Hallo Freunde,
mein Netzwerk hängt hinter einer Fritz!Box 7170. Meine Clients
beherrschen mittlerweile unter Windows 7 bzw. openSUSE Linux auch IPv6.
Können sie davon auch Gebrauch machen, wenn der Router das nicht
unterstützt? Im Prinzip könnte es doch ausreichend sein, dass der
Nameserver die entsprechenden Anfragen, die über IPv4 kommen,
entsprechend übersetzt? Oder brauche ich in naher Zukunft etwa einen
neuen Router?
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Vielen Dank für die Auskunft!
Ohne eine Experte in IPv6 zu sein, aber… wieso reicht dir IPv4 nicht in deinem privaten Netzwerk? Dir gehen ja wohl kaum die Adressen aus…
Nein, die FritzBox muss ja mit IPv6-Paketen, die aus deinem Netzwerk oder aus dem Internet ankommen, wissen, wie sie damit umgeht. Das kann Deine FritzBox offenbar nicht.
Neuere FritzBoxen haben die Möglichkeit, auch IPv6 zu routen. Entweder hast Du einen Provider, der Dir IPv6 nativ anbietet oder du bekommst Deine IPv6-Konnektivität über einen Tunnel; auch da bieten Dir neuere Fritz-Boxen verschiedene Tunnel-Möglichkeiten an. Tunnel haben in der Regel keine so großartige Performance.
Wenn Du die FritzBox nicht austauschen willst, gibt es andere Möglichkeiten. Bastler lassen hinter der FritzBox einen Linux-(Tunnel-)Router laufen (Raspberr Pi, Olimex Olinuxino, …) oder Deinen SuSE-Kiste. „quick and dirty“: auf jedem der Rechner teredo (Linux: miredo) installieren, dann hast Du auch sowas wie IPv6.
Und immer daran denken: Wenn Du IPv6 konfigurierst, dann bist Du potenziell nicht mehr hinter dem NAT des Routers. Wenn Du das bislang als eine Art „Schutz“ vor Angriffen einkalkuliert hast, dann wird es Zeit, das Konzept zu überdenken, bevor Du IPv6 ins heimische Netz holst. (aktuelle FritzBoxen haben IIRC einen Filter für eingehende IPv6-Verbindungen und mildern diese Falle etwas ab).
HTH,
Sebastian
„640 kB ought to be enough for anybody“
Manchmal ist es ganz nett, auch IPv6-Ziele erreichen zu können. Und sei es, um auf http://www.kame.net/ tanzende Schildkröten zu sehen.
Danke für den Hinweis bzgl. NAT! Das ist echt bedenkenswert…
Mir geht es nicht um das private Netzwerk, sondern das Internet allgemein. Nach meinem Wissen werden dort die IP-Adressen langsam knapp (speziell in den USA). Ich habe jetzt schon beim Surfen das Problem, dass bestimmte Seiten nicht mehr auf Anhieb laden (mache dann immer einen Reload). Kann das daran liegen, das die bereits schon besser über IPv6 erreichbar wären?
Wenn eine Seite nur per IPv6 erreichbar ist (wegen „Adressmangel“ oder warum auch immer), dann ist sie auch nach einem Reload nicht plötzlich erreichbar.
Das, was Du da hast klingt nicht wie ein Problem, was mit IPv6 behoben wird.
Meine Antwort zielte darauf ab, dass das, was in deinem lokalen Netz und das, was im Internet abgeht, unabhängig voneinander ist. Sprich, wenn im Internet auf IPv6 umgestellt wird muss das doch nicht zwingend bedeuten, dass mein lokales Netz auch IPv6 benutzen muss.
Ist diese Annahme zu einfach gedacht?
Von daher, so dachte ich, ist es doch egal was die Clients können oder nicht können.
„Im Internet“ werden IPv4 und IPv6 parallel genutzt und letztlich unabhängig voneinander. Viele Ziele, lassen sich per IPv4 erreichen, im Augenblick noch wenige nur über IPv6 und einige sowohl per IPv6 als auch per IPv4.
Spätestens, wenn Du Ziele erreichen willst, die nur per IPv6 nutzbar sind musst Du auch im lokalen Netz irgendwie IPv6 unterstützen, im Allgemeinen wirst Du mindestens ein Gerät (IPv6 Router) brauchen, der den anderen IPv6-fähigen Geräten verrät, wie IPv6-Pakete an ihr ziel gebracht werden. Wenn Dein Zugangsprovider IPv6 unterstützt, dann werden die Pakete über das Netz des Providers ins Netz geschickt, ansonsten gibt es eben verschiedene Möglichkeiten, einen Tunnel aufzubauen und über den die IPv6-Pakete an eine Stelle zu verschicken, an der der Weitertransport möglich ist („wo IPv6 nativ unterstützt wird“).
Wenn Du keine Angebote nutzen willst, die ausschließlich IPv6 nutzen, dann ist es egal.
Sebastian
Vorschläge?
Sebastian