Integration deutschland

Liebe/-r Experte/-in,

ich untersuche zur Zeit die Integration von Migranten in den letzten 50 Jahren, seit des ersten Gastarbeiterschubes. Insbesondere interessiert mich dabei die Veränderung der Einstellung seitens der deutschen Gesellschaft von ehemals „Multikulti“ bis hin zu „Deutschland schafft sich ab“, auch wenn beide natürlich Zuspitzungen darstellen.

Sofern Sie sich mit dem Thema auskennen, würde ich mich freuen, wenn Sie mir vielleicht aus Ihrer Sicht ein paar Gründe für diesen Umschwung nennen könnten. Ich persönlich sehe das ja zusammengefasst in etwa so, als dass eine Multikulti-Einstellung anfänglich noch aus der Vorstellung resultierte, dass die Gastarbeiter zum Einen gebraucht wurden, demnach ökonomisch als auch kulturell profitabel für Deutschland, und zum Anderen auch aus dem Schuldbewusstsein, das aus dem 2. Weltkrieg resultierte. Der Umschwung zu einer distanzierten, wenn nicht gar ängstlichen Haltung Deutschlands bzgl. der Migranten geht aus den Problemen vor, die diese Migrationswelle auch mit sich gebracht hat und die erst jetzt realisiert werden.

Aber vielleicht liege ich mit der Ansicht auch vollkommen falsch. Würde mich über Ihre Meinung freuen, sofern sie des Thema kund sind.

Vielen Dank
Paris Küchler

Guten Tag,

ich würde der Grundthese ehrlich gesagt nicht zustimmen wollen. Bereits zu Zeiten der ersten gastarbeiter gab es sicherlich weitreichende Ressenitiments. Von „kulturell profitabel“ dürfte auch keine Rede sein, da sie damals eben nicht als Migranten, also Einwanderer, sondern eben als GAST-Arbeiter angesehen wurden. D.h. sie durften/sollten eine Zeit hier arbeiten, dann aber wieder in ihre Heimatländer zurückkehren.
Der „Multikulti“-Ansatz war meines Erachtens auch später nicht gesellschaftlich verankert (ob es faktisch multi-kulti gab oder nicht, sei mal dahin gestellt), er war nie „common sense“, sondern sah sich stets einer gewissen Gegenwehr (insb. aus konservativen Kreisen) ausgesetzt.
Ob nun andererseits Sarrazin wirklich die Gedanken der Mehrheit repräsentiert, wage ich auch zu bezweifeln.

Guten Tag,

ich würde der Grundthese ehrlich gesagt nicht zustimmen wollen. Bereits zu Zeiten der ersten gastarbeiter gab es sicherlich weitreichende Ressenitiments. Von „kulturell profitabel“ dürfte auch keine Rede sein, da sie damals eben nicht als Migranten, also Einwanderer, sondern eben als GAST-Arbeiter angesehen wurden. D.h. sie durften/sollten eine Zeit hier arbeiten, dann aber wieder in ihre Heimatländer zurückkehren.
Der „Multikulti“-Ansatz war meines Erachtens auch später nicht gesellschaftlich verankert (ob es faktisch multi-kulti gab oder nicht, sei mal dahin gestellt), er war nie „common sense“, sondern sah sich stets einer gewissen gegenwehr (insb. aus konservativen Kreisen) ausgesetzt.
Ob nun andererseits Sarrazin wirklich die Gedanken der Mehrheit repräsentiert, wage ich auch zu bezweifeln.