Servus,
Es lag nicht an der Arbeitsweise
sicher?
Vom Schienenbus VT 95 wurden noch im Jahr der Gründung der Deutschen Bundesbahn, Ende 1949, die ersten Prototypen bestellt. Im Februar 1952 folgte dann die Serienbeschaffung.
Eine Neuentwicklung war das allerdings keine, die Hersteller und die Bundesbahn konnten auf immerhin rund fünfzehn Jahre Erfahrung mit dem Projekt eines leichten Nebenbahntriebwagens zurückgreifen.
Ergebnis: Auf eine Lebensdauer von 20 Jahren ausgelegte Fahrzeuge liefen knapp vierzig Jahre lang.
Die Pilotphase, in der die Vorausbauart des Schienenbus-Nachfolgers 628 lief, dauerte immerhin von 1974 - 1981. Das war die letzte bedeutende Neuentwicklung, die in der Arbeitsweise der „Beamtenbahn“ erfolgte. Die 628er werden allerdings etwas weniger unverwüstlich sein als der VT 95, weil ihnen aus Sparsamkeit in der Serienbeschaffung ein Motor zu wenig verordnet wurde, so daß es im täglichen Betrieb nur zwei Positionen des Fahrschalters gibt: Vollast und Null…
Ich rede hier übrigens von Nebenbahnfahrzeugen mit einer Vmax von 90 bzw. 120 km/h.
Für den ICE 1 sah es ähnlich aus: Sein Vorgänger, der ET 403, lief schon seit 1974 (nach drei Jahren Erprobung), bevor 1991 der ICE 1 im Plandienst auf die Strecke durfte.
Der Schritt vom ICE 1 bis zum ICE 3, von dem wir hier reden, dauerte dann mal grade noch sechs Jahre. Das ist für den Schritt von 250 km/h bis 320 km/h Vmax im Plandienst mit einiger Wahrscheinlichkeit zu wenig.
Und, weil das Stichwort TGV genannt wurde:
Der Turbotrain der SNCF, an dem viele wesentlichen Elemente des TGV erprobt wurden, lief in Versuchen ab 1967, im Plandienst ab 1971, und erst zehn Jahre später war dann sein großer Bruder TGV im Einsatz.
Soviel zur Frage „Arbeitsweise“.
Achübrigens: Die relative Wahrscheinlichkeit, daß ein TGV seinen Passagieren um die Ohren fliegt, dürfte nicht deutlich niedriger liegen als beim ICE 3 - der interessanterweise auf dem viel leichteren französischen Oberbau für 20 km/h mehr im Plandienst zugelassen ist als in Deutschland…
Schöne Grüße
MM