Internetanbieter ohne Telekomanschluss: Sicher?

Ist ein Internetanbieter ohne Telekomanschluss weniger sicher oder schlechter? Oder ist es nur die Sache vom Preisvorteil oder um nicht der Telekom Geld rein zu stecken?

Hallo,

da muss ich jetzt grinsen…

Die Leitung ist genau die gleiche, oder denkst Du, wenn Du wo anders einen Anschluß bestellst, die buddeln dann mal eben einen Graben zu Deiner Hütte.

Auch die Übertragungswege sind praktisch identisch, sonst würden ja unmengen Unterseekabel in der Nordee liegen.

Der Unterschied ist der, welche Server wo stehen. Das wiederum kannst Du nicht feststellen, man kommt nur bis zum ersten Netzknoten.

Sicher ist das alles nicht, sonst gäbe es die NSA-Affäre nicht.

Besser ist relativ, mein Anschluß ist nicht von der Telekom und läuft sehr stabil seit Jahren…

Moin,

Ist ein Internetanbieter ohne Telekomanschluss weniger sicher

welche Sicherheit meinst du ?

oder schlechter?

in welcher Hinsicht ?

Gruß
Pinkus

Hallo,

da muss ich jetzt auch grinsen…

Gemeint ist wohl der klassische Telefonanschluss oder VOIP.

Jedes System hat seine Schwächen und Stärken. Einen Telefondraht kann man einfach anzapfen (was äußerst selten geschied); viele VOIP-Router kann ein Angreifer aus der Ferne steuern und darüber sogar Telefongespräche führen. Das funktioniert sogar mit Routern Made in Germany:
http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/avm-fritzbox-…

LG Culles

Hi …

Ist ein Internetanbieter ohne Telekomanschluss weniger sicher
oder schlechter?

Ich nehme an, Du meinst, ein reiner Datenanschluss ohne Telefonfunktion. Das Einzige was die Telekom Anbieter meines Wissens (hab nicht nachgesehen ob es Stand heute noch so ist) voneinander unterschiedet ist (war?), dass es bei der Telekom als einzigen Anbieter nur Daten und Telefonie im Bundle gab. Andere Anbieter bieten unter Anderem auch einen Vertrag mit nur Daten und ohne Telefonie an. „Ohne Telefonie“ schließt auch VOIP Telefonie ein.

Der ist insofern sicherer, als dass man damit keine Abzocke über Telefondienste, wie jüngst mit der Fritzbox durchgeführt, machen kann. Wer nicht telefonieren kann läuft nicht Gefahr, über Mehrwertnummern abgezockt zu werden.

Gegen einen Missbrauch der Datendienste, etwa als Relais für irgendwas, oder einen Hack des PCs hinter dem Router, hilft nur, keinen Internetanschluss zu haben.

Das Abhören der Leitung, wenn Du das fürchtest, ist bei allen Anbietern gleich leicht oder schwierig, wer Zugang hat zur Infrastruktur kann es machen, und da die Infrastruktur aus historischen Gründen fast immer sowieso der Telekom gehört, und die Anbieter nur Telekom-Anschlüsse vermakeln, sind insofern alle gleich sicher oder unsicher.

Oder ist es nur die Sache vom Preisvorteil

Weder ist die Telekom immer der teuerste Anbieter, noch kann ich behaupten, dass die Telekom sonstwie irgendwie ein mehr oder weniger freundlicher oder (in)kompetenterer Laden ist als vergleichbare andere Großanbieter. In den meisten Gegenden hast Du ohnehin, leitungstechnisch gesehen, nur zwei Anbieter: Telekom (eventuell über einen Zwischenhändler der nicht Telekom heißt) und den Betreiber des Kabelfernsehnetzes.

oder um nicht der Telekom Geld rein zu stecken?

Hast Du etwas gegen die Telekom als Firma? Irgendwem musst Du „Geld rein stecken“, sonst gibts kein Internet. Tendenziell sind Anschlüsse mit höherer (behaupteter) Geschwindigkeit teurer als langsamere Anschlüsse. Hier liegt denn auch das Problem für einen wirklichen Vergleich von Anschlüssen: die Geschwindigkeitsangaben sind immer „bis zu“, und über die zweite wichtige Größe, die Latenzzeiten, verliert kein Anbieter ein Wort.

Und es gibt wahrlich Seltsames zu berichten: hier im Bayrischen Outback gibt es definitiv nur Telekomleitungen und Kabelfernsehen von Kabel Deutschland. LTE kann man vielerorts vergessen, man hat nicht mal eine Handy-Sprachverbindung. Trotzdem bekommt man - zumindest in den Webshops - Anschlüsse von allen namhaften Anbietern angeboten, was Wunder, die vermakeln eben Telekom Leitungen. Auffällig ist, dass die Telekom maximal DSL 6000 anbietet, mehr geben die Leitungen vermutlich nicht her. Ein Anbieter wollte mir - über die selben Leitungen - etwas teurer auch DSL 12000 verkaufen. Wie macht er das wohl? Eine eigene Leitung verbuddeln sobald ich bestelle? Kupferschmierpaste in die Leitungen sreichen damit die Daten besser flutschen?

Also habe ich für wenig mehr Geld einen Anschluss vom Kabelanbieter gewählt. Auf dem Papier ist das DSL 32000, real kommen hier - je nach Tageszeit - zwischen 12000 und 24000 an (nachgemessen mit DSL Speedtest gegen einen Server meines Anbieters). Warum ich trotzdem nicht unzufrieden bin? KDG hat mir ein faires Angebot gemacht: 1 Monat Rücktritt vom Vertrag, ohne wenn und aber, wenn ich nicht mit dem Anschluss zufrieden bin. Ich konnte also in aller Ruhe ausprobieren, wie gut der Anschluss zu welcher Tageszeit funktioniert und dann überlegen, ob ich ihn haben will oder nicht.

Das wären für mich Auswahlkriterien, und nicht die Frage ob der Laden Telekom heißt oder nicht.

Gruss Armin.