Hallo,
ich kann mich erinnern, das hierzulande in den Medien die Aufstände in den arabischen Ländern zunächst sehr positiv dokumentiert wurden.
Jetzt sieht es so aus, als ob die Muslimbruderschaften, die seit Jahrzehnten in den Regionen etabliert und gut organisiert sind, letzlich die Gewinner dieser Revolutionen sind.
Mich wunderte schon seinerzeit die großartige Berichterstattung. Dass es diese Bruderschaften überall in der arabischen Welt gibt und sie nicht ohnmächtig sind, dürfte neben mir (kannte das nur von Kommilitonen aus der Region) auch unseren Politikern und den Medien bekannt gewesen sein.
Ebenfalls, dass dies eine Gefahr für die von den arabischen Revolutionären angestrebten Demokratien sein würde.
Aber erstmal wurde nur gejubelt, obwohl Organisationen mit Anspruch auf Schariah-Staaten offensichtlich vor der Tür standen.
Sind unsere Politiker / Journalisten zu dumm dergleichen zu erkennen?
Den dortigen jungen Revolutionären kann ich keinen Vorwurf machen.
Sie waren sehr jung und glaubten an einen Rückhalt aus der Bevölkerung, der so nicht gegeben war - sie haben sich verm. wirklich verschätzt. Mit 20 passiert einem sowas halt.
Unsere Politiker und Auslandsjounalisten sind deutlich älter, haben bessere Übersicht, mehr Erfahrung und ihre Nachrichtendienste. Sie hätten die Gefahr direkt sehen müssen - wenn sie auch nur im geringsten fähig sind, ihre Jobs zu machen.
Was soll man jetzt von dieser seltsamen Situation halten?
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass da tatsächlich einige extrem religiöse Staaten entstehen? Sollte man unter diesen Umständen Assad unterstützen oder stürzen? Warum haben die streng-islamischen Organisationen (Bruderschaften) solch starken Zulauf?
Und wie geht man damit am sinnigsten um?
An die MOD:
dies ist teils eine politische Frage, aber da es ganz wesentlich um Religion geht, eher eine Religiöse - fände es daher unsinnig, ins Auslandspolitikbrett verschoben zu werden - was sicher der erste Gedanke de MOD sein wird.
Religion ist hier m.E. das Kernproblem, daher sollte dies auch im Religionsbrett diskutiert werden dürfen.
Religion kann sich nicht einfach von Politik abgrenzen.
Religion ist und war immer ein Teil der Politik. Das muss man auch mal annehmen können und trotzdem die religiösen Aspekte diskutieren.
Vor allem, wenn sie Grundlage der Politik zu werden drohen.
Gruß, Paran