Internetzugang: Unix vs Windows

Liebe ExpertInnen,

gestern wollte ich mit einem XP ins Internet (hautmichnich, es geht nur ums Aktivieren), habe es aber nicht geschafft, da XP nur Modems anbietet, so kam es mir jedenfalls vor. Zufällig war ich auch mit GParted unterwegs und stellte zu meiner Verblüffung fest, dass ich aus Unix ohne weiteres Zutun per (zB) Firefox ins Internet komme. Warum ist das bei Windows nicht genauso einfach - sind die bei MS nur zu doof oder hat das bessere Gründe? Wer weiß was?

Dank & Gruß
Ralf

Mit dem von Dir verwendeten Linux ist es so, wie mit moderneren Windows-Versionen, die ist offenbar so vorkonfiguriert, dass sie die Netzwerkkarte erkennt, passende Treiber installiert, und die Standardprotokolle daran in der form bindet, dass ein DHCP-Server gesucht und genutzt wird, um die nötigen Einstellungen für das jeweilige LAN zu konfigurieren, und eine IP-Adresse zu bekommen.

Bei XP ist es noch so, dass man AFAIR (lang ist es her) noch manuell den Treiber für die Netzwerkkarte installieren muss (ist ggf. im Treiberset für das Mainboard enthalten, wenn der Netzwerkport schon onboard ist), dann noch den passenden Client für TCP/IP-basierte Netze, und schließlich auch noch zusätzlich die Einstellung braucht, dass der Internetzugang per LAN (was dann den Client für TCP/IP mit dessen Einstellungen zum LAN nutzt, der wiederum den installierten Treiber der Netzwerkkarte anspricht) und nicht über eine Einwahlverbindung per Modem erfolgt.

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Das Lehm, das wär nur halb so schwär,
wenn nicht die doofe Hardware wär.

Hättest Du für dieses Gewese vielleicht eine Quelle zum Nachlesen? Ich weiß nicht einmal, was ein Client für TCP/IP-basierte Netze ist, geschweige denn ein passender.

Ganz nebenbei, eigentlich eher fürs Deutschbrett: Ich höre immer öfter von schwären Aufgaben (Bürden, Lasten oder was auch immer). Was machen diese Leute eigentlich, wenn sie über Schwären sprechen möchten? Und zum Ausgleich folgen dann die Heeren und Damen, ach Quatsch, die Damen kommen ja vôr die Heeren…

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Zunächst mal ist zu klären, was bei dem PC an Schnittstellen alles onboard auf dem Motherboard sitzt, und was über externe Steckkarten läuft. Für alles was onboard ist, sollten die Treiber in einem Treiberpaket zum Motherboard stecken, das Du mit Glück ggf. noch beim Hersteller oder auf Seiten findest, die alte Treiber sammeln.

Für alles was an externen Karten vorhanden ist, muss man bei den jeweiligen Herstellern auf Treibersuche gehen, oder man geht wieder über die Seiten die alte Treiber sammeln. Bei XP war es mit der Treiberversorgung durch MS noch nicht so weit her. Da liefen moderne Komponenten mit Bordmitteln üblicherweise nur im Kompatibilitätsmodus mit irgendeiner Standard-Hardware, der nur rudimentäre Leistung und Features unterstützte.

Hast Du über das Treiberpaket zum Motherboard oder den passenden Treiber für die diskrete Netzwerkkarte, den Ethernet-Port grundsätzlich erst einmal nutzbar gemacht, braucht des den Client für TCP/IP basierte Netze in der Netzwerksteuerung. Das ist eine von MS mitgelieferte, aber nicht gleich bei Installation des OS installierte Komponente. D.h. Du must in die Netzwerksteuerung, da auf den Tab mit den Clients, und dort diesen Client installieren, dem Du dann die zuvor installierte Karte zuweisen musst. Für den Anfang stellst Du die TCP/IP-Einstellungen auf DHCP, damit Du dich nicht mit dem Standard-Gateway, der Netzmaske und einer passenden IP rumärgern musst.
Jetzt noch in die Internet-Einstellungen, und da als Verbindung LAN wählen.

Das alles unter dem Vorbehalt, dass das lange, lange her ist, dass ich mal an einer XP-Kiste gesessen und da das LAN eingerichtet habe. Zudem habe ich schon Win 3.11, Win NT, Win 95/98/ME und Win 2000 Geräte ins Netzwerk gebracht, und es mag sein, dass ich die konkreten Dinge in der Erinnerung nicht mehr so ganz einer der diversen Versionen zuordnen kann.

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Hat da jemand „Trumpet Winsock“ gesagt?!

Ne, wir haben damals immer mit Chameleon gearbeitet. Von denen gab es auch so einen wunderbaren Software-Router, den man auf einem schwachbrüstigen PC einsetzen konnte, um Zweigstellen per Teles ISDN Karte anzubinden. Haben wir damals an diverse Volkshochschulen rund um Hannover verkauft. AFAIR haben wir damit damals auch die Zimmervermittlung in Hannover an die noch im Büro im Kommunalverbands auf einer kleinen SCO Unix Kiste laufende Nahverkehrsauskunft EFA angebunden.

Aber ich kann noch einen drauf setzen: Ich sage nur PCSA, später PATHWORKS getauft. Damit konnte man PCs unter DOS und Windows per Ethernet - ich sag nur 3C503 - an VAX-Rechner von DEC hängen. Das Handbuch und der Datenträger flogen damals recht unbeachtet im Kommunalverband rum, als ich da meinen ersten Studi-Job machte. Per FAL wurden da lediglich gelegentlich DOS-Disketten eingebunden, über die Daten mit anderen Behörden getauscht wurden. Ich habe mir dann das Zeug mal an einem ruhigen Morgen vorgeknöpft, und die Kollegen, die dem PC noch nicht trauten, dann ordentlich überrascht, was man damit alles so Nettes machen konnte. Größter Klopfer: Die WordPerfect-Versionen von DOS, VMS und Atari ST waren damals kompatibel, und ich habe dann gelegentlich zu Hause auf dem Atari an Texten gearbeitet, die ich dann am nächsten Morgen per Diskette wieder ins Büro gebracht habe, wo sie dann auf PC oder VAX weiterverarbeitet wurden. Gerade aufwändige Formatierung machte auf dem Atari dank GUI deutlich mehr Spaß als auf PC und VAX.

Jahre später stieß ich dann noch mal bei einem Kunden auf eine VAX und eine sehr von sich eingenommene Administratorin. Da gab es gerade reichlich Krach bzgl. „nichts läuft mit nichts“, redundanter Datenhaltung, führendem System, … Als ich PCSA ansprach, sagte ihr das gar nichts. Es brauchte etwas Überredungskunst, um einen Account auf der VAX mit ausreichenden Privilegien zu bekommen, aber dann gingen ihr die Augen über.

Mit Vines und OS/2 habe ich damals auch mal was am Rande zu tun gehabt, Netware sowieso. Da war die Welt noch etwas bunter.

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Banyan Vines mit StreetTalk … und ich fühl mich schon wieder über 30 Jahre jünger …

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Ja, da kommen Erinnerungen hoch. Ich hab damals sogar noch Twinax-Kabel für IBM 5250 Terminals an einer S/36 konfektioniert, kenne noch PCs die per Vampirklemme und externem Transceiver direkt am Yellow-Cable hingen, habe vom VAX-Cluster auf damals ganz modernes Video8-Tape gesichert, … Vines war damals im Hannover Congress Centrum unterwegs, aber nur als Nischenlösung und auch schon auf dem absteigenden Ast. Wir haben da dann Novell MPR und Windows-Server installiert.

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Berichtigung: nicht GParted, sondern PartedMagic, so heißt die Suite, in der GParted enthalten ist. Mehr braucht es nicht, um verunglückten PCs wieder auf die Beine zu helfen.

Gruß
Ralf