Irrenhaus und so

Das Mehrheitswahlrecht verstehe ich insofern, als das es eben kleineren Staaten das Gefühl gibt, dass ihre Stimmen zählen.

Aber die Stimmen in den einzelnen Bundesstaaten haben eben nicht mal annähernd das gleiche Gewicht:

Im blauen Kalifornien ‚kostet‘ ein Wahlmann fast 3,5 mal so viel wie im roten Wyoming. Das liegt aber eben daran, dass jeder Bundestaat zwei Wahlmänner ‚geschenkt‘ bekommt und dadurch bevölkerungsarme Staaten viel mehr Gewicht bekommen.

Der mehrheitliche Wählerwille ist in den USA praktisch ohne Bedeutung. Seit 1992 hatten republikanische Präsidenten nur ein Mal eine Mehrheit der Wähler auf ihrer Seite. Dafür konnten sie in der Zeit fünf Höchstrichter ernennen, während es bei demokratischen Präsidenten nur vier waren.

Das Wahlmännersystem hat auch zur Folge, dass der Wahlkampf de facto in gerade mal einem Dutzend Staaten (swing states) stattfindet. Die profitieren massiv davon, während die meisten anderen Staaten komplett ignoriert werden, da man sie ja sowieso in der Tasche hat.

Wer die USA zum Vorbild für eine funktionierende Demokratie ernennt, hat entweder von Demokratie keine Ahnung oder von den USA (oder beides).

3 Like

Das ist richtig, aber die Bundesstaaten sind eben gehalten, ihre Wahlkreise so aufzuteilen, daß alle Wahlkreise in etwa die gleichen Einwohner haben.

Genau. Eigentlich sogar drei, weil ja jeder Staat - unabhängig von der Größe - auch einen Sitz im Repräsentantenhaus hat und eben zwei im Senat. Die Summe der Sitze in beiden Häusern ergibt dann die Zahl der Wahlleute. Hinzu kommt, daß die Zahl der Mitglieder im Repräsentantenhaus nur alle zehn Jahre (nach Volkszählungen) neu auf die Staaten verteilt wird, so daß Staaten mit schnellerem Bevölkerungswachstum tendenziell im Nachteil sind, was die Zahl der Stimmen je Wahlmensch angeht.

Die meisten Bundesstaaten vergeben die Wahlmänner aber als Block, daher ist es bei der Wahl des POTUS ziemlich egal, wie groß die Wahlkreise sind.

Die Sitze im Repräsentantenhaus sind aber relativ fair verteilt:

Hier liegt die Schwankungsbreite zwischen 526k und 990k. Die extremen Fälle an den Rändern sind aber durch die Bank kleinere Bundesstaaten, die beim Dividieren eben mehr oder weniger Glück hatten.

Dass US Bürger in den Territorien hier zudem völlig einer Stimme beraubt werden, ist nur ein weitere Punkt gegen das Demokratieverständnis der USA.

Die Politiker sind sich natürlich bewusst, wie problematisch dieses System ist. Da aber die GOP ohne Wahlmännersystem so gut wie keine Chance mehr auf den POTUS hat, blockieren die eben was das Zeug hält.

Eine sehr grundlegende Konsequenz vom 6. Jänner könnte aber sein, dass Washington D.C. endlich zum Bundesstaat erhoben wird. Das hätte bei der Wahl des POTUS zwar keine wirkliche Auswirkung, aber es würde den Demokraten zwei weitere Senatorensitze geben und damit das Gleichgewicht nachhaltig zu ihren Gunsten ändern.

Ja, schon klar. Ich wollte darauf hinaus, daß man sich einerseits mit der Größe der Wahlkreise „Mühe“ gibt, aber „klaglos“ hinnimmt, daß durch die Grenzziehung gezielt Mehrheiten geschaffen werden, was natürlich die Sitze im Repräsentantenhaus betrifft und nicht die Präsidentenwahl. Insofern ging das tatsächlich ein bißchen durcheinander, wenn auch in die gleiche Richtung wie Dein Einwand: der Wählerwille führt nicht zwangsläufig zu einem dem entsprechenden Wahlergebnis.

Achso, du spielst auf Gerrymandering an. Ja, das wäre sicher ein weiterer Punkt, den sich @anon50614561 ein bisserl genauer ansehen sollte :smile:

So wie es aussieht könnten die Dems mit Murkowski eventuell eine weitere ‚freie‘ Senatorin für sich gewinnen. Das würde zusammen mit dem neuen Wahlrecht in Alaska einen deutlichen Vorteil für sie bedeuten.

1 Like

Ernsthaft? Das ist doch ganz offensichtlich ein Scherz. So wie das hier:

image

Das erschreckendste ist, daß Trump wiedergewählt worden wäre, wenn das Virus und sein Umgang damit nicht gewesen wäre.

Kann man sich nicht oft genug vor Augen halten.

Gruß
C.

1 Like

Ich halte das Problem für kaum lösbar.

Erstens wird ein Teil seiner Wähler weiter daran glauben, daß er um die Wahl betrogen worden ist - von Wahlhelfern, den Demokraten, den Gerichten und beiden Kammern des Kongresses. Er wird diese alternative Realität aus dem „Untergrund“ in den nächsten vier Jahren weiter befeuern. Dieser wahrgenommene Vertrauensverlust in die Demokratie und die genannten Institutionen wird über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte erhalten bleiben und sich durch die Generationen fressen.

Zweitens haben wir hier in Deutschland eine politische Kultur des Kompromisses, weil praktisch durchgängig Koalitionen die Regierung stellten. Und jeder weiß, daß der politische Gegner von heute der Koalitionspartner von morgen sein konnte. Natürlich wird gestritten und geschimpft, aber es sind sich alle darüber im Klaren, daß der politische Gegner das gleiche Ziel (Wohl des deutschen Volkes) hat, es nur mit anderen Methoden erreichen will. Trump hingegen hat vielen US-Amerikanern eingeredet, die Demokraten wollten Sozialismus, Kommunismus oder schlimmeres, sie wollten alle Ausländer ins Land lassen, amerikanische Jobs und Unternehmen zerstören, den Menschen ihr Geld, ihr Haus, ihre Arbeit wegnehmen usw. usf. Die Demokraten wurden zu Feinden stilisiert, die den USA und ihren Bürgern schaden wollen.

DAS ist es, was die Gesellschaft, aber auch die Familien und Freundschaften zerreißt. Daß Familienmitglieder zum Teil Republikaner und zum Teil Demokraten waren, gab es immer schon. Nun sind aber die einen aus Sicht der anderen Anhänger eines irren Lügners, Hetzers, Rassisten und Chauvinisten und die die anderen aus Sicht der einen darauf aus, Amerika in eine kommunistische Diktatur zu verwandeln, die Grenzen zu öffnen und die USA, wie man sie kannte, zu vernichten.

Wie will man so etwas aufarbeiten? Wie will man da einen?

Und das beste kommt zum Schluß: die afd hat die gleiche Rhetorik salonfähig gemacht. Wir müssen vergegenwärtigen, daß wir hinter den USA allenfalls ein paar Jahre zurück sind. Davon, daß wir uns in vielerlei Hinsicht in den 30er Jahren des letzten Jahrhundert befinden, wies ich ja schon das ein oder andere mal hin.

1 Like

Hast du den Emoji nicht gesehen? Natürlich ist das ein Gag. Aber trotzdem kreativ und schnell

Das ist ein Lachsmiley. Eines, das ich - ganz selten - unter etwas setze, das ich lustig finde. Ein „ich weiß, daß das nicht echt ist und finde nur die Idee witzig“-Smiley stelle ich mir anders vor. Aber gut, sei es drum.

1 Like

Zweimal sogar. Einmal erfolglos, das andere Mal auf Einladung gewisser MdBs mit durchschlagendem Erfolg.

2 Like

Hat der nicht in Schweden eine Frau vergewaltigt und sich dann aus Schweden verpisst, um sich der Strafverfolgung zu entziehen? Oder täuscht mich da meine Erinnerung?

Zum einen war die Reihenfolge der Ereignisse anders, zum anderen hat man inzwischen in Schweden die Anklage fallen lassen, weil die Beweislage nicht ausreicht.

Bei der Tagesschau gibt es eine zum Teil tagesgenaue Aufschlüsselung der Ereignisse.

Genau diese gelogenen „Informationen“ waren Teil der illegalen Maßnahmen. Es gab nie eine Vergewaltigung. Nicht mal die angeblichen Opfer wollten eine Strafverfolgung.

Hier ging’s los:

3 Like

Erstens er ist peinlich zweitens in ihm WOHNT Peinlichkeit nicht als Wohnungseigentümer, sondern Franchisenehmer und drittens für ihn ist Amerika das Ego - was in den Medien nicht drankommt aber wenn ihn jemand an die Gurgel springen würde, käm’s dran, spät etwa um 0:00 Uhr.