Hallo Dominik,
es stimmt schon, auf den ersten Blick sieht das recht kompliziert aus. Daher hier ein „kurzer“ Überblick (weiter unten gibt es eine kurze Zusammenfassung):
Normalerweise installiert man Software unter Ubuntu, wie du ja bereits geschrieben hast, über das Ubuntu Software-Center. Dieses greift auf die Paketverwaltung zu. Damit dies klappt muss aber in irgendeiner Form das Paket vorhanden sein und die Paketverwaltung muss von diesem Paket wissen.
Die meisten Pakete liegen in Paketquellen die der Paketverwaltung bereits bekannt sind. Dabei sind Paketquellen nichts weiter als Adressen zu Servern, beispielsweise bei Canonical (dem „Hersteller“ von Ubuntu) auf denen die Pakete liegen.
Der Paketverwaltung kann man jederzeit neue Paketquellen hinzufügen, indem man die Adressen der neuen Paketquellen einträgt. Dabei sollte man aber Vorsicht walten lassen, da im Gegensatz zu den offiziellen Quellen von Canonical, nicht garantiert ist, dass dort keine Schadsoftware vorhanden ist (siehe Fremdquellen http://wiki.ubuntuusers.de/Fremdquellen).
Des Weiteren kann man auch fertige Pakete einzeln z.B. von Webseiten herunterladen und diese lokal auf dem eigenen Rechner der Paketverwaltung hinzufügen und so diese installieren. Auch hier muss man vorsichtig sein und sollte wissen aus welcher Quelle das Paket kommt und ob man dessen Autor vertrauen kann. Zusätzlich fehlt bei solchen Paketen das automatische Aktualisieren.
Das Hinzufügen zur Paketverwaltung funktioniert durch einen einfachen Doppelklick auf das Paket, zumindest wenn es sich um ein Paket handelt, welches für Ubuntu gedacht ist. Dieses erkennt man an der Endung .deb, was Debian bedeutet. Dabei ist Debian der Name der Distribution, auf der Ubuntu basiert und von dem es die Paketverwaltung übernommen hat.
Oftmals findet man auf Webseiten getrennte Pakete für Debian und Ubuntu. Sollte dies der Fall sein, so sollte man natürlich das Paket für Ubuntu verwenden. Gibt es „nur“ die Debian-Pakete ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es damit auch funktioniert (es gibt einzelne Fälle, wo dies nicht der Fall ist. Die Erklärung dazu würde hier aber gerade zu weit gehen).
Neben den .deb-Paketen gibt es auch noch Pakete mit der Endung .rpm. Diese sind für andere Distributionen mit einer anderen Paketverwaltung gedacht (z.B. Suse oder Fedora). Es gibt aber oftmals die Möglichkeit diese Pakete dennoch zu installieren. Dies funktioniert mit dem Programm Alien (siehe http://wiki.ubuntuusers.de/Alien).
Es gibt neben den Paketen auch noch weitere Möglichkeiten Software anzubieten. Dies geschieht beispielsweise über vorkompillierte Binärpakete. Das heißt, der Autor der Software hat den Quellcode seiner Software zwar in ein fertiges Programm übersetzt (Binärpaket), dieses aber nicht mit Informationen für die Paketverwaltung ausgestattet. Oftmals sind diese Programme einfach durch Doppelklick ausführbar.
Sollte dabei eine Fehlermeldung erscheinen, die erklärt, dass das Programm nicht ausgeführt werden kann, so muss noch der Datei das benötigte Recht hierfür eingeräumt werden. Dies geschieht, indem man die Datei auswählt und mit der rechte Maustaste anklickt. Anschließend den Kontextmenüpunkt „Eigenschaften“ auswählt und in dem anschließend erscheinenden Fenster den Registerreiter „Zugriffsrechte“. Hier findet sich nun ganz unten das Auswahlkästchen zu dem Punkt „Ausführen - Datei als Programm ausführen“. Dieses muss gesetzt werden. Abschließend noch auf „Schließen“ klicken und dann sollte sich das Programm ausführen lassen.
Es kann sein, dass das Binärpaket zusätzlich zu dem eigentlichen Programm noch einen Installer beinhaltet, welcher durch den Doppelklick auf die Datei gestartet wird. Dieser Installer leitet einen dann durch die eigentliche Installation. Anschließend kann das Programm, wie im Installer beschrieben, gestartet werden.
Als letzte Möglichkeit, kann es sein, dass ein Programm nur im Quelltext vorliegt, also noch nicht in ein fertiges Programm übersetzt worden ist. Sollte dies der Fall sein, so muss man das übersetzten, auch kompillieren genannt, selbst durchführen. Wie dies geschieht ist ausführlich unter http://wiki.ubuntuusers.de/Programme_kompilieren beschrieben.
Zusammenfassend gesagt gibt es die folgenden Möglichkeiten ein Programm zu installieren:
- Paket aus Paketquelle (Standard-Quelle oder nachträglich hinzugefügt)
- Paket, welches man einzeln heruntergeladen hat
- Binärpakete
- Software-Quelltext zum selber kompillieren
Bis auf bei den Standard-Quellen gilt immer, wie oben bereits erwähnt, dass Vorsicht geboten ist (siehe http://wiki.ubuntuusers.de/Fremdquellen).
Welcher Fall gerade bei dir vorliegt, kann ich aus den von dir genannten Informationen nicht ersehen. Wenn du mir aber sagst, welches Programm du woher hast, kann ich dir sicherlich näheres dazu sagen.
KPackageKit würde ich dir nicht empfehlen. Anstelle dessen sollte das normale Software-Center verwendet werden. Insbesondere handelt es sich bei KPackageKit auch noch um die KDE-Variante von PackageKit. Da du aber Ubuntu und nicht Kubuntu verwendest, setzt du Gnome und nicht KDE ein.
Weitere Informationen zu diesem ganzen Themenkomplex findest du außerdem noch unter http://wiki.ubuntuusers.de/Paketverwaltung
Ich hoffe mal, dass dir meine Erläuterungen schon mal einen groben Überblick geben. Wie eben schon geschrieben, bräuchte ich für konkrete Tipps noch etwas mehr Informationen.
Viele Grüße
Benjamin