Israel gegen Palästina in der UNO - warum?

Hallo!

…weil der Antrag die maximal Forderungen der
Palästinenser umfasst, welche eben noch nicht mit denen
Israels übereinstimmen.

Mit etwas Sinn für semantische Feinheiten lass’ Dir diesen Satz/diese Ausdrucksweise noch einmal durch den Kopf gehen.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

Allerdings gibt es wo keinen Fall und würde auch dem Statut
der UN widerspräche, dass bei der Aufnahme in die UN noch kein
Staat existiert. Und das dieses nicht existiert, ist doch nach
wie vor offensichtlich. Daran ändert sich doch auch nichts,
wenn jemand diesen anerkennt.

Was für einen Staat notwendig ist, ist keineswegs so offensichtlich und falls wir nun feststellen, dass für einen Staat materielle oder formale Kriterien nicht erfüllt sind und ohne dies keine UN-Anerkennung möglich ist, dann würde sich daran durch eine Einigung zwischen Israel und Palästinensern überhaupt nichts ändern.
Wenn also nach einer Einigung die Voraussetzungen gegeben wären, dann müssen sie auch jetzt schon gegeben sein, denn mir ist, egal welche Definition von Staatlichkeit ich mir ansehe, kein einziges Kriterium bekannt, dass in der Übereinstimmung mit Besatzern oder Nachbarn bestünde.

Bezogen auf die Verhandlungen liegt die Ablehnung hierzu
nicht bei Israel.

De facto verweigert sich Israel mindestens so sehr den Verhandlungen wie Teile der Palästinenser. Unannehmbare Bedingungen oder dem Zweck jeder Verhandlung zuwiederlaufenden Handlungen können den Unwillen zu Verhandlungen deutlicher machen, als die formale Verweigerung.

Das auch die Palästineser so ihre eigenen
Gründe haben, dieses zu verhindern, wird dabei immer gerne
übersehen.

Von mir sicher nicht, aber in der hier diskutierten Frage scheint mir doch der Vorteil ziemlich einseitig verteilt zu sein.

Gruß
Werner

Hallo also verspätet,

warum ist Israel gegen die Mitgliedschaft Palästinas in der
UNO?

Vielleicht, weil dann die israelischen Völkerrechtsverletzungen und UNO-Beschlüsse nicht so einfach zu ignorieren sind? So geht es doch auch ganz gut!

Als die UNO 1947 den Teilungsplan vorschlug, hat Israel ihn
akzeptiert und sich als Staat erklärt. Die Palästinenser haben
das leider nicht getan, …

Die Palästinenser waren mehr Leute und sollten das wesentlich kleinere Gebiet bekommen. Ich glaube, nur etwa ein Drittel, googel mal.

Warum also ist Israel dagegen? Und die USA auch?

Wählerstimmen!

Gruss
Laika

Hallo,
deine Erinnerung an den Teilungsplan von 1947 trügt. Die Juden sollten nur gut die Hälfte des Mandatsgebietes bekommen, wobei dieser Anteil zu etwa 2/3 aus der Wüste Negev bestanden hätte.
Was die Bevölkerungsverteilung angeht, so gehen die Schätzungen da (natürlich) Auseiander.
Israelische Quellen behaupten in dem damals geplanten jüdischen Staat hätten die Juden insgesamt die Bevölkerungsmehrheit gestellt (mit etwa 1/3 mehr), die Palästinenser sahen das eher umgekehrt.

Insgesamt sah das Verhältnis aber wohl so aus, dass im britischen Mandatsgebiet etwa doppelt soviele Nichtjuden wie Juden lebten.
Wenn die Juden dann etwa die Hälfte des Landes erhielten sieht das natürlich ziemlich ungerech aus.
Wenn man allerdings genauer hinsieht erkennt man, dass der Staat Israel nur etwa 1/3 des fruchtbaren Landes erhalten sollte und das klingt dann schon viel weniger absurd.

Gruß
Werner

Hallo,

Es gibt einen
Teil mit jüdischen (und christlichen) und einen Teil mit
islamischen Heiligtümern.

Der Tempelberg ist mindestens Juden und Moslems gemeinsam heilig und auch die Grabeskirche liegt nur ein paar Straßen enfernt.
Andere Heiligtümer sind überall verstreut.
Wie willst du das wohl teilen?

Hallo,

Mir ist da gerade spontan eine Idee gekommen, wenn es
unbedingt an der Jerusalem-Frage harkt. Jerusalem ist
sozusagen eine Stadt mit multireligiöser Bedeutung und
Symbolcharakter. Wie wäre es mit einer Zweistaatenlösung
folgender Art: Die Palästinenser kriegen Gaza Streifen und
Westjordanland, Israel eben das völkerrechtlich anerkannte
israelische Territorium. Hauptstadt von Israel wird Tel Aviv
und Hauptstadt von Palästna Gaza-Stadt (oder eine andere
palästinensische Stadt). Jerusalem bekommt einen Sonderstatus …

Dann schau dir mal den Teilungsplan von 1947 an, vielleicht erkennst du was wieder :wink:

… ähnlich wie Danzig in der Zeit zwischen den Weltkriegen.

Der Vergleich deutet über sich schon wieder hinaus.
Das war eben damals auch ein Zustand zwischen zwei Kriegen …

Gruß
Werner

Moin,

mit welchem Recht sollten einwandernde Juden überhaupt irgend welches Land zur Gründung ihres Staates bekommen, das den Arabern für ihre Unterstützung im ersten Weltkrieg gegen die Osmanen zur Gründung eines eigenen Staates versprochen wurde und die da nunmal ansässig waren und denen dieses Land auch gehörte?

Gab es dazu irgend eine Einwilligung der dort lebenden Bevölkerung? Wäre das nicht die Voraussetzung gewesen?

Diese Frage bezieht sich natürlich nicht auf die damaligen jüdischen Ansiedlungen, die auf Land gebaut wurden, das tatsächlich korrekt erworben wurde.

Gruß
M.

Nabend,

mit welchem Recht sollten einwandernde Juden überhaupt irgend
welches Land zur Gründung ihres Staates bekommen, das den
Arabern für ihre Unterstützung im ersten Weltkrieg gegen die
Osmanen zur Gründung eines eigenen Staates versprochen wurde …

Um das sie dann regelrecht betrogen wurden (Sykes-Picot-Abkommen).

… und die da nunmal ansässig waren und denen dieses Land auch
gehörte?

Die Europäer - die einwandernden Juden waren ja im Wesentlichen Europäer! - haben sich noch nie um die schon vorhandene Bevölkerung eines Landes, in das sie kamen, das sie haben wollten, gekümmert.

Diese Frage bezieht sich natürlich nicht auf die damaligen
jüdischen Ansiedlungen, die auf Land gebaut wurden, das
tatsächlich korrekt erworben wurde.

Wobei der Landkauf den damals dort herrschenden Engländern irgendwann zu viel wurde und sie ihn stoppen wollten.

Verspäteter Gruss
Laika

Auch dir moin,

mit welchem Recht sollten einwandernde Juden überhaupt irgend
welches Land zur Gründung ihres Staates bekommen,

Ging es hier um ein Rechtsgutachten?
Ich würde dazu aber bemerken, dass sie es letztlich mit dem Recht der Internationalen Institutionen erhalten haben.
Wie man das nun wieder moralisch beurteilt ist dann wahrscheinlich gänzlich Ansichtssache.

…das den
Arabern für ihre Unterstützung im ersten Weltkrieg gegen die
Osmanen zur Gründung eines eigenen Staates versprochen wurde
und die da nunmal ansässig waren und denen dieses Land auch
gehörte?

Soweit ich das verstanden habe, gehörte der weit überwiegende Teil diesese Landes niemandem persönlich, sondern war ehemals osmanischer Staatsbesitz und danach in der Verfügungsgewalt der Mandatsmächte bzw. der internationalen Gemeinschaft. Weite Teile, vor allem des Gebietes das die Israelis bekamen, waren auch praktisch unbewohnt.

Das mit dem Versprechen für die Unterstützung im ersten Weltkrieg ist auch so eine Sache. Diese wurde m. W. nie verbindlich gegeben mal ganz abgesehen davon, dass man sich fragen könnte, wer denn „Die Araber“ waren denen dieses Versprechen gegeben wurde und ob damit ein Anspruch auf jedes Stückchen davon ableitbar wäre. Denn schließlich haben die Araber ja ihr Land (bzw. ihre Länder) bekommen - bis auf das Stück für Israel.

Gab es dazu irgend eine Einwilligung der dort lebenden
Bevölkerung? Wäre das nicht die Voraussetzung gewesen?

Nun die dort lebende Bevölkerung bestand ja zu einem guten Teil auch aus Juden. So etwas wie eine Staatsbürgerschaft zur Unterscheidung von Abstimmungsberechtigten gab es nicht und wann da welcher Beduinenstamm in das Gebiet eingewandert war und wer welche wie lange ersessenen Rechte hatte, kann ich wirklich nicht beurteilen.
Soweit ich weiss gab es aber seit den 20er Jahren einen Plan zur Schaffung eines Jüdischen Staates in Palästina, dem auch arabische Vertreter zugestimmt hatten.

Insgesamt war das offensichtlich eine sehr unklare Situation über einen langen Zeitraum und manches was wir heute im internationalen Recht und Brauch für selbstverständlich halten gab es noch nicht.

Diese Frage bezieht sich natürlich nicht auf die damaligen
jüdischen Ansiedlungen, die auf Land gebaut wurden, das
tatsächlich korrekt erworben wurde.

Auf wen bezieht es sich denn dann? Die von mir genannten Schätzungen zur Bevölkerungsverteilung enthalten doch im Wesentlichen die Leute die zu diesem Zeitpunkt dort lebten, und das wahrscheinlich nicht in Zelten oder am Straßenrand.

Gruß
Werner