Interpretation des Binomialtests SPSS

Hallo!
Ich schlage mich gerade mit den Binomialtests bei SPSS rum.
Ich habe eine Stichprobe von 120 Fällen und das Ergebnis,dass bspw. 80% der Leute ja zu etwas sagen und 20% nein.
Nun habe ich verschiedene Binomialtests durchgeführt, um herauszufinden, ob das auch in der Grundgesamtheit der Fall ist.
Aber wie deute ich die Ergebnisse? Kann ich als Testwert einfach 0,8 nehmen (für die 80%) und dann bei p>0,05 sagen, dass es keine sign. Unterschiede gibt?
Oder wie teste ich mithilfe des Binomialtest, dass mehr als x % ja sagen oder weniger als x% nein?
Oder gehe ich gar ganz falsch an die Sache ran? Mich würd nur interessieren, wie die Verteilung in der Grundgesamtheit ist.

Vielen vielen Dank!
Sabrina

Hi,

der binom-test ist dafür geeignet, dvon einer Stichtprobe zu testen, ob die beobachteten / geschätzten p% Erfolg von einem vorgegebenen Wert p’ abweichen. wenn du also p=0.8 gemessen hast in deiner Stichprobe aber die Vermutung hast, dass p’=0.4 in der GG vorliegt, würde man dagegen testen. Wenn du keine annahme über die GG und damit p’ machen kannst, kannst du den Test auch nicht sinnvoll durchführen.

HTH,
JPL

Hm, Dankeschön!

Also, ich kann über die GG natürlich nur Annahmen machen. Und ich habe die Annahme, dass p mind. 0, 6 ist, wenn nicht höher.
Und ich habe 0, 72 gemessen.
Wenn ich jetzt als Testwert 0,6 eingebe, erhalte ich eine Sign. von 0,005.

Wenn ich den Testwert 0,7 eingebe, erhalte ich eine Sign. von 0,396.

Aber was sagt mir das jetzt? Dass es zw. 0,6 und 0,7 signifikante Unterschiede gibt? Dass es zw. 0,7 und 0,72 keine sign. Unterschiede gibt und damit in der GG p= 0,7?

Kann man irgendwie testen, dass es mind. 0,6 ist oder auch höchsten 0,9 bspw?
Ich hab den Tets leider noch nie vorher gemacht und bin verwirrt.

Danke noch mal!
Sabrina

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Hi Sabrina,

Und ich habe die Annahme, dass p mind. 0, 6 ist, wenn nicht höher.
Und ich habe 0, 72 gemessen.
Wenn ich jetzt als Testwert 0,6 eingebe, erhalte ich eine
Sign. von 0,005.

D.h., dass dein Testergebnis sig. von der GG abweicht. Die Schlußfolgerung ist i.a. die, dass deine Stichprobe augfrund irgendeines Effekts (treatment-behandlung) von der GG abweicht.
Weniger üblich, aber im Grunde genauso valide ist die Schlußfolgerung, dass die annahme über die GG nicht stimmt. Dies ist insbs. dann schlüssig, wenn sich die Stichprobe eigentlich nicht von der GG unterscheidet.

Wenn ich den Testwert 0,7 eingebe, erhalte ich eine Sign. von
0,396.

die Differenz ist dann kleiner (nur 0.02 statt 0.12), daher bräcuhtest du eine größere Fallzahl, um eine Abweichung zu erkennen. ansonsten ist die Interpretation dieselbe.

Aber was sagt mir das jetzt? Dass es zw. 0,6 und 0,7
signifikante Unterschiede gibt?
) nein.

Dass es zw. 0,7 und 0,72 keine
sign. Unterschiede gibt

ja, aber

und damit in der GG p= 0,7?

das wiederum nicht. Das hängt davon ab, inwiefern sich Stichprobe und GG unterscheiden. Wenn man aber der GG einen „neuen“ Wert verpassen wollte, dann wäre es 0.72.

Kann man irgendwie testen, dass es mind. 0,6 ist oder auch
höchsten 0,9 bspw?

Du kannst z.B. ein Kondifenzintervall für deinen schätzer der Stichprobe berechnen. Dann hast du eine Aussage darüber, wie wahrscheinlich bestimmte Werte bezogen auf die Stichprobe sind. Oder du verwendest den geschätzten Wert von 0.72 und das verwendete n um die gesuchte W’keit zu berechnen.

Grüße,
JPL

Hallo JPL!

Danke für deine Hilfe! Vielleicht gehe ich einfach falsch an die Fragestellung heran.
Ich habe die Hyppthese, dass der Großteil der dt. Verbraucher einen besteimmten Begriff noch nicht gehört haben und teste das in einer SP mit 120 Leuten.
Da sagen jetzt auch 72%, dass sie den Begriff nicht kennen und 28% kennen ihn.
Ich will einfach nur herausfinden, wie das in der GG sein kann.

Heisst „Wenn man aber der GG einen „neuen“ Wert verpassen wollte, dann wäre es 0.72“, dass ich auf für die GG 72% einfach nehmen kann?

Gibts denn sonst ausser dem Binomial- Test einen anderen Test, mit dem ich bei so einer Fragestellung Rückschlüsse auf die GG ziehen kann?

Noch mal Danke!

Hi Sabrina,

Danke für deine Hilfe!

Gerne. :smile:

Vielleicht gehe ich einfach falsch an
die Fragestellung heran.
Ich habe die Hyppthese, dass der Großteil der dt. Verbraucher
einen besteimmten Begriff noch nicht gehört haben und teste
das in einer SP mit 120 Leuten.
Da sagen jetzt auch 72%, dass sie den Begriff nicht kennen und
28% kennen ihn.

Der Schätzwert, den du verwendest ist für die GG ausgelegt. D.h. wenn deine SP 72% ergibt und du keine Bedenken hast, dass deine SP gebiased ist, dann stimmt auch 72% in etwa für die GG.

Ich will einfach nur herausfinden, wie das in der GG sein
kann.

Naja, „wie“ kann dir kein stat TEst sagen, nur „dass“.

Gibts denn sonst ausser dem Binomial- Test einen anderen Test,
mit dem ich bei so einer Fragestellung Rückschlüsse auf die GG
ziehen kann?

Nein. Du kannst aber noch eine SP ziehen und sehen, was da rauskommt. wenn das nicht ungefähr mit deiner bisherigen Beobachtung übereinstimmt, dann war deine erste SP wohl doch nicht so gut.

Grüße,
JPL