Wie aktuell ist die Arbeit noch? Hast du schon angefangen?
Habe ich das richtig verstanden, es ist nur eine Person, mit der du reden wirst? Da du ja aus der Pädagogik kommst, wirst du damit rechnen müssen, dass die Erziehungsprinzipien nicht sehr farbenreich sein müssen. Wenn es sich um zwei sehr unterschiedliche Kulturen handelt, schon eher. Allerdings wird es dann quasi nur um die deutschen Praktiken und die x Praktiken gehen. Kannst du nicht noch mehr Leute interviewen? Ansonsten würde ich dir empfehlen, dich mit der Herkunft des Interviewten stärker auseinander zu setzen, auch in der Arbeit, und dann spezifische Punkte herauszugreifen. Zum Beispiel ist es in vielen Ländern eher Jungensache, in die Schule zu gehen und dann zu studieren. Außerdem kann Religion in den Schulalltag integriert sein, z.B. durch Beten. Genauso gibt es die konfessionslose Variante mit dem Fahnenappell, ist das nicht auch irgendwo Religion?
Manchmal gibt es richtige Leitfäden, die zur Verfügung gestellt werden. Ob es so etwas in der Pädagogik gibt, kannst du mal deinen Lehrer fragen.
Generell ist bei Kultur wichtig, einzugrenzen, was darunter fällt. Erziehung ist ein leichter einzugrenzender Bereich als Leben, aber immer noch sehr weitreichend. Es können Institutionen sein, die Familie, die Peers, die Medien. Vielleicht musst du dir erstmal darüber im Klaren sein, welche soziologische Ebene du dir anschauen möchtest. Damit schweifst du dann nicht so stark ab, hoffentlich.
Der Interviewer muss sich manchmal auch etwas durchsetzen und darf den roten Faden nicht verlieren. Aber so streng auf die Fragen schauen, ist vielleicht nicht nötig. Ein bisschen Plauderei ist bei offenen Interviews immer ganz angenehm für den Interviewten. Wäre also noch die Frage, wie standardisiert das Interview sein soll. Wobei das eher bei vielen Leuten Sinn macht.
Ganz wichtig ist, dass deine Hauptfrage am Ende beantwortet wird. Es ging ja hier um die Frage der Bereicherung, richtig? Da würde ich gerne Beispiele haben wollen, die die Antwort ja/nein unterstützen. Außerdem ist natürlich interessant, wie derjenige aufwuchs und wieviel Erfahrung er mit beiden Kulturen hatte. Zum Beispiel durch die Sprache, Urlaub, Kontakt mit Verwandten, Einkaufsmöglichkeiten in Deutschland, Medieninfos, ´…
Wenn du dir eine halbe Stunde Zeit nimmst, schätze ich mal, dass eine Person mit viel Erfahrung nur so 5 oder 6 Fragen braucht. Im Notfall kannst du Reservefragen verwenden, die die Hauptfragen eher ausbauen, damit du nicht zu sehr hin und springst.
Na ja, mach dir nicht zu viel Stress. Ist ne große Aufgabe.