Interne Bewerbung: Wie dem Vorgesetzten gegenüber verhalten?

Hallöchen,

seit diesem Monat bin ich aus Umstrukturierungsgründen in einem anderen Bereich tätig. Da ich hier befürchte, dass die Vereinbarkeit Beruf/Familie deutlich schlechter ausfällt, habe ich mich auf eine andere Stelle intern beworben, quasi wieder in meinem angestammten Bereich, aber eine ganz andere Abteilung.
Nun bin ich mir nicht ganz im Klaren, was gegenüber meinem aktuellen Vorgesetzten besser wäre: Nichts sagen, bis ich ggf. eine Zusage für die neue Stelle habe, um keine Pferde scheu zu machen oder gleich mit offenen Karten spielen und damit aber zeigen, dass mir die jetzige Stelle nicht in den Kram passt?

Wie würdet ihr handeln?

Gruß
Marius

Hallo,

Die Antwort ist wie immer: kommt darauf an.

Wie ist das Verhältnis zu Deinem (neuen) Vorgesetzten?
Von dieser zwischenmenschlichen Situation würde ich es abhängig machen, wo bei ich bei den meisten Vorgesetzten, die ich hatte, mit offenen Karten gespielt hätte.

Gruss
Jörg Zabel

3 Like

Grundsätzlich stimme ich @Joerg_Zabel zu. Kommt zusätzlich noch auf das Betriebsklima im Allgemeinen an.

Allerdings wird dein aktueller Vorgesetzter mit hoher Wahrscheinlichkeit eh realtiv früh angesprochen und bei ihm erfragt, ob er dich für die neue Stelle geeignet hält.

Ich hätte das an deiner Stelle mit Abgabe der Bewerbung mit der Personalabteilung abgesprochen.

Dein neuer Chef wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit deine Bewerbung mit deinem aktuellen Chef absprechen. Allein schon, weil er so mehr über dich erfahren kann aber auch, weil es in vielen Unternehmen als schlechter Stil gilt, einen Mitarbeiter zu nehmen, ohne vorher abzuklären, ob der Mitarbeiter vielleicht dringend gebraucht wird.

Ich würde dir dringend dazu raten mit offenen Karten zu spielen.

1 Like

Wie hier schon alle angemerkt haben: es kommt wirklich drauf an.

Einerseits ist es fair mit offenen Karten zu spielen. Aber wenn du die Befürchtung hast, dass du damit nur im Nachteil bist, wenn du es ihm sagst, dann würde ich es an deiner Stelle lassen.
Ich gebe lfm001 am besten besprichst du mit der Personalabteilung, wie du es am besten handhaben sollst.

Was würde „die Personalabteilung“ antworten? Gehört diese Antwort überhaupt in den Kompetenzbereich der Personalabteilung?
Für mich ist es eher eine Frage , die im Hinblick auf das Betriebsklima und den zwischenmenschlichen Bereich beantwortet werden muss.

3 Like

Die Personalabteilung kennt die diesbezüglichen Gepflogenheiten im Betrieb am besten. Zudem ist sie relativ neutral (soweit nicht irgendwelche Besonderheiten „Personaler ist Lebenspartner des bisherigen Vorgesetzten“ vorliegen. Es geht hier wohl meistens „nur“ um die Aufklärung des Bewerbers und das Nehmen der Sorgen.

Auch kann die Personalabteilung darauf hinwirken, dass der bisherige Vorgesetzte erst recht spät involviert wird, wenn die Befürchtung mehr als nur „Paranoia“ sind.

1 Like

Es sei mir eine andere Sichtweise erlaubt.
Wir kennen die Grösse und Struktur des Betriebes nicht. Genauso wenig kennen wir die handelnden Personen und die informellen Strukturen.

Es kann sein, dass die Personalabteilung das von Dir skizzierte leisten kann, bei kleineren bis mittleren Betrieben ist das für mich plausibel. Vielleicht aber auch nicht, allein schon, wenn die dort handelnde Person „keinen Bock hat“.
Ich sehe diese Beratung eher im Aufgabenfeld des Betriebsrates, wenn er seine Aufgaben ernst nimmt (den hatten wir in diesem Beitrag noch gar nicht).

Zumindest in etwas größeren Betrieben (ab einigen zig bis hundert Mitarbeitern), gibt es oft festgeschriebene Regeln/Prozesse für so einen Fall, und die Personalabteilung ist insoweit der beste Ansprechpartner für die Frage nach solchen Prozessen und den Umgang damit. Missachtet man solche ggf. vorhandenen Prozesse setzt man sich nur unnötig in die Nesseln und kann schlimmstenfalls sogar die ganze Geschichte vollkommen vergeigen. Dann wird es nichts mit der Versetzung, und man hat verbrannte Erde auf diversen Seiten der Geschichte. Das sollte man tunlichst vermeiden.

2 Like