Innerdeutsche Kultur: Umgang mit Handwerkern

Gilt auch für Bus- und Taxifahrer, Postboten, Straßenbauarbeiter usw. Es bleibt ein Rätsel, warum ausgerechnet Handwerker in der Hinsicht eine bessere Behandlung verdienen sollten.

Betrifft auch jeden anderen Arbeitnehmer, der nicht zufälligerweise Zugriff auf eine Kantine hat. Warum sollen Handwerker etwas zu futtern geschenkt bekommen, nicht aber Apotheker, Taxifahrer, Polizisten etc.? Oder legst Du jedem Angestellten in einem Laden oder in einer Arztpraxis auch als erstes mal ein Brötchen auf die Theke, wenn nicht direkt um die Ecke eine Pommesbude oder ein Supermarkt ist?

ich habe mich hierauf bezogen:

[…]die anderen Hausbewohner […] nehmen das wahr,
sprechen mich auch durchaus freundlich darauf an, kommen aber nicht auf
die naheliegende Idee, selber mal ein kleines bisschen zu spendieren.Es
fehlt mit Sicherheit nicht das Geld, sondern so eine Grundhaltung

Nach dem Posting von Tokei_ihto bin ich wohl mal wieder dran.
Nein, es gibt in meinem Haus keinen Ossi-Wessi-Konflikt. Ich habe die Bezeichnung „innerdeutsch“ gewählt, weil mir manche kulturellen Eigenheiten deutscher Mitbürgerinnen und - bürger wenigstens genauso gewöhnungsbedürftig vorkommen wie kulturelle Eigenheiten (oder auch Gemeinsamkeiten) von Menschen aus anderen Ländern.
Ob Deine Vorstellung von üblichem Geschäftsgebaren überall zutrifft, wage ich zu bezweifeln. Der Firmeninhaber der hier arbeitenden Leute weiß, dass ich gegentlich Kleinigkeiten zur Verfügung stelle, er trinkt auch mal einen Kaffee mit und dabei bespricht er mit seinen Leuten die nächsten Arbeitsschritte bzw. auch, dass sie bitte bei Arbeitsende alles fegen sollen, weil ich Ihnen sonst nichts mehr rausstelle☺.
Mittlerweile stellen auch andere Hausbewohner gelegentlich Kleinigkeiten raus. Vermutlich sind sie vorher nie auf die Idee gekommen.
Obwohl verhängte Fenster und ab 7.00 Uhr am Maurerwerk kratzende Männer direkt vorm Fenster nicht unbedingt die reine Freude sind, gibt es hier mittlerweile ein gutes und eivernehmliches Miteinander mit den Handwerkern, mit denen wir ja noch 3 - 5 Wochen leben müssen.
Grundsätzlich halte ich es aber nur für eine mir eigene kulturell bedingte Selbstverständlichkeit, das so zu tun, wie ich es tue.
Du gehörst vielleicht nur einer anderen Kultur an. Kommt ja oft vor.
LG

Hallo,
seitdem Angehörige einer ganzen Reihe von Branchen (vor allem denen des öffentlichen Dienstes) mit ernsthaften arbeitsrechtlichen Konsequenzen zu rechnen haben, wenn sie nur mal eine Tafel Schokolade, einen Kuli oder Kalender annehmen, muss man sich zum einen nicht wundern, dass denen dann der „Spaß“ verhagelt ist, Handwerkern ein „kostenloses Mittagessen“ zu verpassen.

Zum anderen nehmen diese „Präsente“ in diversen Branchen derart Überhand, dass es nur normal ist, hier irgendwas zwischen Nulltolranz und einfacher Höflichkeit „zu fahren“. Da wird derweil mit einer Penetrans mal ein 12er Karton Wein oder irgendeiner digitaler Schnickschnack im Raum stehen gelassen, dass man nur erahnen kann, was da ggf. der Chef „heimlich“ so kriegt.

Außerdem gibt es gerade im Handwerklichen Bereich noch immer Zeitgenossen, die den netten Kollegen mal schnell’ne Kanne Bier oder 'ne Pulle Korn auftischen. Was dann?

Ferner leidet auch diese Branche massiv unter Schwarzen Schaafen, Möchtegernexperten und „eingeflogenen“ Subunternehmern, die schneller mit dem Geld weg sind, als dass sie dafür arbeiten. Denen dann noch Geld in Form von Höflichkeiten hinterherzuwerfen, sind wohl „gebrannte Kinder“ auch mehr als leid.

Ich finde es grundsätzlich nicht schlecht, aus häuslicher Höflichkeit heraus sowas örtlich tätigen Handwerkern anzubieten, aber im Umkehrschluss hätte ich da bei so manchem ein arges Problem und würde schon genauer gucken, ob derjenige es wert ist oder ich den Kaffee hinterher als halbe Stunde extra auf der Rechnung finde!

Gruß vom
Schnabel

Die Diskussion wird ja immer spannender! Dass die Bestimmungen im öffentlichen Dienst ziemlich verquer sind, weiß ich aus eigener Erfahrung: Durch Kombination verschiedener kleinteiliger Regelungen stellte sich heraus, dass sexuelle Vorteile im Wert von unter 10 € erlaubt waren. Eine Anfrage von mir nach geeigneten Personen wurde natürlich nicht beantwortet. Außerhalb des Lachfaktors halte ich es nicht für sonderlich schwierig, zwischen normalem Anstand und Freundlichkeit im Unterschied zu " Bestechungsversuch" oder „Vorteilsannahm“ zu unterscheiden. Der Unterschied kann aber vermutlich nicht gelehrt, sondern nur gelebt werden. Das u.a. meine ich mit Zuordnung zu Kultur.
LG
Rebekka

ach - und überhaupt hatte ich der UP geantwortet und nicht dir.

Du wirst es wohl einfach hinnehmen müssen, dass Du auf ein Zitat eine Antwort von dem erhältst, der das geschrieben hat und nicht von dem, den Du von Deiner Ansicht über immerhin meine Äußerung überzeugen möchtest.

ich habe deine Frage versucht zu beantworten, mehr nicht. Herrgottsakrament, geh mir weg mit alten Weibern.

Irgendwie bringst Du da was durcheinander. Du hattest angeblich ja nicht mir geantwortet, sondern UP. Unter Zitat einer Äußerung von mir, auf das ich reagiert habe.
Nun behauptest Du, mir geantwortet zu haben.
Dieses argumentative Durcheinander hat nichts mit alten Frauen zu tun.

vielleicht seid ihr ja zwei Personen in einer und wisst nichts voneinander.

Nennt man das dann Gemeinschaftsaccount?