Inhalte im Vergleich- Realschule zu Gymnasium

Hallo,

bei uns gabs hier gestern eine lange Diskussion zum Thema Inhalt von Realschule und Gymnasium.

Freunde meinten, dass es prinzipiell dasselbe wäre- nur in der Realschule lockerer (abgespeckt) weil zb der Vokabelumfang geringerer.
Ich selbst meine, dass das so nicht stimmt (weil es doch einmal darum geht, in den Job zu gehen und einmal in das Studium)- aber ich bin mir nicht sicher und damit will ich hier fragen, ob es dazu links oder Hinweise gibt, wo man das erfahren kann.

Könnt Ihr mir dazu weiterhelfen?
Dank im Voraus
kitty

Naja, es sind halt ganz allgemein weniger Inhalte, die gelehrt werden und gelernt werden sollen.
Es gibt auch unterschiedliche Schulbücher für die gleiche Klassenstufe, für die Realschule sind die Anforderungen geringer (meine Schwiegertochter arbeitet bei einem Schulbuchverlag und ganz konkret an der Erstellung von Inhalten für die Realschule).

Beatrix

Ich muss noch nachtragen- dass es uns um den Vergleich bis zur 10.Klasse ging.

Es kam dann die Aussage, dass man es doch viel leichter hätte, wenn man erst Realschule macht und dann auf das Gymnasium geht, weil…es dort ja viel einfacher ist.
somit- könnte doch jeder eine ruhige Kugel schieben- zuerst auf die REalschule und dann erst ab der 11 loslegen.

lg kitty

Zudem gibt es anstatt 12 oder 13 Jahren nur 10 Jahre. Deswegen muss der Stoff auch anders nieder geschrieben werden wie du richtig gesagt hast!

LG
Jan

Dann würde aber einem der Stoff aus den Klassen 5-10 fehlen der am Gymnasium mehr gelehrt werden würde…
Sie versuche den Stoff so ähnlich wie möglich zu gestalten auch wenn es etwas weniger anspruchsvoll ist damit die Schulwechsler es auch zum Abitur schaffen!

LG
Jan

Auch wenn noch dazu kommt, dass die Realschüler nicht solch eine Abschlussprüfung in dieser Komplexität ablegen müssen wie die Gymnasiasten.

LG
Jan

Sorry, aber das ist vollkommener Blödsinn! Es ist ja gerade die Krux unseres mehrgliedrigen Schulsystems, dass genau diese Durchlässigkeit in der Praxis nicht wirklich funktioniert. Natürlich kann man mit dem Realschulabschluss auf das Gymnasium wechseln. Aber da wischt man nicht zu Beginn der 11. die Tafel, und orientiert sich bzgl. Vorwissen/Leistungsfähigkeit an den gerade hinzugekommenen Realschülern, sondern zieht einfach seinen Stiefel mit den „überlebenden“ Gymnasiasten durch, die die Siebe der Unter- und Mittelstufe überstanden haben. Und die, die diese Siebe nicht überstanden haben, sind es doch, die sich dann in Unter- und Mittelstufe Richtung Realschule verabschiedet hatten!

Insoweit ist es nicht verwunderlich, dass von denjenigen, die den Schritt nach der 10. wagen, ein ganz erheblicher Teil die Geschichte nicht zu Ende bringt, sondern ggf. nach Ehrenrunde in der 11. wieder abgeht. Denn als Realschüler kann man auf dem Gymnasium gerade eben nicht „einfach weiter machen“, sondern muss damit leben, dass einem im Vergleich zu den Gymnasiasten hier und da immer mal wieder Defizite auffallen, die man dann in Eigenregie noch zusätzlich zum aktuellen Lehrplan aufarbeiten muss. Zudem ist der Anspruch an „Wissenstransfer“ im Vergleich zum Anspruch an „Wissensanwendung“ im Gymnasium deutlich höher. D.h. auch damit muss man erst einmal klar kommen, dass es eben nicht mehr ausreicht, dass man Dinge verstanden hat und anwenden kann, sondern es jetzt darum geht, selbst Ableitungen herzustellen.

Ich habe mir jetzt nicht die Mühe gemacht, nach konkreten, aktuellen Zahlen zu suchen, aber wenn ich so an meine eigene Schulzeit zurück denke, dann hatten wir damals fünf Zugänge im Jahrgang 11, von denen es nur zwei zum Abi geschafft haben. In der Familie hatten wir einen Fall, bei dem das Abi mit Ehrenrunde und Schulwechsel dann im 2. Anlauf funktioniert hat.

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Hört sich an, wie Waldorfschule für angehende Abiturienten. :wink:
Ich kenne ein paar Leute, die von der Realschule zum Gymnasium kamen. Die hatten dann natürlich einen passenden Notenschnitt abzuliefern, um in die gym. Oberstufe zu kommen.
Auch wird es darauf ankommen, in welchem Bundesland die Schule ist.

ist es auf jeden Fall nicht.
Gruß
rakete

Servus,

ist für einen Anteil irgendwo zwischen 40 und 50 Prozent der Waldorfschüler völlig normal. Wobei übrigens die Abi-Noten von Waldorfschülern regelmäßig über dem Durchschnitt liegen.

Moral: Die Domme moinet, die Gscheide wisdad nix!

Schöne Grüße

MM

So gesehen ist die Realschule „leichter“. Aber dafür hat man es dann in der 11.Klasse um so schwerer, weil einem Vorkenntnisse fehlen. Und die 11.Klasse ist so schon schwer genug, auch für 10.Klasse-Gymnasiasten.
Wie @Wiz schon erwähnt, spielt am Gymnasium die Methoden/Kompetenzen auch eine größere Rolle (bei uns heißt es AFB 3 (Anforderungsbereich) - z.B. „Verallgemeinern und Reflektieren - Bearbeiten komplexer Gegebenheiten u. a. mit dem Ziel, zu eigenen Problemformulierungen, Lösungen, Begründungen, Folgerungen, Interpretationen oder Wertungen zu gelangen“.

Beatrix

ich frag mich gerade, wie man eine Minuswertung abgeben kann, wenn es um einen Nachtrag/Ergänzung geht- noch dazu, wo es um eine reine Widergabe geht?

oder gar keine Prüfung wie in RLP

Das stimmt natürlich