Interessiert sich die Hamas für die Menschen in Gaza?

Politik Auslandspolitik
#1

Hallo,

Sinwar (Sin und War, also Sünde und Krieg) ist ein interessanter Name für den neuen Führer der Hamas, der auch für den Terrorakt gegen israelische Zivilisten verantwortlich sein soll.

Wäre es für die Menschen in Gaza nicht besser, wenn sich die Hamas auflösen würde, so dass eine andere Führung den Gazastreifen mit Hilfe internationaler Organisationen wieder aufbauen könnte?

Die Hamas ist für mich wie eine Gruppe schwer verletzter Mäuse die aber trotzdem davon reden wie sie die Katzen besiegen werden wenn sie nur aggressiv genug sind.

Die Unterstützung aus der Region ist auch eher zögerlich, da die Menschen dort genau so wenig Lust haben sich für die Hamas in den Krieg ziehen zu lassen wie der Rest der Welt.

Was ist das Ziel der Hamas? Gibt es eine Strategie? Falls ja, wie könnte diese aussehen? Interessiert sich die Hamas für die Menschen in Gaza oder sind diese nur Schachfiguren im politischen Spiel?

Gruß
Desperado

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#2

Ja.

Die totale Zerstörung des Staates Israel.

Terror, Gewalt, bewaffneter Kampf, Unterdrückung oppositioneller Strömungen.

Nur in dem Sinne, dass man den Nachwuchs als bewaffnete Kämpfer rekrutieren kann, während alte Menschen im Elend gute Propagandabilder abgeben. Und die Frauen dürfen dafür sorgen, dass der Nachschub an Kämpfern nicht abreißt.

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#3

Das erinnert mich an die Leute, die sich die chinesischen Schriftzeichen für „geräucherte Wand“ auf den Rücken tätowieren lassen, weil sie diese so hübsch finden. Tatsächlich hat der Name natürlich nichts mit diesen beiden englischen Worten zu tun.

Klar, aber den Menschen wird ja seit Generationen erzählt, dass Israel an ihrem Elend schuld ist und deswegen genauso zerstört werden muss wie alle Juden ermordet werden müssen.

Zerstörung Israels, Tod aller Juden.

#4

Servus,

knapp daneben ist auch vorbei.

Arabische (Vor)namen haben alle Bedeutungen, die viel leichter verständlich sind als die deutschen - zwar kann man auf dem Weg über Mittel- und Althochdeutsch auch Bernhard und Gertrud entschlüsseln, aber erstmal klingen sie nur wie Namen halt.

Das ist bei arabischen Namen anders, sie sind in ihrer Bedeutung für Arabisch Sprechende unmittelbar verständlich und bezeichnen in der Regel positive Eigenschaften, die dem Vater für diesen Nachkommen am wichtigsten waren.

ist abgeleitet von sunuwara = scheinen, glänzen, glimmen und bringt den Träger des Namens in Verbindung mit Klarheit und Strahlkraft.

Soviel zum Thema „interessanter Name“.

Schöne Grüße

MM

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#5

Die Unterstützung aus der Region ist hauptsächlich deshalb zögerlich weil die HAMAS eine radikal islamische Terrororganisation ist und mit ihrem Schlachtruf „Free Palestine“ nicht nur Israel beansprucht sondern auch Teile Ägyptens, Jordaniens, des Libanon etc.

Laut der HAMAS ist ihr Ziel die Vernichtung Israels, die Auslöschung aller Juden weltweit und die Errichtung eines radikal Islamischen Gottesstaates, sowie die Islamisierung der Welt, vor allem Europas(letzteres ist aus Interviews der Hamasspitze .

Ich finde es immer etwas befremdlich wenn Menschen glauben die Hamas würde für die Freiheit des Gazastreifens kämpfen, das hat die Hamas nie behaupted die sprechen ganz offen davon alle Juden abzuschlachten und einen Gottesstaat zu errichten.

Nein, die sind für die Hamas lediglich als potentielle Martyrer interessant, die man für Propagandazwecke missbrauchen kann. In der Vergangenheit wurde das Geld über das sie verfügen nicht für die Menschen in Gaza ausgegeben sondern für Waffen.

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#6

Es ist auch nicht auszuschließen, dass manchen Sympathisanten im Westen, die mit Free Palestine-Schildern rumlaufen, gar nicht klar ist, dass mit „Palestine“ nicht die palästinensischen Gebiete Gaza-Streifen und Westjordanland gemeint sind, sondern die von Dir beschriebene Region.

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#7

Die meisten wissen wahrscheinlich nicht mal, was mit ‚from the river to the sea‘ gemeint ist…

Es gibt schon einen Grund, wieso Ägypten die Grenze nach Gaza dicht gemacht hat und niemanden in Land lässt. Die arabische Brüderlichkeit hat halt auch ihre Grenzen. Buchstäblich.

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#8

Na ja, das werden wir Deutsche dann schon richten. Wenn genug Bilder des Elends über die Bildschirme flimmern, werden sich hier wieder reichlich Fürsprecher für die Aufnahme von „ein paar Palästinenser“ finden.

#9

Oder es liegt einfach daran, dass man dort nicht so naiv wie einige Menschen in Deutschland ist.

#10

Die Hamas hat nicht die Deutungshoheit über irgendwelche Phrasen. Natürlich will wohl kaum ein westlicher Demonstrant, dass die Hamas auch noch Teile anderer Länder der Region überfällt - ob die Hamas damit etwas anderes ausdrücken will ist Nebensächlich.

Weil viele Menschen - zu Recht - den Krieg Israels kritisieren, lassen sich einige eben zu radikalen Botschaften hinreissen. Wenn man mit den Leuten diskutiert wird bei den meisten schnell klar werden, dass sie weder für die Vernichtung der Juden noch für die Hamas sind sondern einfach nur gegen diesen Krieg.

#11

Habe ich das irgendwo geschrieben? Es geht einfach darum, dass unter „Palästina“ unterschiedliche Dinge verstanden werden und viele Demonstranten gar nicht begreifen, für welches Ziel sie mit ihren doofen Plakaten demonstrieren.

Vielleicht sollte man den Leuten mal erklären, dass Israel und auch die Ukraine nie die Wahl zwischen Krieg und Frieden hatten, sondern ihnen der Krieg aufgezwungen wurde. Israel vor Jahrzehnten und der Ukraine vor ungefähr 10 Jahren.

Zu Recht? Klar: Israel hätte nach dem 7.10. auch einfach nichts tun können, aber das wäre nicht das Ende des Konflikts gewesen, sondern nur die Phase vor dem nächsten Angriff. So läuft es doch seit Jahrzehnten.

#12

Nichts tun wäre natürlich auch keine sinnvolle Option gewesen (das hätte wahrscheinlich Deutschland unter der aktuellen Regierung getan). Bisher hat man bei Terrorakten die Häuser der Familien von Selbstmordattentätern zerstört. So etwas in der Art hätte man in Gaza machen können, also die Infrastruktur und (einige) Gebäude zerstören aber möglichst keine Menschen verletzen oder töten. Wenn die Bewohner alles neu aufbauen müssen hätten sie auch ihre Lektion gelernt und sich beim nächsten Mal evtl. zweimal überlegt, ob sie wieder die Hamas wählen (falls diese doch mal wieder auf die Idee kommt eine Wahl zu veranstalten). Evtl. hätte es auch eine Revolution in Gaza gegeben und die Bürger hätten eine moderatere Regierung an die Macht gebracht. Nachdem Deutschland zerstört war hatte auch kaum jemand mehr viel Sympathie für Hitler.