Hallo Alex,
Helges Antwort war prinzipiell korrekt, nur vielleicht etwas ungenau ausgedrückt. Der IQ enthält zwar keine Schulbildung, korreliert aber hoch mit ihr. Diese Korrelationen gehören zu den höchsten, die in der Psychodiagnostik gefunden werden.
IQ KANN so nicht definiert sein, da der iq-test ursprünglich
für kinder entwickelt wurde.
Den IQ-Test gibt es nicht. Allerdings wurde der Binet-Test in der Tat zuerst zur Diagnostik der intellektuellen Fähigkeiten von Kindern entwickelt - und zwar um festzustellen, ob diese einen besonderen schulischen Förderungsbedarf aufweisen. Es ging also schon bei diesem frühen Intelligenztest darum, eine Verbindung zwischen Intelligenz und Schulleistung herzustellen. Da die Aufgaben von Intelligenztests heute weiterhin Fähigkeiten und Fertigkeiten messen, die in der Schule besondere Beachtung finden, korrelieren die Testergebnisse so hoch mit der Schulleistung.
Die gängige definition für intelligenz lautet nämlich:
„Intelligenz ist das, was der intelligenztest misst.“
Jetzt kann ich hingehn und behaupten, daß jeder der mit
verbundenen augen braune von weißen eiern unterscheiden kann
sei intelligent.
So läuft die Konstruktion von Intelligenztests trotz der Definition, die Du nanntest, nicht. Du unterschlägst nämlich, daß Intelligenztests Validitätsuntersuchungen unterzogen werden. Eine hohe Korrelation mit Schulleistung und anderen Intelligenztests wird als Zeichen für die Gültigkeit eines Intelligenztests angesehen.
Ergänzung: Ich hatte vergessen zu erwähnen, daß manche Intelligenztests Aufgaben enthalten, die curriculare Inhalte abfragen. Ein Beispiel ist der Untertest „Allgemeines Wissen“ aus dem Hamburg Wechsler Intelligenztest für Erwachsene (HAWIE-R). In solchen Fällen kann man mit Fug und Recht davon sprechen, daß der errechnete IQ auch Schulbildung enthält. Unzweifelhaft ist für Intelligenztests im allgemeinen, daß höhere Schulbildung mit einem höheren IQ einher geht, auch wenn die Testaufgaben nicht direkt curriculare Inhalte abfragen. Der korrelative Zusammenhang ist natürlich nicht perfekt, beträgt aber etwa r=0,5 in der Grundschule. Einen Grund für diesne hohen Zusammenhang hatte ich oben schon genannt. Ein anderer besteht darin, daß in der Schule Kompetenzen trainiert werden, die bei der Bearbeitung der Testaufgaben behilflich sind, z.B. das konvergente Denken.
Grüße,
Oliver Walter