Hallo krezy,
Integration von Fluechtlingen in der BRD ist nicht unbedingst mein Spezialgebiet. Meines Wissens haben die sogenannten Fluechtlingsdurchgangslager, z.B. Friedland bei Goettingen, eine wichtige Rolle gespielt. Dort bekamen die Fluechtlinge ihre Ausweispapiere, erste Integrationskurse, etwas Geld und von dort aus wurden sie auf die Bundeslaender verteilt, die dann ihrerseits die Fluechtlinge auf ihre Stadte und Gemeinden verteielten. Dieser Verteiler existiet heute noch fuer Asylbewerber und heisst der 'Koenigsberger Schluessel". Es war dann die Aufgabe der Stadte und Gemeinden, ich vermute der Sozial- Wohnungs- Jugend- und Schulaemter, die Integration zu betreiben. Meines Wissens gab es nach dem Krieg in vielen Orten Fluechtlingsbarracken, in denen die Fluechtlinge untergebracht wurden und oft ueber Jahrzehnte wohnen mussten, bis sie eine andere Unterkunft finden und sich leisten konnten.
Von Seiten der Bundesregierung war das Ministerium fuer Jugend, Familie und Gesundheit (BMJFG) zustaendig (heisst heute anders), weil es sich oft um Familienzusammenfuehrung handelte. Dieses Ministerium hat auch ueber Jahrzehnte gemeinsam mit dem Innenministerium das Aussiedlerprogramm finanziert. Eine besondere Rolle, naemlich fuer Fluechtlinge und Aussiedler, die in ihrem Heimatland Akademiker waren, spielte seit dem Ende der 60ger Jahre die „Otto Benecke Stiftung“ (OBS), die im Auftrag des BMJFG und des Auswaertigen Amts Sprachkurse fuer auslaendische Fluechtlinge und Aussiedler finanzierte und gemeinsam mit der „Gesellschaft fuer Berufsspezifische Ausbildung“ (GFBA) durchfuehrte. Die OBS half auch bei der Anerkennung auslaendischer Bildungsabschluesse und vergab Hochschulstipendien, da die mesiten Fluechtlinge und Aussiedler ihre Abschluesse nicht anerkannt bekamen und in der BRD erneut studieren mussten, um in ihrem Bereich arbeiten zu duerfen, z.B. Aerzte, Ingeneure, etc.
Ich hoffe, diese Hinweise helfen ein wenig.
Gruss
Annanda