Israel und die Verhandlungen

Politik Auslandspolitik
#1

Liebe Experten

Ich schätze mal die Aufregung um die Enthüllungen der Gesprächsprotokolle zwischen Israel und der Palästinenserführung ist niemandem entgangen.

Wenn ich mir jetzt so anschaue was den Israelis da alles angeboten wurde stellt sich mir als Laie folgende Frage: was wollte Israel noch?

Die Zugeständnisse scheinen mir doch sehr weitreichend. Mir ist klar dass es dazwischen einen Regierungswechsel gab, aber wieso weigerte sich Netanjahu denn die gespräche an diesem Punkt wieder aufzunehmen?

Und weiß man eventuell schon ob die USA hier voll im Bilde war, oder ob Israel bzw. Netanjahu eigenmächtig gehandelt hat?

Lg,
Penegrin

#2

Hallo

Und weiß man eventuell schon ob die USA hier voll im Bilde
war, oder ob Israel bzw. Netanjahu eigenmächtig gehandelt hat?

Israel kann gar nicht eigenmächtig handeln,da sonst die Geldgeber die Hahn zudrehen könnten und es wäre vorbei mit der Herrlichkeit als Minderheit Mehrheiten zu drangsalieren…

Würde man die Westbank zurückgeben, verlöre man plötzlich 30% des Wassers des Staates Israel und mit Wüste bewässern wäre Schluss.

Lg,

Penegrin

Gruß
Opa Paul

#3

Wasser in Israel
Hallo Paul,

woher kommt das Wasser in der Westbank?

Gruß,
Andreas

#4

Moin

Würde man die Westbank zurückgeben, verlöre man plötzlich 30%
des Wassers des Staates Israel und mit Wüste bewässern wäre
Schluss.

Das ist ein wahrhaft triftiges Argument, die Westbank niemals zurück zu geben!
Gruß,
B

#5

Hallo Paul,

und es wäre vorbei mit der
Herrlichkeit, als Minderheit Mehrheiten zu drangsalieren…

Wenn du dagegen bist, dass so etwas passiert, wieso setzt du dich dann nicht gegen die Islamisierung Westeuropas, die sich zum Beispiel in den Angriffen auf die Mohammed-Karikaturisten zeigt, ein?

#6

Moin,

Wenn ich mir jetzt so anschaue was den Israelis da alles
angeboten wurde stellt sich mir als Laie folgende Frage: was
wollte Israel noch?

Die Zugeständnisse scheinen mir doch sehr weitreichend. Mir
ist klar dass es dazwischen einen Regierungswechsel gab, aber
wieso weigerte sich Netanjahu denn die gespräche an diesem
Punkt wieder aufzunehmen?

Vielleicht magst du mal das Buch „Die Angst vor dem Frieden: Das israelische Dilemma“ von Moshe Zimmermann ISBN-10: 3351027176 Buch anschauen lesen.

Gruß,
Marion

#7

Hallo

Und weiß man eventuell schon ob die USA hier voll im Bilde
war, oder ob Israel bzw. Netanjahu eigenmächtig gehandelt hat?

Israel kann gar nicht eigenmächtig handeln,da sonst die
Geldgeber die Hahn zudrehen könnten und es wäre vorbei mit der
Herrlichkeit als Minderheit Mehrheiten zu drangsalieren…

welche geldgeber bitte? zu viele unweise protokolle gelesen??

#8

Wenn ich mir jetzt so anschaue was den Israelis da alles
angeboten wurde stellt sich mir als Laie folgende Frage: was
wollte Israel noch?

ich denke, israel will gar nichts. Es hat alles, was es will.

#9

ich denke, israel will gar nichts. Es hat alles, was es will.

Anerkannte Grenzen und friedliche Nachbarn wären dann wohl nur das Sahnehäubchen?
Oder sind es Kriegsgewinnler, die alles haben, was sie wollen?

Nebenbei, wer oder was macht uns eigentlich so sicher, daß die veröffentlichten Dokumente echt sind?
Das dumme Gefühl in meinem Bauch will einfach nicht weichen.

Cassius

#10

Moin

Oder sind es Kriegsgewinnler, die alles haben, was sie
wollen?

Ich würde ein Volk, dass schon vor mehr als tausend Jahren in der Gegend gelebt hat, nicht als Kriegsgewinnler bezeichnen.
Gruß,
Branden

#11

Hallo Ultra…,

bitte, ganz nebenbei:

Hast du schon einmal etwas von Religionsfreiheit gehört?Danach dürfen auch Menschen islamischen Glaubens in Europa missionieren und/oder leben.Leitlinie ist lediglich das GG bzw. die entsprechend nationale Verfassung.
Genauso wie Buddhisten,Christen,Hindus etc. jeder nach seiner Fasson. Behandelt man a l l e Religionsgemeinschaften gleich, wenn man den Islam beispielsweise verwehrt in Europa Mitglieder zu werben?
Oder gibt es gleichere?

Was meinst du?

Gruß

Wader Hans

#12

Hi Branden,

Ich würde ein Volk, dass schon vor mehr als tausend Jahren in der :Gegend gelebt hat, nicht als Kriegsgewinnler bezeichnen.

was hat das eine mit dem anderen zu tun?
In jedem Spannungszustand/Krieg gibt es Leute, die von der Situation profitieren, und umso mehr werden sie an die Oberfläche gespült, je heißer die Auseinandersetzung geführt wird.

Hat sich in dieser Gegend schon mal jemand verantwortlich mit ehrlicher Deeskalation durchgesetzt?

Gruß
Cassius

#13

Moin Cassius

In jedem Spannungszustand/Krieg gibt es Leute, die von der
Situation profitieren, und umso mehr werden sie an die
Oberfläche gespült, je heißer die Auseinandersetzung geführt
wird.

Ja, gut, dass mag in jeden Spannungsfeld so sein. Hat also nix mit der spezillen Situation in Israel zu tun.

Hat sich in dieser Gegend schon mal jemand verantwortlich mit
ehrlicher Deeskalation durchgesetzt?

Nein, weder von der einen, noch von der anderen Seite.
Gruß,
B.

#14

Dein Einwand verdeutlicht nochmals, dass der ursprüngliche Spruch von Opa (Minderheit terrorisiert Mehrheit) Unsinn ist. Denn weder im Nahost-Konflikt noch in Bezug auf den religiösen Fundamentalismus kommt es auf den Bevölkerungsanteil der Gruppen an. Mit Islamisierung hatte ich den wachsenden Islamismus und die Durchsetzung religiöser Ziele mit undemokratischen Mitteln gemeint. Ich bitte dich, dies auch in diesem Sinne zu verstehen.

Nichtsdestotrotz ist der Islam immer noch von einer eklatanten Ignoranz gegenüber der Aufklärung geprägt. Zudem besitzt diese Religion nach Meinung vieler ihrer Anhänger auch ein eigenes Gesellschafts- und Rechtssystem und geht somit weit über den schützeswerten Bereich hinaus. Die Gleichbehandlung aller Religionen hat hier niemand verneint. Nur genießen diejenigen Elemente, die Grundrechte abschaffen wollen, den Schutz der Religionsfreiheit nicht.

#15

ich denke, israel will gar nichts. Es hat alles, was es will.

Anerkannte Grenzen und friedliche Nachbarn wären dann wohl
nur das Sahnehäubchen?

ja, aber ich würde nicht darauf warten. Die torte könnte sonst austrocknen.

Oder sind es Kriegsgewinnler, die alles haben, was sie
wollen?

Sie haben alles. Sie haben grenzen. Sie haben ihr land. Sie haben waffen. Sie haben eine armee. Sie haben den ganzen westen als verbündete. Und letzteres ist der einzige grund und die einzige versicherung der existenz israels.

Wird der westen schwach, fällt israel, wie vor 2500 jahren und wie vor 2000 jahren nochmal.

Nebenbei, wer oder was macht uns eigentlich so sicher, daß
die veröffentlichten Dokumente echt sind?

Die dauer friedensgespräche. Man braucht sich ja nur mal einmal nicht für die leiden des judentums entschuldigen und wird sofort angegriffen.

Das dumme Gefühl in meinem Bauch will einfach nicht weichen.

Israel kann sich keinen frieden leisten. Im frieden wird abgerüstet. Das wäre der untergang israels.

#16

Nur genießen diejenigen Elemente, die Grundrechte abschaffen
wollen, den Schutz der Religionsfreiheit nicht.

es ist auch ein grundrecht, gegen grundrechte zu sein.

#17

Hi Branden,

Ja, gut, dass mag in jeden Spannungsfeld so sein. Hat also nix mit
der speziellen Situation in Israel zu tun.

ich verstehe,
Israel ist nicht Teil des Spannungsfeldes.
Danke für die Aufklärung.

Gruß
Cassius

#18

Israel ist nicht Teil des Spannungsfeldes.

Das habe ich nie behauptet. Ich bestätigte leiglich deine sehr allgemein gehaltene Aussage über Spannungsfelder.

#19

Hallo Penegrin,

Wenn ich mir jetzt so anschaue was den Israelis da alles
angeboten wurde stellt sich mir als Laie folgende Frage: was
wollte Israel noch?

  1. Die Autonomiebehörde hat die Echtheit der Dokumente bestritten. Das kann man nun glauben oder nicht, aber man kann darüber nachdenken.

  2. Israel besteht nicht nur aus Außenpolitik, sondern auch und zwar nicht in geringen Maßstab aus Innenpolitik. Netanjahu hatte im fraglichen Zeitpunkt alle Hände voll zu tun, Lieberman und Jisra’el Beitenu halbwegs stubenrein zu bekommen. Naja, ganz geklappt hat es noch nicht, ab und zu finden sich immer noch stinkende Häufchen.

  3. Ost-Jerusalem ist ja nur ein Aspekt der Verhandlungen. Es gibt ja noch weitere Großsiedlungen in der Westbank, deren Umsiedlung faktisch schwierig ist. Und die Sicherheit der Grenzen hat die höchste Priorität. Wer weiß, was dazu verhandelt worden war.

Aber du hast dahingehend recht, der Leidensdruck der Palästinenser ist augenscheinlich höher als der der Israelis. Wie wir also nochmals aus diesen Dokumenten erfahren.

Gruß
Hardey