Hallo!
Weiß jemand von euch, wie man das Gedicht deuten kann? Was will der Sprecher genau mitteilen?
Vorab die deutsche Übersetzung (von Lars Vollert aus dem Buch „Promises to keep“):
Ein Halt am Waldrand an einem verschneiten Abend
Der Mann, vor dessen Wald ich steh,
wohnt fern im Dorf, kann mich nicht sehn:
Er weiß nicht, dass ich Halt gemacht
und schau auf seinen Wald voll Schnee.
Was hat mein Rappe wohl gedacht?
Mein Weg hat uns weit fort gebracht
zum See aus Eis, von Wald umstellt
in dieses Jahres tiefster Nacht.
Er schüttelt sich, sein Glöckchen schellt,
weil er´s für ein Versehen hält.
Nur sanftes Rauschen, sonst kein Ton
wenn Schnee im Wind wie Daunen fällt.
Der Wald ist schwarz und lieblich nun.
Was ich versprochen muss ich tun,
und Meilen gehn, dann kann ich ruhn,
und Meilen gehn, dann kann ich ruhn.
Hier nun meine Fragen:
Die letzte Strophe will darauf hindeuten, dass man seine Pflicht im Leben erfüllen muss, bevor man sich „der Ruhe des Todes“ hingeben kann => (dunkler, lieblicher Wald/dann kann ich ruhn =Todessehnsuch + muss Meilen gehn = Pflichgefühl), oder? Welche Pflicht meint er genau??
Welche Rolle (Symbol?) spielt der Mann vor dessen Wald voll Schnee er steht und nicht weiß, dass „er Halt gemacht“? Hier kann ich nur davon ausgehen, dass der Reiter den Mann kennt, dem der Wald gehört. Was soll das bedeuten? Soll er nicht wissen, dass er dort Halt macht? ??
Warum reitet er ausgerechnet -nachts -im Winter- durch den Wald-, weiter als gewöhnlich („das Pferd hält es für ein Versehen“) -zum See aus Eis- (Metapher? für was) -von Wald umstellt-? Was verbirgt sich dahinter?
Welcher Zusammenhang besteht zwischen der " Todessehnsucht" und dem „Pflichtgefühl“ zum gesamten Gedicht?
Über plausible Antworten würde ich mich riesig freuen! Vielen Dank!