Intelligenzquotient: Umrechenbarkeit alte Formel

Liebe/-r Experte/-in,

ich bin Teilnehmer eines Uniseminars Theorien zur Begabungs- und Begabtenförderung. Das ist ein Wahlfach und ich hatte kürzlich (Fachrichtung ist Pädagogik, NICHT Psychologie) eine Plenumsunterredung mit der Professorin.

Sie sagte: Früher hat man den IQ so bestimmt: Man nahm einen IQ-Test, der das Intelligenzalter geliefert hat. Dann nimmt man das biologische Alter. Dann teilt man IQ-Alter / b. Alter und hat - mit 100 malgenommen - den IQ. Beispiel: Mein Intelligenzalter ist 15, ich bin 10, dann habe ich nach der alten Formel einen 150er IQ.

Ich wollte fragen, inwiefern eine Umrechenbarkeit von altem zu neuem IQ (in letzterem Fall z. B. mit einem TRI52 oder IST2000R oder CFT oder Raven Prog M. berechnet) besteht. Dabei sollte meine Frage hypothetischer Natur sein und keine Störeffekte beinhalten (also ideale Versuchsperson macht ohne Reihenfolgeeffekte bei idealen Zuständen völlig VL-unbeeinflusst zwei IQ-Tests nacheinander mit perfekten psychometrischen Hauptgütekriterien).

Sie sagte: Wenn ein IQ-Test e.g. 123 durch die alte Formel berechnet ergibt, dann ergibt ein perfekter IQ-Test nach der neuen Formel (Normierung über die Glockenkurve, nicht nach IQ-Alter) auch genau 123.

Aus Zeitgründen konnte ich in der Vorlesung nicht gegenargumentieren, subjektiv hatte ich aber den Gedanken, sie läge falsch!

Grund: Wenn ich z. B. 13 Jahre bin und habe einen 16Jahre-Intelligenzwert, dann habe ich eien IQ von 16/13*100. Das entspricht bei jedem anderen modernen Test sicher einem Wert rechts vom Median / Modus der Glockenkurve. Nun könnte es aber sein, dass einer, der noch schlauer ist, mit 13 schon ein Intelligenzalter von 17 hat. Dann hätte er einen um 17/16 höheren IQ nach der IA/LA*100-Formel. Er müsste in einem perfekten neuen Test dann ja auch 17/13*100 als IQ haben. Was ist aber, wenn die Intelligenz (absolut) von 16 auf 17 einen riesigen Sprung macht (viel mehr als von 5 auf 6, von 6 auf 7, von 7 auf 8, von 8 auf 9 Jahre, etc.)? Dann müsste die IA/LA*100-Formel doch einen zu kleinen Wert liefern, korrekt?

Und ich weiß noch aus päd. und Entwicklungspsychologie, dass die Intelligenz nicht linear bis zum Maximum steigt.

Was meint Ihr, wer Recht hat?

Bitte - falls verfügbar - um Quellen (Literatur/ Wiki)

Thx + danke für Tipps, LG H. Rogoll

Hallo Frau/Herr Rogoll,

ich sag’s ganz offen: Ich bin kein Mathematiker und in der Materis überhaupt nicht drin.

Hoffe, andere Experten durchdringen die Materie inhaltlich zügiger, um effiziet antworten zu können.

Mit freundlichen Grüßen,
Monika

hallo,

ich hab gerade leider nicht so die zeitlichen ressourcen, um mich ganz detailliert mit der frage zu beschäftigen.

hier meine - zugegeben etwas spontane - einschätzung:
an sich ist das maß „iq“ nicht neu oder alt, denn das maß verändert sich ja nicht. vielmehr haben sich die methoden zur erfassung/die testverfahren verändert.

eine „umrechnung“ halte ich daher nicht einfach so für möglich. ich stelle mir eher vor, dass dann z.b. eine studie gemacht werden müsste, die kinder/jugendliche mit einem alten test z.b. binet und einem aktuellen test z.b. wisc-iv prüft und dann die testergebnisse ins verhältnis setzt. denn die alten tests haben ja i.d.r. auch entsprechend alte normierungen und daher sind andere ergebnisse zu erwarten als bei einem test mit aufgaben, die der aktuellen zeit und kultur der menschen entsprechen (z.b. wenn nach der bedeutung des wortes „peilen“ gefragt wird und als erklärung „verstehen/begreifen“ angeboten wird, dann ist das aktuell richtig, vor 30 jahren aber nicht, daher würde ein entsprechend alter test die antwort auch als falsch bewerten, obwohl sie aus heutiger sicht eine richtige antwortmöglichkeit ist.)

mit quellen kann ich gerade nicht dienen.

na denn, viel erfolg beim seminar.
mfg

hei holger,

ich hab nochmal in meinen unterlagen geguckt. bin der meinung du hast recht. denn das was binet/simon damals einführten, wurde vom sogenannten abweichungs-iq abgelöst.

mfg