Warum funktioniert ein ISDN-Telefon nicht mit einer 4-adrigen Zuleitung und RJ11-Stecker (4-polig)?
Nach einer gewissen Zeit kommt beim Abheben „Keine Leitung“. Mit einer anderen 4-adrigen Zuleitung und einem RJ14 6PC4 funktioniert alles ohne Probleme bzw. auch mit einem vollbeschaltetem LAN-Kabel. Ist mir ein absolutes Rätsel und ich kann nur vermuten, dass mit dem RJ14 Stecker und seiner anderen Formgebung irgend etwas im Telefon noch geschaltet wird …
Hallo.
Ist das RJ11-Kabel vielleicht nicht 1:1 geschaltet, sondern 1:2?
Links müßte der Stecker/Rasthebel nach oben zeigen, rechts nach unten. Schauen sie in die gleiche Richtung, ist das Kabel logischerweise über Kreuz gepolt.
Gruß
Christian
Hallo Christian!
Das vertrackte an der Sache ist ja eben: Es ist ein 1:1 Kabel, jede einzelne Ader noch extra durchgemessen und ein anderes ISDN Telefon von „TeDewe“ funktioniert mit diesem Kabel! Das andere Festnetz-Telefon ist ein Telekom „SINUS PA302i“. Ich hatte einmal vor Jahrzehnten sogar noch nebenbei Fernmeldehandwerker gelernt, aber nie in diesem Beruf so richtig gearbeitet. Somit ist mir die Sache völlig unverständlich. Der RJ11-Stecker hat ja rechts und links, bauartbedingt Erhöhungen. Ich vermute das irgendwie über die beiden äußeren Kontakte ( 2-7 ) bei dem PA302 irgendwie etwas unterbrochen wird, wenn ein RJ11-Stecker verwendet wird. Interessant wäre in diesem Fall die Innenschaltung dieses Apparates. Vom NTBA kann es nicht kommen, da intern auf der Platine an der Buchse nur die 4 benötigten Kontakte verlötet sind. Ein voll belegtes LAN-Kabel bzw. Ethernet-Patchkabel mit einer 1:1 Belegung (Kontakte 1-8) funktioniert ohne Probleme …
Gruß: Oskar1950
Hallo,
ein wackeliger Sitz in der Buchse ist natürlich eine Fehlerquelle.
Vor allem, wenn das Telefon über dieses Leitung auch mit Energie versorgt wird.
Dann sorgen nämlich unterschiedliche Kontaktwiderstände dafür, dass sich der Strom nicht mehr symmetrisch auf die jeweils zwei Adern aufteilt.
Die Versorgung läuft über Übertrager mit Mittelanzapfung, an der Mittelanzapfung wird die Speisung angelegt.
Fließen nun auf die a1 und b1 Ader je 20mA, dann hebt sich das magnetische Gleichfeld im Übertrager auf.
Bei stark unsymmetrischer Belastung baut sich aber ein magnetische Gleichfeld auf, dass den kleinen Kern des Übertragers in die Sättigung bringen kann, die eigentlichen Nutzsignale werden dann vom „blind“ gewordenen Übertrager nicht mehr übertragen.
Achs so: Die Leitung ist <10m lang? Sonst kann auch der Abschlusswiderstand fehlen…
Hallo @X_Strom!
Vielen Dank für Deine fachlich fundierte und schlüssige Beschreibung des Eingangskreises. Wie ich aber schon geschrieben hatte:
Wieso funktioniert dann ein anderes ISDN-Telefon von „DeTewe“ an der gleichen Leitung ohne Probleme?
Einen Wackelkontakt möchte ich auch ausschließen, da der 4-polige RJ11 exakt einrastet. Weiterhin funktioniert das SINUS PA302i auch problemlos an einem 25m langen LAN-Kabel mit 8-poliger Belegung.
Ich habe mir jetzt im Internet einen Adapter bestellt, mit Eingang RJ11 und am Ausgang ein RJ45 mit 6 Kontakten. Mal sehen was damit dann geschieht. Hilfreich wäre vielleicht auch ein Schaltplan des SINUS PA302, kann aber im Internet nirgendwo etwas darüber finden!
Schönes Wochenende: Oskar1950
So, Problem gelöst!
Mein Anfangsverdacht hat sich bestätigt. Gestern wurde der Adapter von Rj11 (4-polig) auf Rj45 (6-polig) geliefert. Während das „DeTewe“ Gerät nach wie vor an dem RJ11 Stecker ohne Probleme funktioniert, muss scheinbar doch in dem „SINUS PA301i“ irgendetwas anders sein. Mit dem Adapter funktioniert jetzt auch dieses Telefon einwandfrei.
Ich werde mir jetzt auf die 4-polige Leitung einen Rj45 Stecker aufcrimpen (sobald ich die Zange + Stecker dazu habe) und somit ist auch der Adapter hinfällig.
Was natürlich immer noch nicht geklärt ist: WARUM IST DIES SO???
Werde die Tage einmal beim Hersteller „VTech“ anfragen. Vielleicht bekomme ich von dort die Lösung!