Ländernamen mit Artikel - Konkretes
Hello community,
1.
the question why Frage, warum heute Ländernamen ohne Artikel gebraucht werden „müssen“, erklärt sich aus folgendem Link:
http://www.auswaertiges-amt.de/www/de/infoservice/do…
Unter Punkt 3.1.1. steht ausdrücklich, daß man Ländernamen (mit Ausnahme weiblichen und pluralischen Namen) in amtlichen Schriftstücken ohne Artikel gebrauchen soll.
Was ich von Regelung halte, erkennt man vielleicht aus besonderen sprachlichen Gestaltung Absatzes. (Siehe auch Punkt 3.)
2.
Warum einige Länder zu einem Artikel gekommen sind und andere nicht, läßt sich nicht so eindeutig sagen. Generell gibt es ja das gleiche Phänomen auch in anderen Sprachen.
Nun geht es vor allem um Länder aus der arabischen Einflußsphäre. Und auch im Arabischen gibt es einige Ländernamen, die den Artikel haben, und andere nicht. Konkret:
* Jordanien (al-jurdan)
* Algerien (al-dschasa’ir) (hier steckt der arabische Artikel al noch drin)
* der Sudan (as-sudan)
* Saudiarabien (al-carabija as-sacudija)
* der Irak (al-ciraq)
* Kuwait (al-kuwait)
* Marokko (al-maghrib)
* der Jemen (al-jaman)
Aber:
* der Iran steht im Arabischen ohne Artikel (!), wie auch
* Tunesien
* Ägypten
* Syrien
* der Libanon (!) und
* Libyen (das ich immer LÜbien nenne…)
Also man sieht, das ist alles andere als konsistent. Aber immerhin, ein Anstoß könnte das Arabische gewesen sein, und die „dummen“ Deutschen haben’s dann nicht mehr richtig gewußt…
3.
Eigentlich könnte der Artikelschwund ein normaler Sprachwandel sein. Wir klagen ja auch nicht über den Verlust der schönen langen althochdeutschen Flektionsendungen. Ich (und anscheinend auch viele andere) finde es dennoch dreist und wehre mich dagegen, wenn Technokraten aus Gleichmacherei, ohne Sprachgefühl einfach eine „Reform“ durchziehen wollen (mal ganz abgesehen von dem anglizistischen Grundmuster, wie ja auch so gerne von „Schule“ ohne Artikel gesprochen wird - Grrr!!). Wie bei den Getrenntschreibungen der NDR (und hier spalten sich wieder die Lager…) ist das hier eine Reform für die Rechenmaschinen und sprachliche Anfänger. Natürlich, für einen Ausländer ist das schwer - warum hier der Artikel, warum da nicht? Auch ein zehnjähriges Kind wird damit seine Schwierigkeiten haben, von der Rechtschreib- und Grammatikprüfung von Word ganz zu schweigen. Aber bitte, wo ist denn da der Maßstab? Laßt die Artikel von selbst absterben, bitte schön, mein Placet - aber nicht von heute auf morgen auf Anordnung des Ministeriums und gehorsam nachgebetet!
Grüße
Michael