Die Frage steht im Zusammenhang mit dem Methodenstreit in den Sozialwissenschaften. Das ist ein Problem der Referenz von etwas Besonderem, das im allgemeinen gar nicht beachtet oder unterschieden wird, bevor man eine soziologische Theorie bildet.
Wenn Experimente allgemein nicht zur Überprüfung von soziologischer Theorie taugen, dann taugen diese auch nicht für Adornos besondere Theorie.
Vielleicht hilft es dir, wenn du dir eine Theorie wie einen Apperat oder ein Organ(System) aus Unterscheidungen vorstellst, mit dem etwas beobachtet werden soll. Dann stellst du dir vor, wie die Unterscheidungen veränderlich(dialektisch) auf das bezogen sind, was beobachtet werden soll.
Ein Experiment taugt, in diesem Sinne, ebensowenig zur Überprüfung einer sozialwissenschaftlichen Theorie auf der einen Seite, wie einer naturwissenschaftlichen Theorie auf der anderen Seite. Man kann ja im Zusammenhang des Konstruktivismus so weit gehen, das man gar keine Daten braucht, die man durch ein Experiment ermitteln würde, da eine allgemeine Theorie auf universellen Prinzipien beruht.
Die Antwort könnte lauten: Adornos Theorie ist das Experiment. Alles was er weiss, erfahren und gesehen hat, fliesst da hinein. Alles was passiert in der Welt ist das Experiment, und dadurch, dass er eine Theorie schreibt, macht er das ganze zu „seinem“ Experiment. Was er mit anderen teilt, ist die gemeinsame Logik, die sich im wissenschaftlichen Zusammenhang reproduziert.
Das Experiment, das eine Theorie anschaulich macht, ist im philosophischen Zusammenhang eine Frage der Weltanschauung.