Internet in the middle of nowhere

Liebe Experten!

Ich wohne in einem sehr kleinen Dorf und dort ausgerechnet im älteren Teil. Das bedeutet, dass ich sehr schlechten Zugang zum Internet habe.
Unlängst sah ich, dass ich bei manchen Providern für eine 16 mbit/s-Leitung den Preis einer 50mbit/s-Leitung zahlen soll PLUS 5 € „Regio-Zuschlag“. Dafür, dass ich langsameres Internet habe noch 5 € obendrauf. :flushed:

Jetzt möchte ich mal in die Runde fragen: Welche Möglichkeiten habe ich denn überhaupt, an schnelleres Internet zu gelangen? Momentan hab ich bei der Telekom eine Verbindung aus (ich glaube) DSL und LTE.
Gibt es andere Möglichkeiten, in der Diaspora noch einen schnelleren Zugang zu bekommen und muss ich bis 2053 warten oder wegziehen?

Ich kenn mich leider auch nicht besonders gut aus damit.

Für gute Hinweise bedanke ich mich!

Gruß, Diva

Ein bekannte vom Dorf (es gibt nur DSL 2000 an guten Tagen) hat einen LTE Router. Theoretisch DSL 50k, aber dafür muss der Router direkt am Fenster stehen. Aber dennoch relativ schnell.
Einziges Problem ist das Datenvolumen bei LTE, das kostet und reicht trotzdem nicht um jeden Tag Netflix laufen zu lassen oder ein großes Spiel über steam zu laden.
Müsste man preislich mal vergleichen.

Wenn es kein Kabel mit anständiger Bandbreite vor Ort gibt (das kann auch das Kabel eines Kabelfernsehanbieters sein, über das auch Telefon und Internet laufen können), es kein Freifunknetz gibt, das an „besserer“ Stelle seinen Gateway ins Internet hat, dann ist der Telekom Hybridtarif schon das Mittel der Wahl, weil er für recht bezahlbares Geld eine unbegrenzte LTE-Nutzung erlaubt, und zudem die Sicherheit eines kabelgebundenen Anschlusses bietet, über den zwar langsam aber eben doch zuverlässiger als bei reinen Funklösungen in auch so eher schlecht versorgten Gebieten zumindest eine gewisse Basisversorgung besteht, die für Mail und einfaches Surfen ausreicht.

DDD hat doch offenbar den Telekom Hybridtarif, und der hat eben genau den Vorteil, dass man dort eine echte LTE-Flatrate in Verbindung mit einer schwachen DSL-Leitung hat. Und der 1. Speedport Hybrid hatte auch einen Anschluss für eine externe Antenne, die man auch aufs Dach und perfekt in Richtung Mast montieren kann (habe ich auch, und damit immer 1A LTE-Signal). Unverständlicherweise hat die Telebim beim neuen Speedport Hybrid Professional den Anschluss für die externe Antenne eingespart. D.h. den kann man dann tatsächlich nur noch bestmöglich im Haus positionieren. Dass ist für Leute, die nicht nur eine zu eine „dünne“ DSL-Leitung haben, sondern auch etwas abseits vom nächsten LTE-Masten wohnen, und eigentlich am dringendsten auf so eine Lösung angebunden werden, eine echte Verschlechterung.

Ich habe doch eindeutig geschrieben dass es Nachteile hat. Aber sie hat doch hier auch nach alternativen gefragt, schließlich ging es um den ungerechten Preis für ihren aktuellen Anschluss.
Wenn es nur um die Geschwindigkeit geht und sie mit 50gb im Monat locker auskommt muss mal gucken ob es eventuell wesentlich billiger ist. Wenn es nur die Hälfte kostet (gut möglich wenn man nicht die Telekom nutzt) macht diese Überlegung vermutlich Sinn.

Die LTE-Geschwindigkeiten kann man übrigens direkt bei den Anbietern auf der Internetseite prüfen. Stimmt meiner Erfahrung nach ziemlich genau.

Ist da etwas in der Nähe?

Sebastian

Der Bereich Koblenz ist nicht abgedeckt… :disappointed:

Kabel Deutschland/ Vodafone sind gerade diejenigen, die mir nur 16 mbit/s für den Regiozuschlag anbieten.

Was ist das? Ich sagte ja, dass ich keine Ahnung habe. Ich hab nicht mal den Begriff „Freifunknetz“ jemals gehört.
Wer bietet das an?

Ich habe immer wieder mehrere Tage am Stück, wo ich keine einzige Folge einer Serie ohne längere Unterbrechungen schauen kann. Gleichzeitig surfen bringt alles zum Erliegen.

Gruß

Was soll das für eine Alternative sein, von einem Hybridtarif, der eine LTE-Flatrate beinhaltet auf einen reinen LTE-Tarif mit Volumenbegrenzung zu wechseln? Das macht doch nur für Leute Sinn, die eine recht bescheidene Internetnutzung haben, und dann zwar ein paar Euro sparen, damit aber auch keine schnelleres Internet als das haben, was der aktuell vorhandene Hybridtarif leistet, wenn nicht gerade die LTE-Versorgung eines anderen Anbieters vor Ort so viel besser als die der Telekom sein sollte (auf dem Land mit ziemlicher Sicherheit nicht zu erwarten).

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Freifunk ist genau das, was auch Sebastian genannt hat. Das sind private Initiativen, die per WLAN ganze Ortschaften versorgen. Und wenn deren Router dann einen besseren Internetzugang hat/haben, als er bei dir vor der Haustür verfügbar ist, dann kann das einen Geschwindigkeitsgewinn bringen. Wenn aber das ganze Dorf schlecht versorgt ist, dann ist da nicht mit viel zusätzlicher Geschwindigkeit zu rechnen, zumal sich ja auch eine ganze Menge Leute dann die Bandbreite teilen. ME ist das eher eine Lösung, um „überhaupt einen Internetzugang“ zu bekommen, und nicht unbedingt dafür geeignet einen schnelleren Zugang zu bekommen, als den, den Du aktuell über den Hybridanschluss hast.

Also wenn nicht gerade zufällig ein anderer LTE-Anbieter einen besser ausgestatteten/positionierten Mast als die Telekom in der Nähe hat (auf dem Land nicht wirklich zu erwarten), dann ist der Hybridtarif schon der beste Kompromiss für bezahlbares Geld. SkyDSL (Internet per Satellit) wäre auch noch denkbar, lassen wir aber mal außen vor. Wenn man sich Kundenbewertungen so ansieht, kann man dazu nicht raten.

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Dann hast du einen Hybrid-Tarif. Zu erkennen am „Speedport Hybrid“.
Schau einfach in die letzte Rechnung, wie der Vertrag genau heißt.

Diese „Regio“-Tarife bedeuten Folgendes.
Bei der Telekom kann man Regio buchen, wenn ein Gebiet z.B. von einem lokalen Anbieter mit schnellem Internet ausgebaut wurde. Dieser ist nicht an durch die Bundesnetzagentur vorgegebene (günstige) Preise für die Überlassung der Leistung an andere gebunden, sondern verhandelt den Preis frei mit der Telekom. Deshalb kommt es zu einem Aufschlag - bei besonders gierigen lokalen Anbieter sagt die Telekom aber auch mal: Dann halt nicht. (So z.B. in unserer Nähe bei Gebieten, die durch Telemark GmbH versorgt werden).

Bei anderen Anbietern (Vodafone, 1&1, …) gibt es den Regio-Aufschlag dort, wo in der Vermittlungsstelle ausschließlich Telekom-Technik steht. Anbieter wie QSC, Telefonica oder Vodafone haben das Recht, sich bei der Telekom-Vermittlung einzumieten und eigene Technik hinzustellen. Da sich das aber nicht überall lohnt, kaufen diese Anbieter dann die Vorleistung bei der Telekom als „Bitstream-Zugang“ ein. Das ist zwar ein regulierter (also von der BNA festegesetzter Preis), aber immer noch teurer als eigene Technik - daher der Aufschlag.

Dein DSL kommt dann auch wieder über das selbe Kabel von der Telekom, es wird nur anders abgerechnet. Und es wäre exakt so langsam wie zuvor, nur ohne den LTE-Zusatz.

Man könnte nun prüfen, ob du wirklich DSL+LTE = Hybrid hast.
Dann würde man prüfen, wie schnell das Internet denn nun wirklich bei dir ist.
Dann würde man schauen, ob der Hybrid-Router vielleicht einfach nur völlig falsch aufgestellt ist. (Der gehört an ein Fenster mit Blickrichtung zum nächsten Telekom-LTE-Mast.)
Ggf. kann man mit einer Außenantenne besseren LTE Empfang erzielen.

Am Ende ist es aber deiner Stadt / Gemeinde überlassen, sich um den Ausbau des Internets zu kümmern.
Die Verfahren sind bekannt, Fördergelder sind vorhanden.
Man muss sich halt kümmern.
Vielleicht gibt es schon eine Breitbandausschreibung?
Hier die Seite für Deutschland (ohne Bayern): https://www.breitbandausschreibungen.de/publicOverview
Suche mal nach (Stadtname / Gemeindename / Kreisname) und (Breitbandbeauftragter / Breitbandkoordinator).
Den für uns zuständigen Breitbandbeauftragten der Stadt Xxxxxx kann man gut erreichen und der weiß recht genau, welche Absichten und Förderungen bereits laufen!

Ich finde das Engagement des Vereins total gut, kenne aber in meiner Region kein Freifunknetz, welches brauchbare Datenraten liefern kann.
Ich weiß nicht, woran es liegt.
In unserer Fußgängerzone ist Freifunk flächendeckend ausgebaut - das Versenden einer Textnachricht dauert alleine schon mehrere Sekunden, Surfen geht bei textbasierten Seiten so gerade eben noch, Bilder bauen sich langsam auf und Videos kannst du komplett vergessen.

Koblenz schon, aber vermutlich nicht die passenden Dörfer …

Naja, https://www.freifunk-myk.de/ ist die örtliche Community, jenachdem wie viel Lust man so auf Nerds hat, kann man ja mal Kontakt aufnehmen …

Sebastian

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Ich weiß es auch nicht.

Mitunter sind die Nodes eher schwach (WR841N). Hier[tm] hänge ich an der lokalen Community mit einem kleinen Offloader (Ubiquity ER-X) und da gehen Datenraten von 30 MBit locker - per fastd-VPN. Anderer Tunnelprotokolle sind genügsamer, was die CPU betrifft …

Welche Communities kennst Du? Welche Fussgängerzone?

Gruß,

Sebastian

https://alle.freifunk-mk.de/#!v:m;n:c46e1fe6a3ee

Spitzenlast 30-40 Clients, dabei Datenraten <1Mbit/s.

Mal als Beispiel.

Das Gebiet ist eigentlich komplett mit VDSL100 überbaut, dazu liegt fast überall Unitymedia Kabel.
Vermutlich knausern die „Spender“ einfach mit der freigegebenen Datenrate - man weiß es nicht.

Da dort aber auch einige Telekom-Hotspots an diesen Telefon-Säulen existieren, habe ich für den Fall knappen Datenvolumens immer eine Alternative.

Satellit?
https://www.teltarif.de/internet/satellit/tarife.html

Das ist nun gerade die schwächste Hardware, die so geht, der 841er. Der schafft hier den Uplink eher knapp und mit so vielen Clients ist er hoffnungslos überfordert.

Der hier hat schon mehr Wumms, aber gigantisch ist das auch nicht. Möglicherweise ist die Infrastruktur der lokalen Community auch ein Nadelöhr, in der Tat sind die Datenraten hier eher niedrig - und zwar überall.

Kannst gerne auf einen Kaffee bei mir vorbeikommen und flotten Freifunk probieren :slight_smile:

Und der Knoten hat auch eine Software von vor 1000 Jahren …

DasProjekt wurde groß beworben, weil die Stadtwerke da auch etwas Hardware gesponsort haben.

Habe das dann ab und zu getestet, praktisch nur zum Texten zu gebrauchen, für mich (ich bin 46!) also komplett unnütz.