Interpretation Adorno; Zur Logik der Sozialwiss

Hallo. Bezogen auf den Text von Theodor W. Adorno; Zur Logik der Sozialwissenschaften, komme ich mit folgender Frage nicht weiter: Warum taugen Experimente nicht zur Überprüfung der soziologischen Theorie Adornos? (S.133 f.).

Im Voraus besten Dank für mögliche Antworten.

Die Frage steht im Zusammenhang mit dem Methodenstreit in den Sozialwissenschaften. Das ist ein Problem der Referenz von etwas Besonderem, das im allgemeinen gar nicht beachtet oder unterschieden wird, bevor man eine soziologische Theorie bildet.
Wenn Experimente allgemein nicht zur Überprüfung von soziologischer Theorie taugen, dann taugen diese auch nicht für Adornos besondere Theorie.
Vielleicht hilft es dir, wenn du dir eine Theorie wie einen Apperat oder ein Organ(System) aus Unterscheidungen vorstellst, mit dem etwas beobachtet werden soll. Dann stellst du dir vor, wie die Unterscheidungen veränderlich(dialektisch) auf das bezogen sind, was beobachtet werden soll.
Ein Experiment taugt, in diesem Sinne, ebensowenig zur Überprüfung einer sozialwissenschaftlichen Theorie auf der einen Seite, wie einer naturwissenschaftlichen Theorie auf der anderen Seite. Man kann ja im Zusammenhang des Konstruktivismus so weit gehen, das man gar keine Daten braucht, die man durch ein Experiment ermitteln würde, da eine allgemeine Theorie auf universellen Prinzipien beruht.
Die Antwort könnte lauten: Adornos Theorie ist das Experiment. Alles was er weiss, erfahren und gesehen hat, fliesst da hinein. Alles was passiert in der Welt ist das Experiment, und dadurch, dass er eine Theorie schreibt, macht er das ganze zu „seinem“ Experiment. Was er mit anderen teilt, ist die gemeinsame Logik, die sich im wissenschaftlichen Zusammenhang reproduziert.
Das Experiment, das eine Theorie anschaulich macht, ist im philosophischen Zusammenhang eine Frage der Weltanschauung.

Hi, du ich habe leider in diesem Bereich keine Ahnung. :wink:

Guten Morgen,

ich fürchte, da gab es einen Irrläufer. Ich kenne die Schriften von Adorno gar nicht, bin auch keine Soziologin. Leider kann ich da gar nicht weiterhelfen.

Liebe Grüße
Hagazussa

Super. Vielen Dank. Bei den Schriften von Adorno stoße ich absolut an meine Grenzen. Können Sie mir vielleicht auch noch kurz erklären, „worin die Adäquanz einer Methode laut A. besteht?“ (S.135f).

Gruß

Hallo David,
ich würde es so erklären:
Es handelt sich um eine philosophische Metatheorie. Da kann es eine empirische Überprüfung durch Experimente nicht geben. Bin allerdings kein Philosoph.
Gruß
Peter

Hallo,

hm, bin kein Adorno-Experte, habe meine eigenen Argumente warum Experimente in den Sozialwissenschaften ungeeignet sind, um Inferenz „zu finden“, aber diese spieln hier keine Rolle. Ich vermute, es geht bei Adorno um die ontologischen und epistemologischen Einwände der Frankfurter Schule gegen den kritischen Rationalismus. Generell finde ich die Bücher aus dem Junius-Verlag immer einen guten Einstieg zum Begreifen eines Theoretikers. Oder sonst mal „Positivismusstreit“ bei Wikipedia nachlesen.

Ich hoffe, das hilft irgendwie weiter.

Grüße,
Wolfgang.