Hallo zusammen,
ich bin eine junge Künstlerin, welche aus toten Insekten Kunstwerke erstellt. Es handelt sich um große Leinwände, beklebt mit hunderten von toten Fliegen, welche sich in selbstgebauten Objektkästen befinden.
Nun habe ich folgendes Problem:
Bei einem bereits verkauften Werk bröseln zwei Fliegen. Bei genauerer Betrachtung liegt auf dem Boden des Objektkastens ein totes Insekt, daß sich irgendwie in das Werk hinein geschmuggelt hat. Nach längerer Recherche habe ich herausgefunden, daß es sich wohl um die Larve des Wollkrautblütenkäfers (Museumkäfer) handelt.
Kann mir jemand sagen, wie ich diesen bekämpfe und das Werk vor weiteren Fressfeinden schütze? Gibt es ein Spray, daß möglichst keine Flecken auf der eingebauten Leinwand hinterläßt?
Ich brauche dringend einen Rat, da ich mir als Student ohne BaföG keine Reklamation erlauben kann.
Vielen Dank im vorraus.
LG
Schon wieder?
Bruahuahuahua - entschuldige, wenn ich lache; einfacher ist es, die „Marketingstrategie“ zu adaptieren und diesen „Kunstwerken“ das Attribut „veränderlich“ anzufügen ("…mit diesem Werk möchte der Künstler explizit darauf hinweisen, daß es keine Kunst geben kann welche in irgeneiner Weise die Natur miteinbezieht, die nicht auch dem Gesetz der Veränderlichkeit unterworfen ist, ja gewißermaßen ist die Akzeptanz der zunehmenden Entropie, hier durch die zerbröselnden Fliegen repräsentiert, geradezu eine unerläßliche Vorbedingung für das Verständnis der durch dieses Werk portierten Aussage…(undblaundblaundbla…)" )
…das meine ich übrigens ernst…
liebe Grüße
nicolai
Hi,
da Du die Insekten ja scheinbar nicht als Präparat im eigentlichen Sinn verwenden möchtest (also wie in einer wissenschaftlichen Sammlung, an der man auch weiterhin Bestimmungsarbeiten etc. ausführen kann), könntest Du versuchen die toten Tierchen mit Klarlack oder Acryl zu versiegeln.
Einfach mal mit ein paar Fliegen testen, frei zugänglich liegen lassen und schauen ob sich wer dran zu Schaffen macht.
JD
Hallo Nicolai,
danke für die Antwort. Mir war zwar bewußt, daß ich nichts für die Ewigkeit erstelle, aber daß sich bereits nach 8 Wochen ein Fressfeind einschleicht, damit habe ich nicht gerechnet bzw. bin einfach im Bereich der Entomologie zu unerfahren. Ich dachte wirklich ein gut verglaster Kasten schützt ausreichend, daß das Objekt zumindest ein paar Jahre überdauert. Naja, man lernt nie aus und ich versuche mein Wissen stets aufzufrischen. Also Interessant ist es ja schon, was die Sache etz so nach sich zieht bzw. was es alles gibt.
Dein Ansatz die Marketing-Strategie zu ändern ist gar nicht so dumm. Im Gegenteil. Sollte ich das nächste mal eines verkaufen (und ich habe in meinem Eifer tatsächlich noch mehrere gemacht), dann verpaß ich dem Ganzen von vornherein den Titel „Vergänglichkeit“.
LG
Hallo JD,
danke für Deine Antwort.
Ich habe ursprünglich tatsächlich darüber nachgedacht, das gesamte Werk vorher zu lackieren. Es existieren sogar noch Skizzen dazu. Ich habe die Idee allerdings schnell verworfen, da der Lack, obwohl er unsichtbar war, die Optik ein wenig verändert hat, d. h. das hübsche Metallic-Schimmern einiger Fliegen verschluckt hat.
Aber ich werde nochmal ein paar Skizzen machen, vielleicht funktioniert es mit einem anderen Lack besser, oder gar mit Haarspray. Wer weiß, ich probier es einfach mal nochmal aus.
LG
Hallo Daimio,
ich denke mit „schon wieder“ meinst Du bereits existierende Threads zu diesem Thema bzw. daß ich es aus Versehen doppelt eingestellt habe (mein Rechner ist an dem Tag dauernd abgeschmirrt).
Tut mir leid, wenn ich nochmal einen eröffnet habe. Ich bin ganz frisch hier bei wer weiss was und muß mich auf dieser Seite erst einmal orientieren.
LG
Die Insekten in ein geschlossenes Gefäß bringen und darin eine flache Schale mit Formalin (Formaldehyd- Lösung) aufstellen. Die Dämpfe drei Tage einwirken lassen.
Wenn Deine Insekten als Kunstobjekt nicht dauerhaft hermetisch und trocken abgeschlossen aufbewahrt werden, werden sie aber irgendwann trotzdem wieder einen zerstörenden Schädling einfangen.
Udo Becker