Insekten

Hallo,

dass es Probleme bei den Bienen und Hummeln gibt, zumindest an vielen Orten der Republik, ist ja, glaube ich, weitgehend bekannt.
Aber mir fällt in diesem Jahr auf, daß - auch jetzt noch, mitten im Sommer - so gut wie GAR KEINE Insektenspuren überhaupt an meiner Windschutzscheibe zu sehen sind. Ich fahre mehrfach wöchentlich ca. 50 km über Landstraßen, rein ländliches Gebiet - da müßte das doch anders sein? Gibt es kaum noch (zumindest fliegende) Insekten?

Gibt es Erkenntnisse zum Bestand an Insekten und dessen Änderung in unseren Breiten? Und ggfls. Ursachen? Sind unsere Insektizide mittlerweile so effektiv?

Hier sind wir m.E. an den Basics …ich finde diese Situation alarmierend.

S.I.

Hallo.

Es könnte und ich sage ausdrücklich, könnte, weil ich es nicht wirklich weiß, ganz einfach daran liegen, dass wir bisher noch keinen richtigen Sommer hatten.

Neulich abends sind die Mauersegler noch um 22.30 Uhr auf Nahrungssuche geflogen, weil sie versucht haben, ihre Jungen durch zu bringen, was ihnen, zumindest dem Schein nach, leider nicht gelungen ist.

Schnecken und Zecken gibt es jedenfalls zu Hauf und wenn mal ein warmer trockener Abend ist, fliegen auch die Glühwürmchen.

Und Maikäfer habe ich heuer auch gefunden, wenn auch nicht viele.

Zu ländlichen Gegenden kann ich noch sagen, dass moderne Stallungen heute meist völlig fliegensicher sind, sein müssen.

mfg

Hallo,

Es könnte und ich sage ausdrücklich, könnte, weil ich es nicht
wirklich weiß, ganz einfach daran liegen, dass wir bisher noch
keinen richtigen Sommer hatten.

Bitte?
Erstens ist der Sommer erst mal eine Woche alt, und die war nun wirklich alles andere als kalt. Zweitens war sowohl der Mai überdurchschnittlich warm (mehr als 2°C über dem Durchschnitt, was ziemlich viel ist) und auch der Juni war bis jetzt nicht kalt, was man zumindest in den aktuellen Reanalysis-Daten der letzten 30 Tage sehen kann.

Neulich abends sind die Mauersegler noch um 22.30 Uhr auf
Nahrungssuche geflogen, weil sie versucht haben, ihre Jungen
durch zu bringen, was ihnen, zumindest dem Schein nach, leider
nicht gelungen ist.

Aha. Woraus schließt du, dass es ihnen nicht gelungen ist? Und wieso soll das außergewöhnlich sein? Vögel sind immer auf Nahrungssache wenn sie Junge haben, denn die haben immer Hunger, selbst wenn sie ausreichend viel zu essen haben um nicht zu verhungern. Je mehr sie essen, desto schneller wachsen sie und desto bessere Überlebenschancen haben sie. Oder glaubst du, die Mauersegler-Eltern würden sonst in Ruhe vor dem Fernseher sitzen, nur weil ihre Kinder soviel zu Essen bekommen haben, dass sie nicht verhungern?

vg,
d.

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Hallo,

Aber mir fällt in diesem Jahr auf, daß - auch jetzt noch,
mitten im Sommer - so gut wie GAR KEINE Insektenspuren
überhaupt an meiner Windschutzscheibe zu sehen sind.

Also „mitten im Sommer“ ist wohl etwas übertrieben, nachdem vor etwa einer Woche gerade mal Sommeranfang war.

Ich fahre mehrfach wöchentlich ca. 50 km über Landstraßen, rein
ländliches Gebiet - da müßte das doch anders sein? Gibt es
kaum noch (zumindest fliegende) Insekten?

Also hier in Bayern kann ich mich nicht beschweren. Meine Windschutzscheibe und mein Nummernschild waren bis jetzt ziemlich gut „besucht“. Zumindest in einem Maße, dass ich als in keinster Weise als außergewöhnlich bezeichnen würde. Und auch letztens am Badesee hätte ich mich nicht über zu wenig Insekten beschweren können.

Gibt es Erkenntnisse zum Bestand an Insekten und dessen
Änderung in unseren Breiten? Und ggfls. Ursachen? Sind unsere
Insektizide mittlerweile so effektiv?

Ich denke eher, dass das Gegenteil der Fall ist. Viele Insekten sind viel zahlreicher, weil ein warmes Klima und eine längere Vegetationsperiode ihnen erlaubt, mehr Generationen innerhalb eines Jahres in die Welt zu setzen als früher. Förster und Waldbesitzer können dir dazu z.B. in Bezug auf den Borkenkäfer ein schönes Lied singen, insbesondere in den Mittelgebirgen.

ich finde diese Situation alarmierend.

Welche Situation? Deinen Eindruck vermutlich selektiver Wahrnehmung (von der wir uns nur allzu leicht täuschen lassen)?

vg,
d.

Erstens waren hier mindestens die letzten 14 Tage viel zu niedrige Temperaturen, bei ständigem Regen und für die Insektenentwicklung können 14 Tage durchaus mal ausschlaggebend sein. Bis zum 26.06 waren die Tageshöchstwerte deutlich unter 20 Grad. Übrigens hat der astronomische Sommeranfang biologisch gesehen wenig mit der Natur zu tun.

Zweitens habe ich zum 1. Mal Mauersegler noch fliegen sehen, wenn es schon fast dunkel ist, die Straßenbeleuchtung schon an ist und es noch dazu regnet.

Drittens denke ich, dass die Mauersegler ihr Nest noch anfliegen würden, wenn da noch Junge wären, was sie vorher taten und jetzt definitiv nicht mehr tun. (Nein, es sind auch nicht mehr geworden.)

Viertens wieso fühlst du dich berufen, mich zu kritisieren? Wie schlau kommst du dir eigentlich vor?

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Hallo,
ich denke mal, das ist jedes Jahr anders. Vor ein paar Jahren gabs mal so viele Marienkäfer, dass man den Ostseestrand nicht betreten konnte.
Im Folgejahr gabs nur ganz wenige.
Ist im Grunde ganz einfach zu erklären: wenns von einer Sorte ein Überangebot gibt dann ist das toll für die, die fressen. Und die haben dann ausreichend Kraft sich zu vermehren. Im Folgejahr gibts zwar die Fresser noch, aber es ist keine Nahrung mehr da, also verkümmern die.
Und weils dann nur unzureichend Feinde gibt, kann die andere Art wieder wachsen. Und so weiter …
War zwar jetzt nur ganz einfach erklärt, aber ich glaube, ich konnte Dir helfen. jo-enn

Hallo Jo-enn,

ja, es könnte so sein, wie Du schreibst.
Aber ob die Insekten, die andere fressen, alle NICHT fliegen können? Und dadurch nicht auf Windschutzscheiben landen? Wie schaffen sie das dann, die fliegenden Insekten so zu dezimieren?
Bei uns hier wird derart viel Mais angebaut, daß einem doch manche Fragen kommen, u.a. auch die nach Insektiziden bestimmter Art.
Danke jedenfalls für Deine Antwort!

S.I.

Hallo,

Ich fahre mehrfach wöchentlich ca. 50 km über Landstraßen, rein
ländliches Gebiet - da müßte das doch anders sein? Gibt es
kaum noch (zumindest fliegende) Insekten?

Also hier in Bayern kann ich mich nicht beschweren. Meine
Windschutzscheibe und mein Nummernschild waren bis jetzt
ziemlich gut „besucht“. Zumindest in einem Maße, dass ich als
in keinster Weise als außergewöhnlich bezeichnen würde. Und
auch letztens am Badesee hätte ich mich nicht über zu wenig
Insekten beschweren können.

Dann sieht es in Bayern anders aus als im hohen Norden der Republik. Immerhin ein Trost.

Gibt es Erkenntnisse zum Bestand an Insekten und dessen
Änderung in unseren Breiten? Und ggfls. Ursachen? Sind unsere
Insektizide mittlerweile so effektiv?

Ich denke eher, dass das Gegenteil der Fall ist. Viele
Insekten sind viel zahlreicher, weil ein warmes Klima und eine
längere Vegetationsperiode ihnen erlaubt, mehr Generationen
innerhalb eines Jahres in die Welt zu setzen als früher.
Förster und Waldbesitzer können dir dazu z.B. in Bezug auf den
Borkenkäfer ein schönes Lied singen, insbesondere in den
Mittelgebirgen.

Hing die Borkenkäfervermehrung nicht auch mit den großen Schäden in Nadelbaumwäldern durch Stürme zusammen? Zuviel Totholz, nicht rasch genug beseitigbar?

ich finde diese Situation alarmierend.

Welche Situation? Deinen Eindruck vermutlich selektiver
Wahrnehmung (von der wir uns nur allzu leicht täuschen
lassen)?

Ja, da lassen wir uns alle leicht täuschen … auch in Bayern … hoffentlich kommen Eure Insekten noch hier rauf …
Danke aber jedenfalls für Deine Antwort!

S.I.

Hallo,
danke für Deine Antwort!

Es könnte und ich sage ausdrücklich, könnte, weil ich es nicht
wirklich weiß, ganz einfach daran liegen, dass wir bisher noch
keinen richtigen Sommer hatten.

Ja, das wäre möglich! Es war hier oben im Norden tatsächlich zu kalt und oft auch zu naß. Wenn ich das Posting Deines Vorposters lese, lese ich, im (wärmeren, wie ich immer wieder an der Wetterkarte neidvoll sah) Bayern scheint es insektenmäßig anders zu sein.

Neulich abends sind die Mauersegler noch um 22.30 Uhr auf
Nahrungssuche geflogen, weil sie versucht haben, ihre Jungen
durch zu bringen, was ihnen, zumindest dem Schein nach, leider
nicht gelungen ist.

Ich hab auch Sorgen wegen der Schwalben hier am Haus.

Schnecken und Zecken gibt es jedenfalls zu Hauf und wenn mal
ein warmer trockener Abend ist, fliegen auch die Glühwürmchen.

Schnecken sind nicht GANZ DIREKT Insekten. Und, was ich erst vor kurzem feststellte: Zecken auch nicht! Sie gehören zu den Spinnentieren und diese (die Zoologen wollten es so, wegen irgendwelcher fehlender Körpersegmente) zu den Spinnentieren. Man ahnte es längst.
Mit Glühwürmchen aber schlägst Du alles. Um die beneide ich Dich - wir haben sie hier schon lange nicht mehr gesichtet…

Und Maikäfer habe ich heuer auch gefunden, wenn auch nicht
viele.

Naja, ein paar genügen finde ich.

Zu ländlichen Gegenden kann ich noch sagen, dass moderne
Stallungen heute meist völlig fliegensicher sind, sein müssen.

Ja, klar. Ich dachte auch an Schwebfliegen u.a:; die sich ja nicht in
Stallungen ernähren oder vermehren. Die Blütenpflanzen-Besucher z.B…

Danke für Deinen Beitrag!

M.f.G. S.I.

Hallo deconstruct,

Es könnte und ich sage ausdrücklich, könnte, weil ich es nicht
wirklich weiß, ganz einfach daran liegen, dass wir bisher noch
keinen richtigen Sommer hatten.

Bitte?
Erstens ist der Sommer erst mal eine Woche alt, und die war
nun wirklich alles andere als kalt.

Eine selektiv süddeutsche Wahrnehmung??? Wir hatten hier mit Ausnahme weniger Tage meist noch die Heizung nötig. Jetzt erst wird es hier für mehrere zusammenhängende Tage warm.

S.I.

Hallo,

Erstens ist der Sommer erst mal eine Woche alt, und die war
nun wirklich alles andere als kalt.

Eine selektiv süddeutsche Wahrnehmung???

Nö, ein Blick in die Messdaten.

Hier die Temperaturdaten von Mai/Juni 2012 in Berlin im Vergleich zum langjährigen Mittel. Das jeweils breite Band ist das 66% Konfidenzintervall.

http://img27.imageshack.us/img27/6524/berlinmaijuni2…

Wie man leicht sieht, lag die Temperatur an den meisten Tagen über dem langjährigen Mittel (der schmalen Linie), weder der Mai noch der Juni waren daher z.B. in Berlin kalt, sondern lagen leicht über dem Mittel, aber im wesentlichen waren sie ziemlich im Normalbereich.

Wir hatten hier mit
Ausnahme weniger Tage meist noch die Heizung nötig. Jetzt erst
wird es hier für mehrere zusammenhängende Tage warm.

Was ist „hier“ und was ist „warm“? Ich kann dir nur eins sagen, dass wir verdammt schlecht und selektiv Temperaturen oder Klima im gesamten fühlen können. Ich würde dir einfach raten, dein Empfinden nicht zu überschätzen. Zumindest für Berlin würde deine Wahrnehmung schon mal nicht zutreffen.

vg,
d.

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Oh großer Meister,

Viertens wieso fühlst du dich berufen, mich zu kritisieren?

ich bitte vielmals um Entschuldigung. Ich wusste nicht, dass ich mir zuvor eine Erlaubnis oder Berechtigungskarte besorgen hätte müssen, um eine Behauptung von dir zu kritisieren, die du für den Leser nicht nachvollziehbar belegt hast und an der ich meine Zweifel hatte.

Wie schlau kommst du dir eigentlich vor?

Ich komm mir überhaupt nicht schlau vor. Ich habe hier nur schon viel zu oft gehört, dass es „sooo kalt“ oder „soooo warm“ war, „dauernd geregnet“ hätte oder sonstwas. In den meisten Fällen wenn man dies dann überprüft, dann sieht man, dass es sich um überhaupt keine außergewöhnlichen Temperaturen oder Niederschläge gehandelt hat. Wir Menschen sind nun mal in der Regel verdammt schlecht im mittel- bis langfristigen Wahrnehmen von Wetter oder Klima.

Erstens waren hier mindestens die letzten 14 Tage viel zu
niedrige Temperaturen, bei ständigem Regen und für die
Insektenentwicklung können 14 Tage durchaus mal
ausschlaggebend sein. Bis zum 26.06 waren die Tageshöchstwerte
deutlich unter 20 Grad.

Wo ist „hier“ und inwiefern ist das außergewöhnlich kalt für „dort“? Wie ich in meiner anderen Antwort an semperidem bereits belegt habe, war weder der Mai noch der Juni z.B. in Berlin kalt. Und auch in Bayern war er nicht kalt.

Drittens denke ich, dass die Mauersegler ihr Nest noch
anfliegen würden, wenn da noch Junge wären, was sie vorher
taten und jetzt definitiv nicht mehr tun. (Nein, es sind auch
nicht mehr geworden.)

Und das kann auch nur einen Grund haben, nämlich dass sie zu wenig Insekten zum Fressen finden?

vg,
d.

Hallo,

Hing die Borkenkäfervermehrung nicht auch mit den großen
Schäden in Nadelbaumwäldern durch Stürme zusammen? Zuviel
Totholz, nicht rasch genug beseitigbar?

Große Sturmschäden gabs auch in früheren Zeiten schon und da war man auch nicht in der Lage, mit den Pferden und damaligen Mitteln alles Holz überall schnell raus zu holen. Solche massiven Käferschäden sind mir zumindest aus früheren Zeiten aber nicht bekannt. Auch waren die großen Stürme meist in ganz anderen Jahren als die Jahre mit großen Käferschäden. 2003 war z.B. ein extrem schlimmes Käferjahr, und da war der letzte große Sturm (Lothar 1999) schon 4 Jahre her und das Holz längst aus den Wäldern entfernt.

Im wesentlichen kommen wohl eine Reihe von Faktoren zusammen, die Sturmschäden können dabei auch eine Rolle spielen, aber keine maßgebliche. Die größten Borkenkäferschäden sind zumindest bei uns v.a. auf die Hochlagen konzentriert, und z.B. im Bayerischen Wald standen bzw stehen dort fast ausschließlich Fichten (die gut an das sehr kalte Klima in rund 1000 Metern Höhe angepasst sind). Dadurch dass der Borkenkäfer aber nun schon öfters 4 Generationen in einem Jahr hervorbringen konnte (im Gegensatz zu meist nur 2 in höheren Lagen in früheren „guten“ Käferjahren) gibt es einfach viel mehr dieser Schädlinge. Sie lieben ja gerade warme und trockene Witterung.

Nur z.B. als Beleg:
http://bfw.ac.at/400/2136.html

Dazu kommt, dass viele Bäume geschwächt sind, teils durch sauren Regen, teils durch Trockenheit. Ein schon geschwächter Baum kann sich nicht mehr so gut gegen den Käfer wehren, wie ein gesunder Baum. Es gab also im wesentlichen wegen der höheren Temperaturen in den letzten Sommern ein Vielfaches an Käfern die noch dazu auf geschwächte Bäume trafen.

Und BTW: Immense Käferschäden gibt es auch anderswo in der Welt ohne zutun von Sturmschäden, und auch da in Gebieten, die zuvor einfach zu kalt für eine große Zahl an Borkenkäfern waren. Insbesondere in vielen Gebirgen bzw im Norden der USA und in Kanada gibt es ein großes Problem mit Käfern. Ich würde tippen, dass dies in Russland oder anderswo auch zum Teil inzwischen ein Problem ist, auch wenn ich dazu jetzt kein Fallbeispiel kenne.

Ja, da lassen wir uns alle leicht täuschen … auch in Bayern
… hoffentlich kommen Eure Insekten noch hier rauf …

Die Mücken und alles andere was nervt und sticht könnt ihr gern haben :wink:

Und ich kann dir versichern, dass die Insekten bei uns weder von ein bisschen Kälte noch Wärme aussterben werden. Noch vor ein paar Jahrzehnten war es schließlich deutlich kälter und auch da gab es keinen Mangel an Insekten. Genauso wie es z.B. im Mittelmeerraum mehr als genug Insekten gibt und auch wer schon mal in kälteren Gefilden wie Schottland oder Finnland unterwegs war, der weiß, dass es dort Insekten ohne Ende gibt.

vg,
d.

unangenehme Wahrheiten
Hallo,

Ich würde dir einfach
raten, dein Empfinden nicht zu überschätzen. Zumindest für
Berlin würde deine Wahrnehmung schon mal nicht zutreffen.

Ich sehe mich gezwungen, Dir eine Neuigkeit mitzuteilen, die Dich unangenehm überraschen wird.
Zwar ist es Dir als Bayern geglückt, Deinen Blick bis Berlin zu heben - (alle Achtung! wo doch dort die Preußen wohnen!) - aber nun kommt’s - weiter oben auf der Landkarte gehts noch weiter mit Deutschland! Da wohnen die Nordlichter! Allerdings muß ich eingestehen - wir hier haben auch oft die südlicheren Breiten ab Hamburg bergab nicht ganz im Blick … es gibt sogar welche hier, die sagen, es lohnt sich nicht … aber die überschätzen ihr Empfinden, das ist klar.

Ich hoffe nun, Insekten schauen weniger selektiv.

MfG, S.I.

Natürlich kann man meine Antworten kritisieren. Nur sollte das in einer neutralen Form, ohne Spott und Überheblichkeit geschehen.

Denn es ist, bei mir, wie bei fast allen Anderen die hier schreiben, eigentlich davon auszugehen, dass zumindest nicht absichtlich Falsches veröffentlicht wird.

Statistische Angaben sind manchmal sehr aussagekräftig, jedoch ist immer zu prüfen, um welche Art Statistik es sich handelt.

Wenn man dich für 2 Stunden lang kochen und anschließend für die gleiche Zeit einfrieren würde, so ergäbe die statistische Auswertung abschließend, dass du 4 Stunden bei angenehmer Temperatur verbracht hast. Dennoch dürfte die Schönheit deiner Züge und die Elastizität deiner Glieder erhebliche Einbußen erlitten haben.

Ähnlich ist es mit der Wetterstatistik, 2 Wochen regnerische Kälte gefolgt von 2 Wochen trockener Hitze ergeben einen durchaus durchschnittlichen Juni, obwohl jeder, der ihn erlebt hat, schwören würde, dass das „ein Sch__wetter“ war.

Wenn du dir die Auswertung für die vergangenen Tage, etwa in Düsseldorf, einzeln anschaust, so wirst du feststellen, dass genau das der Fall war. Die Temperatur fiel, bei starkem Regen, öfter fast sturzartig bis unter 15 Grad, so dass man in Versuchung geriet, abends die Heizung einzuschalten. Wie übrigens schon im Vorjahr.
Weiter im Norden war es noch schlimmer.

Dass das, für Insekten wie Mauersegler nicht gerade zuträglich ist, dürfte Jedem einleuchten.

mfg

Hallo Insektenzähler,

muß ich eingestehen - wir hier haben auch oft die südlicheren
Breiten ab Hamburg bergab nicht ganz im Blick … es gibt

das von dir genannte Gemeinwesen liegt 6 Meter über Normal Null.

„Bergab“ :smile: solltest du deinen ganzen Blick zum Meer hin richten.

MfG

watergolf

Hallo,

Ich würde dir einfach
raten, dein Empfinden nicht zu überschätzen. Zumindest für
Berlin würde deine Wahrnehmung schon mal nicht zutreffen.

Ich sehe mich gezwungen, Dir eine Neuigkeit mitzuteilen, die
Dich unangenehm überraschen wird.
Zwar ist es Dir als Bayern geglückt, Deinen Blick bis Berlin
zu heben - (alle Achtung! wo doch dort die Preußen wohnen!) -
aber nun kommt’s - weiter oben auf der Landkarte gehts noch
weiter mit Deutschland!

Unangenehm überrascht mich nur, wie du dir denkst, dass ich deinen Wohnort erraten soll? Ich weiß zwar nicht wie das bei dir ist, aber wir in Bayern verfügen noch nicht über eine zukunftsblickende Glaskugel. Das einzige was ich gesagt habe ist, dass die Temperaturen der letzten zwei Monate weder in Bayern noch in Berlin ungewöhnlich waren und schon gar nicht kalt. Und das ist nach wie vor richtig. Und es würde mich wundern wenn das in Schleswig-Holstein oder Mecklenburg-Vorpommern irgendwie anders gewesen wäre. Ohne eine vernünftige Angabe des Ortes sehe ich aber nicht ein, weiter Zeit in dieses Frage zu investieren.

vg,
d.

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Hallo,

Ähnlich ist es mit der Wetterstatistik, 2 Wochen regnerische
Kälte gefolgt von 2 Wochen trockener Hitze ergeben einen
durchaus durchschnittlichen Juni, obwohl jeder, der ihn erlebt
hat, schwören würde, dass das „ein Sch__wetter“ war.

Es gab aber keine 2 Wochen ungewöhnlicher Kälte oder Hitze.

Wenn du dir die Auswertung für die vergangenen Tage, etwa in
Düsseldorf, einzeln anschaust, so wirst du feststellen, dass
genau das der Fall war. Die Temperatur fiel, bei starkem
Regen, öfter fast sturzartig bis unter 15 Grad, so dass man in
Versuchung geriet, abends die Heizung einzuschalten. Wie
übrigens schon im Vorjahr.

Und im Jahr davor, und im Jahr davor, und im Jahr…

Zeig mir mal bitte, dass Temperaturen von 15°C ungewöhnlich für Mai oder Juni sind. Das ist doch völlig im normalen Bereich, und nichts anderes habe ich gesagt: Die Temperaturen waren für diese Jahreszeit nicht außergewöhnlich. Und ich kann dir gern auch für jeden einzelnen Tag die Abweichung von der Durchschnittstemperatur und die Außergewöhnlichkeit dieser Abweichung erstellen, wenn dich das interessiert.

vg,
d.

Temperaturen in Norddeutschland
Hallo,

Nachdem du mir nun in deinem anderen Posting vorgeworfen hast, dass ich nicht „weiter als Berlin“ nach Norden schauen könnte, versuche ich mal, das ganze nochmal auf eine etwas sachlichere Ebene zu stellen.

Erstens ist der Sommer erst mal eine Woche alt, und die war
nun wirklich alles andere als kalt.

Eine selektiv süddeutsche Wahrnehmung??? Wir hatten hier mit
Ausnahme weniger Tage meist noch die Heizung nötig. Jetzt erst
wird es hier für mehrere zusammenhängende Tage warm.

Also deine Behauptung, bzw die von Misanthrop, die du bereitwillig übernommen hast, ist, dass es in Norddeutschland im Juni irgendwie außergewöhnlich kalt war.

Das ist nur nicht wahr. Du magst zwar *gefühlt* haben, dass es ein ungewöhlich kalter Juni war, das macht es aber nun mal leider noch nicht wahr. Denn wir Menschen haben eine sehr schlechte Temperaturwahrnehmung und eine noch schlechtere Klimawahrnehmung.

Also was macht man da? Man schaut in die Messdaten. Und um nicht in Gefahr zu kommen, diesmal zu weit südlich zu landen, habe ich die Daten der nördlichste Wetterstation in Deutschland genommen, nämlich List auf Sylt:

http://img402.imageshack.us/img402/5659/mintemp2012s…

In der Grafik sieht man die einzelnen Tageswerte der Tiefsttemperatur auf Sylt im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt der Referenzperiode 1981-2010. Die Fehlerbalken geben den Bereich an, in dem 2/3 aller Jahreswerte im Referenzzeitraum lagen, d.h. alles was in dem Bereich oder knapp um diesen Bereich liegt, sind völlig normale Temperaturen, wie sie fast jedes Jahr auftreten.

Wie man sieht, ist sowohl der Mai als auch der Juni völlig im normalen Bereich auf Sylt, zumindest in keinster Weise außergewöhnlich. Außergewöhnliche Temperaturen, die vielleicht nur alle 20 Jahre oder gar seltener vorkommen, sehen ganz anders aus. Das sieht dann so aus wie in der ersten Februarwoche. So sehen halbwegs außergewöhnliche Temperaturen aus. Die weichen deutlich von den Durchschnittswerten ab. Wie man auf den ersten Blick im Diagramm sehen kann, sind die Mai- oder Juni-Werte dagegen nicht mal annähernd in dieser Kategorie.

Was heißt das:
Das heißt, dass die Temperaturen mit ziemlicher Sicherheit nichts mit deiner Wahrnehmung zu tun haben, dass es ungewöhnlich wenig Insekten gäbe. Falls dem so sein sollte, dann hat das andere Gründe. Wären die Temperaturen der Grund, dann müsstest du diese Insektenhäufigkeit alle 2-3 Jahre beobachten. Dann wäre es aber nichts außergewöhnliches und du würdest nicht danach fragen.

vg,
d.

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Neulich abends sind die Mauersegler noch um 22.30 Uhr auf
Nahrungssuche geflogen, weil sie versucht haben, ihre Jungen
durch zu bringen, was ihnen, zumindest dem Schein nach, leider
nicht gelungen ist.

Aha. Woraus schließt du, dass es ihnen nicht gelungen ist? Und
wieso soll das außergewöhnlich sein? Vögel sind immer auf
Nahrungssache wenn sie Junge haben, denn die haben immer
Hunger, selbst wenn sie ausreichend viel zu essen haben um
nicht zu verhungern. Je mehr sie essen, desto schneller
wachsen sie und desto bessere Überlebenschancen haben sie.
Oder glaubst du, die Mauersegler-Eltern würden sonst in Ruhe
vor dem Fernseher sitzen, nur weil ihre Kinder soviel zu Essen
bekommen haben, dass sie nicht verhungern?

Und warum saßen gestern noch hunderte Wildgänse auf Brandenburgischen wiesen? Liegt etwa in den nordischen Brutgebieten noch Schnee?
Wer hier noch glaubt, dass es auf der Erde zu warm ist gehört mal für ne Woche ins Kühlhaus von Mc-Doof!

MfG
Chris-zimm

vg,
d.