Inhaltstoffe im Lack von Möbeln

Guten Tag,

meine Frau und ich erwarten Nachwuchs.
In einem großen Möbelladen in Deutschland habe ich das Babyzimmer bereits gekauft. Nachdem Zusammenbau ist mir aufgefallen das dieses extrem nach Lack riecht. Mir ist aufgefallen das die Produktion des Artikels selber aus Lettland ist. Jetzt mach ich mir sorgen das in dem Möbeln vielleicht irgendwelche Schadstoffe oder ähnliches ist.
Kann mir jemand dazu helfen. Könnt ich eine Probe vom Lack oder dem Möbel zur Kontrolle auf Schadstoffe oder andere Inhaltstoffe in ein Labor schicken? Wenn ja wohin?

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Weber

Hallo Herr Weber,

erstmal Ihnen und Ihrer Frau Glückwunsch zum baldigen Nachwuchs. Auf dass er gesund ist! Nun zum Problem. Großer Möbelladen und Zusammenbau klingt nach IKEA. Die achten eigentlich seit der Sache mit dem Billy-Regal auf das was ausgast.
Um genaueres zu sagen müsste ich etwas über die Möbel wissen. Massivholz oder Spanplatte als Grundlage?
Bei massiv kann der Lack, eine Imprägnierung oder auch das Holz selbst geruchlich auffällig sein. Der Lack kann dann wiederum wasserbasiert (immer noch 30% Lösemittel) oder lösemittelbasiert sein. Spanplatte ist furniert. Und da stellt sich die Frage ob auch die Kanten umleimt sind oder Sie Spanplatte sehen. Echtholzfurnier mit Lack oder Kunststoff (gast auch aus)?
Diese Angaben wären zur Eingrenzung nötig. Unabhängig davon sollte das Möbelhaus um eine Bescheinigung für Schadstofffreiheit gebeten werden. Nicht abwimmeln lassen, kommen die nicht damit rüber, sollten Sie ruhig auf Ihr Rückgaberecht hinweisen.
Zur Messung wäre es dann besser, dass das Zimmer 24 h zu ist und eine Luftmessung stattfindet. Auf geeignetes Trägermaterial adsorbieren und dann eine VOC-Übersichtsanalyse im Labor. Kosten werden mit Beprobung so bei 250,- € liegen. Je nach Labor (ich weiß ja nicht aus welcher Region Sie kommen). Nachteil: Sie messen alles was in der Luft ist, also auch Putzmittel, Ausgasung vom Teppichboden, andere Farben etc. Vorteil: Die Möbel bleiben heile, was für einen Umtausch notwendig ist.
Weitere Fragen beantworte ich gern, schreiben Sie ruhig.
Viele Grüße

Hallo Herr Weber,

Schadstoffe in Möbeln sind ein großes Thema. Viele allergieauslösende oder krebserregende Stoffe werden leider häufig und in oftmals hohen Konzentrationen eingesetzt. Eine Analyse der Möbelstücke können sie zum Beispiel bei Galab Laboratories in Geesthacht untersuchen lassen. Herr Carsten Saal ([email protected])wird ihnen bestimmt gerne weiterhelfen.

Viele Grüße
Landiano

Sehr geehrter Herr Weber,
die Anzahl „möglicher(!)“ Schadstoffe aus Lacken (Weichmacher,Formaldehyd,Isothiazolinone, Butanonoxim, Glykole u.v.a. http://umweltinstitut.org/schadstoffbelastung/schads… ) ist leider sehr groß - eine Erstbeurteilung wäre nur möglich, wenn Informationen zur Art des eingesetzten Lackes (bei Herstellern aus den genannten Regionen meist nicht erhältlich) verfügbar wären.
Einzige Gewissheit erhalten Sie tatsächlich nur durch eine entsprechende umfassende Materialprüfung - wir empfehlen dazu die Auswahl eines entsprechend zertifizierten Institutes zum Beispiel aus dem Kreis der AGÖF (Arbeitsgemeinschaft ökologischer Forschungsinstitute: http://agoef.de/agoef/mitglieder/mitgliederverzeichn… )
Infos bzgl. Probenahme/Umfang/Verpackung/Versand des Musters sollten im Vorfeld mit dem ausgewählten Institut geklärt werden.
Bei länger anhaltendem Geruch könnte allerdings auch bereits eine solche Geruchsbelastung ausreichender Reklamationsgrund sein: http://www.justiz.bayern.de/gericht/lg/co/presse/arc…
In diesem Fall ist es offensichtlich gar nicht erforderlich, die „Gesundheitsschädlichkeit“ nachzuweisen.
Herzliche Grüße
Josef Spritzendorfer
Sentinel-Haus Stiftung e.V.

Guten Tag,
die Probe (am besten ein ganzes Stück Holz mit Lack) können Sie an ein Umweltlabor schicken. Davon gibt es viele. Ich empfehle anbus/ Führt oder Labor Friedle/ Regensburg