Die Begründung liegt nicht in seiner Behinderung, sondern in der Frage, ob die Prothese ihm beim Sprung Vorteile verschafft. Und das ist ein Unterschied.
Natürlich stellt es eine Herausforderung dar, derartige Fragen grundsätzlich zu klären. Dazu ist ein entsprechendes öffentliches Interesse nötig - und die nötigen Mittel. Hier wäre für mich der Punkt, an dem ich Handeln fordern würde. Eine Aberkennung des Sieges aufgrund einer Vermutung ist ganz sicher nicht korrekt.
Ja und? Es gibt auch Shitstorms, wenn nicht behinderte A, B und C-Promis in der Öffentlichkeit danebengreifen. Warum soll hier jemand nicht reglementiert werden, nur weil er behindert ist? Wir regen unsere angehenden Erzieherinnen und Erzieher beim Thema Inklusion immer an, sich anzuschauen, ob behinderte Kinder in der Gemeinschaft von anderen Kindern ebenso angemeckert, geärgert und angezickt werden, wie nicht behinderte. Wenn nicht, ist Inklusion schlicht nicht gelungen und es wird ein Sonder-/Hätschelstatus gepflegt.
Für die zweite Fehlleistung gilt in meinen Augen das selbe. Wer öffentlich Mist erzählt, muss auch mit öffentlicher Missachtung rechnen - egal ob behindert oder nicht.
Mir scheint, du hast eine Sicht auf Menschen mit Behinderung, die stark der Opferrolle entstammt. Das mag seine Gründe haben - ob es die Frage rechtfertigt, auch andere Menschen in diese Ecke drängen zu wollen, bezweifle ich.
Jule