Wie soll ich’s beschreiben…
… ich finde sprachliche Besonderheiten interessant, zum Beispiel, dass es kaum Begriffe gibt, von denen Abwandlungen als Nomen, Adjektiv und Verb existieren.
- Ist es nicht verwunderlich, dass es den „Dieb“ (und das Adjektiv „diebisch“) gibt, aber kein Verb „dieben“?
- Es gibt den „Sitz“, das „sitzen“, aber nicht „sitzig“.
Begriffe, die in allen drei Wortarten vertreten sind, sind manchmal (oder immer?) semantisch nicht mehr besonders nah beieinander: der Lauf, laufen, läufig - womöglich läuft eine läufige Hündin anderen Hunden aufgeregt hinterher, aber dass das Adjektiv von solch einem Allerweltsverb in der Fachsprache zum Sexleben der Hunde verborgen ist, ist doch bemerkenswert, oder?
Klar, natürlich gibts auch das Partizip I des Verbs, also „laufend“, aber diese Partizipformen empfinde ich als nicht so „echt“ wie Adjektive mit -ig/-lich/-isch oder gar Adjektive, die offenbar so ursprünglich sind, dass sie ohne adjektiv-typische Endung auskommen: stolz, treu, froh.
Und da sind wir wieder beim Thema: Der Frohe ist froh, er … froht? Die Treue ist treu und treulich, sie … treut?
Ist doch erstaunlich, dass das Deutsche trotz aller Flexibilität sich nicht so entwickelt hat, als dass es eine Sinneinheit nicht einfach in ein Nomen, ein Verb und ein Adjektiv umformen kann. Können dies andere Sprachen? Oder habe ich gerade ein Brett vorm Kopf und nur irreführende Beispiele darinnen?
lg hahu