Anfang an konsequent auf US-amerikanische Literatur
zu setzen. Erfrischend, verständlich und dabei dennoch vollständig.

Dagegen sprechen eindeutig

  • die abweichende Nomenklatur in den Formeln
  • die andersartigen Symbole z.B. in der Elektrotechnik
  • die nur zaghaft vorhandene Normierung in der Industrie
  • das im Vgl. zum Diplom mäßige Niveau des Bachelorabschlusses, der das Niveau der Literatur prägt
  • der schleichende Staatsstreich der bunten Bildchen und übertriebenen farblichen Aufmachung, statt Substanz zu bieten

Der Nabel der Welt in Sachen Ingenieurwissenschaften sind immer noch wir Deutschen; genauer gesagt Sachsen und Thüringen, denn deren Leistungen in der Naturwissenschafts- und Ingenieurausbildung halten den Laden hier am Laufen.

US-amerikanische Literatur ist deswegen eine gute Ergänzung.
Ich würde mich allerdings nicht zu sehr auf Ingenieuransichten eines Landes setzen, dessen Energienetz z.B. in einem schlechteren Zustand ist als in der zerbombtem und von den Sowjets totaldemontierten DDR 1950.

In den höheren Semestern ist die Literatur dann ohnehin englischsprachig.

Achso? Ich war noch nie auf englischsprachige Literatur angewiesen, schon gar nicht, wenn ich mir für ein neues Problemfeld Grundlagen aneignen mußte. Der Handgriff reichte dann eher zu Werken des frühen 20. Jahrhunderst, der 1930er, der 1950er oder 1960er.

Englisch mag die Wissenschaftssprache zum Austausch in der internationalen Forschung sein, doch wieviele Studenten kommen in diese Sphären?

Die Problemstellung war klar: Es sucht ein Mensch Hilfe für das Grundlagenstudium in der Fächergruppe der Ingenieurwissenschaften.
Diesen Menschen interessiert es wie die letzte Wasserstandsmeldung vom Nil, was unbekannte Physiker in den USA, in Japan oder in der inneren Mongolei herumrechnen.
Diesen Menschen interessiert dafür praktikable Fachliteratur, die didaktisch und methodisch das Studium nach allen Regeln der Kunst begleitet.

Die Bibliothek ist ohnehin mein Geheimtip!

Ich finde den Bibliotheksbetrieb überschätzt.

Zu meiner Zeit mußte ich desöfteren hin – in der Mangelwirtschaft gab es manche Bücher nur dort, speziell wenn ich Bücher auf Russisch lesen wollte.
Studieren tat ich viel lieber abseits, alleine oder mit Freunden, draußen an der frischen Luft oder in der nächsten Eckkneipe.

Der Vorteil im Vergleich zu heute war jedoch die Anmeldung zur Ausleihe eines Buches: kein Computer, sondern schriftliche Eintragung am Orte des Verbrechens. Begehrte Bücher waren öfter frei.
Und Studieren im Jetzt? Schluß mit lustig und steter Wissensvertiefung, denn ständig klickt irgendein ein dämlicher Affenarsch zuhause im Internet auf „Vormerken“. Dann darf ich nach ein paar Tagen zur Bibliothek dackeln, das Ding abgeben und muß hoffen, daß es zügig wieder frei wird und dieser Experte nicht per „Verlängern“ für drei Monate die Hände darüberhält.
Der Nebeneffekt ist ein Terrorregime des Photokopierers und die Ausweitung der mir sehr verhaßten Zettelwirtschaft, anstatt sauber durchgearbeitete, handschriftliche Notizen in Heftform zu entwickeln.

Ich bin ehrlich: Im jetzigen Bildungssystem studieren wöllte ich nicht. Das ist viel Streß, viel Mittelmaß, viel unnütze Rennerei von A nach B, sinnlose Bürokratie, während im Gegenzug nur mäßige Bildung am Ende herauskommt, ohne daß dabei sonderlich Freude an der geistigen und praktischen Arbeit aufgekommen wäre.

Tschüß