Intubation und Vollnarkose

Hallo zusammen,

hatte vor einigen Monaten eine OP mit Vollnarkose. Als ich zu mir kam, tat mir der Hals schrecklich weh (also nicht nur das typisch raue, trockene Gefühl), sondern als ob mir jemand die rechte Mandel durchstossen hätte. Ausserdem hatte ich das Gefühl, dass mir jemand alle 10 Finger ringsum unters Kinn geschlagen und nach hinten/oben gezogen hätte.
Kurz darauf kam ein Anästhesist, erzählte mir was von Komplikationen (ich war aber noch nicht richtig bei mir und habe nicht viel mitbekommen, ausserdem war er schnell wieder weg). Dagelassen hat er mir einen Anästhesieausweis mit folgenden Eintragungen:

*Intubationsprobleme:

  1. Stimmbänder einsehbar - nicht angekreuzt
  2. Hinterer Glottisanteil einsehbar - angekreuzt

*Sonstige Intubationsprobleme:
[ja] angekreuzt
Details: Feld leergelassen

*Maskenbeatmung möglich
[ja mit Schwierigkeiten] - angekreuzt

*Wie wurde das Problem gelöst?
Hier steht etwas, was schwer lesbar ist, aber wohl FIBEROPTIK heissen dürfte.

Ich habe später noch mehrfach versucht nachzufragen, was da bei mir genau passiert war, aber da habe ich nichts rauskriegen können.

Ich habe jetzt Angst vor einer evtl. mal wieder nötigen Vollnarkose. Ich bin früher mehrfach operiert worden, das letzte Mal vor 5 Jahren und es gab NIE ein Problem und auch nie einen Ausweis.

Kann mir jemand das Intubieren erklären, wie Fiberoptik funktioniert, was Maskenbeatmung bei jemanden schwierig machen kann und was passiert, wenn die den Tubus nicht reinkriegen - erstickt man dann oder gibt es noch andere Möglichkeiten?

Hi!

Im Normalfall wird bei der Narkoseeinleitung mit einem gebogenen Spatel die Zunge angehoben, so daß man mehr oder weniger gut die Stimmlippen einsehen und dann einen Beatmungsschlauch dazwischen stecken kann.

Anscheinend konnten die bei Dir in dieser Narkoseeinleitung den Kehlkopf nicht vernünftig einstellen und haben deshalb den Tubus erst mal nicht plazieren können.

Wenn das dann mal 3 Leute versucht haben, dann kann natürlich hinterher der Hals mal weh tun. Außerdem wird in einem solchen Fall gern von außen auf den Kehlkopf gedrückt, damit man besser sehen, kann, was auch ordentlich Druckstellen geben kann.

Wenn also auf diesem Wege die intubation nicht funktioniert, dann kann man fiberoptisch über ein Bronchoskop intubieren. Das sieht aus wie ein Gerät zur Magenspieglung in klein und kurz. Auf dieses Ding wird der Tubus aufgefädelt und anschließend wird diese Kombi meist über die Nase vorgeschoben bis in den Kehlkopf und die Luftröhre. Wenn man da drin ist schiebt man den Tubus vor mit dem Bronchoskop als Leitschiene.

Hoffe, das hilft Dir erst mal weiter. Ganz nett ist auch der Artikel in der Wikipedia, da stehen auch noch paar andere Sachen wie Larynxmaske oder kombituben drin.

Gernerell ist es so, daß bei einer evtl. nächsten Narkose alles glatt gehen kann und man sich fragt, was beim letzten mal wohl nicht funktioniert hat, ich würde mir also nicht allzuviel Köpfe machen, denn: an einen Anfänger gerätst Du in Deinem Leben nie, wenn Du vorher Deinen Ausweis vorzeigst.

Gruß
Peter

Danke für diese Infos. Hat mir sehr geholfen. Kommst Du aus diesem Bereich?