Israels Benehmen aus Sicht eines Landsmannes

Ich habe heute diesen Artikel gelesen:

http://www.uri-avnery.de/magazin/artikel.php?artikel…

Welchen Grund sollte der Autor haben, seine Heimat grundlos zu kritisieren? Antisemitismus wird man ihm wohl nicht ernsthaft unterstellen dürfen - oder bin ich naiv???

Hi
warum sollte es nicht mehr als eine Meinung in Israel geben?
HH

Hi
warum sollte es nicht mehr als eine Meinung in Israel geben?
HH

Klar, die gibt es ja hierzulande und sonstwo auch. Ist nur nicht politisch korrekt, die zu äußern, sofern man Israel nicht uneingeschränkt grünes Licht für Greueltaten aller Art signalisiert …

Die deutsche Presse liefert nicht gerade das, was ich mir unter Meinungsvielfalt vorstelle.

Gruß
sine

Habe gerade eine Ausnahme entdeckt:

http://www.stern.de/politik/ausland/:Libanon-Konflik…

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi
warum sollte es nicht mehr als eine Meinung in Israel geben?
HH

Klar, die gibt es ja hierzulande und sonstwo auch. Ist nur
nicht politisch korrekt, die zu äußern, sofern man Israel
nicht uneingeschränkt grünes Licht für Greueltaten aller Art
signalisiert …

Die deutsche Presse liefert nicht gerade das, was ich mir
unter Meinungsvielfalt vorstelle.

Gruß
sine

Habe gerade eine Ausnahme entdeckt:

Ich weiß nicht, welche Zeitungen Du sonst noch so liest, aber es gibt durchaus kritische Stimmen in den meisten großen Tageszeitungen. Eigentlich nervt es mich allmählich, daß den deutschen Medien immer wieder Parteinahme vorgeworfen wird, obwohl man sich durch Lektüre vom Gegenteil überzeugen kann.

Gruß,
Christian

BS"D

Welchen Grund sollte der Autor haben, seine Heimat grundlos zu
kritisieren? Antisemitismus wird man ihm wohl nicht ernsthaft
unterstellen dürfen - oder bin ich naiv???

Ehrlich gesagt, verstehe ich deine Frage nicht ganz. Da ist ein Israel der seinen Regierung kritisiert. Was ist daran eine Frage wert? Davon gibt es viele und auch deren Kritik ist vielfältig. Okay, oft nicht so einfältig, wie hier im Forum, aber auch das kommt vor. Auch Demonstrationen gab es im Land nun schon einige, welche sich gegen die Angriffe gestellt haben.

Ja, eigentlich ist das alles wirklich Fragen wert, denn immerhin führt dieser Staat ein Krieg und nur wenige Staaten auf der Welt lassen solches in dieser Zeit zu.

Kol tuw.

Neutralität der Medien :-/

Ich weiß nicht, welche Zeitungen Du sonst noch so liest, aber
es gibt durchaus kritische Stimmen in den meisten großen
Tageszeitungen. Eigentlich nervt es mich allmählich, daß den
deutschen Medien immer wieder Parteinahme vorgeworfen wird,
obwohl man sich durch Lektüre vom Gegenteil überzeugen kann.

Servus
was ich besonders erheiternd finde, dass immer die eine Seite den deutschen Medien vorwirft, die andere Seite zu bevorzugen…
Scheinen wohl doch in Summa ziemlich neutral zu sein, wenn sie von beiden Seiten Prügel beziehen

Gruß
Mike

Hallo,

Ja, eigentlich ist das alles wirklich Fragen wert, denn
immerhin führt dieser Staat ein Krieg und nur wenige Staaten
auf der Welt lassen solches in dieser Zeit zu.

Ach come on, soo besonders ist Israel ja auch nicht… In den USA, Grossbritannien, Italien und Spanien gab es ja auch Antikriegs-Demos und zwar gegen die Regierung; aber genauso wie in Israel werden diese Menschen (die demonstrieren) von der „patriotischen“ Mehrheit bestenfalls ignoriert und schlimmstenfalls direkt angegriffen. In Israel geschieht leider beides. Das heisst, du kannst zwar deinen Protest einlegen, aber der wird nicht gehört… (wieder sehr vergleichbar mit den oben genannten Ländern)

Gruss, Omar Abo-Namous

Hallo,

was ich besonders erheiternd finde, dass immer die eine Seite
den deutschen Medien vorwirft, die andere Seite zu
bevorzugen…
Scheinen wohl doch in Summa ziemlich neutral zu sein, wenn sie
von beiden Seiten Prügel beziehen

Das hat schon was, allerdings ist es zwischen Journalisten unumstritten (m.W.), dass Deutschlands Presse- und Medienlandschaft nicht gerade die beste ist, wenn es um Professionalität geht. Die Leute, die die Artikel schreiben haben selten wirklich Ahnung von dem, was sie schreiben (Ausnahmen gibt es immer). Und wo Informationen fehlen, merkt man die politische Meinung des Redakteurs umso mehr. Deshalb ist eine beidseitige Prügel nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass man richtig arbeitet.

„Neutralität“ lässt Journalisten und Redakteure zu Richtern werden, die bewerten müssen. Jon Williams von der BBC hat eine kurze Abhandlung geschrieben zur Frage der Begriffswahl (Entführt, Festgenommen, Häftlinge…) und wie die BBC sich dabei festlegt:

http://www.bbc.co.uk/blogs/theeditors/2006/06/gaza_s…

Daran kann man erkennen, welche Grundentscheidungen (die sehr wichtig sind) ein Redakteur zu treffen hat und wie weit er in das richtige Kampf- und Verhandlungsgeschehen damit eingreift. Und ja, natürlich bringen auch Journalisten und Redakteure ihre (politische/persönliche) Meinung ein und natürlich gibt es auch Verlagshäuser, die eine bestimmte Politik fahren; ein Grund, warum Fusionen zwischen Verlagshäusern ungern gesehen werden.

Davon abgesehen, glaube ich dass die deutsche Medienlandschaft tatsächlich vielfältig berichtet. Während das im Gaza-Streifen überhaupt nicht der Fall war/ist (weshalb wir auch jetzt nichts mehr davon hören…), da die wenigsten deutschen Medien Berichterstatter im Gaza-Streifen haben, ist es im Libanon leichter, an Informationen heranzukommen.

Weiterhin besteht die Medienlandschaft inzwischen auch aus Blogs. Diese sind sicherlich nicht Massenmedien (obwohl einige langsam in diese Sphäre langsam eintauchen), aber über sie lassen sich relativ schnell Informationen und Analysen beschaffen, die durchaus qualifiziert sind. Und an Meinungsunterschieden magelt es dort sicherlich nicht.

Gruss, Omar Abo-Namous

PS: die Antwort war bewusst optimistisch.

BS"D

In Israel geschieht
leider beides. Das heisst, du kannst zwar deinen Protest
einlegen, aber der wird nicht gehört…

Woher hast du diese Erkenntnisse? Ich frage nur, weil meine aktuelle Erfahrung dem völlig widerspricht. Richtig, es gibt Nationalisten, die darüber erst gar nicht diskutieren wollen, aber in den meisten Medien wird darüber sehr wohl diskutiert und berichtet.

Einladung zur Demonstration
Datum: Freitag 27. Juli 2006

Demonstrationsziel/ Zweck:

Verurteilung der Verbrecher-Aktivitäten von Iran-gesteuerten Gangster-Organisationen im Libanon!

Ort: Teheran

viel Spaß

Ewald

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

Das hat schon was, allerdings ist es zwischen Journalisten
unumstritten (m.W.), dass Deutschlands Presse- und
Medienlandschaft nicht gerade die beste ist, wenn es um
Professionalität geht. Die Leute, die die Artikel schreiben
haben selten wirklich Ahnung von dem, was sie schreiben
(Ausnahmen gibt es immer).

das gilt grundsätzlich weltweit. Die Leute, die von einer Materie Ahnung haben, arbeiten in Bereichen, die mit dieser Materie zu tun haben. Journalisten werden schlechter bezahlt, haben ungünstigere Arbeitszeiten und erfahren eine geringere Wertschätzung als Physiker, Wirtschaftwissenschaftler oder Juristen. Aus diesem Grunde kommt in den meisten Bereichen nur Murks zusammen, was Deutschland aber nicht von anderen Ländern unterscheidet.

Hinzu kommt, daß man in den allermeisten Fällen auf externe Quellen zurückgreift, d.h. die Meldungen von dpa und anderen Diensten einfach nur ungeprüft übernimmt oder sogar gekürzt veröffentlicht.

In jedem Land gibt es wiederum eine Handvoll von Adressen, die einigermaßen neutral und differenziert berichten (und wenn nicht, diese Artikel eindeutig als Kommentar kennzeichnen). In Deutschland sind dies die Frankfurter Allgemeine und die Süddeutsche Zeitung, in der Schweiz die Neue Züricher Zeitung (die ich - nebenbei bemerkt - für die beste deutschsprachige Zeitung halte), in Großbritannien The Observer.

Weiterhin besteht die Medienlandschaft inzwischen auch aus
Blogs. Diese sind sicherlich nicht Massenmedien (obwohl einige
langsam in diese Sphäre langsam eintauchen), aber über sie
lassen sich relativ schnell Informationen und Analysen
beschaffen, die durchaus qualifiziert sind. Und an
Meinungsunterschieden magelt es dort sicherlich nicht.

Ich kann nicht nachvollziehen, wie das Gesabbel von Betroffenen und Meinungsinhabern über Eindrücke bzgl. der emotionalen Situation hinaus wertvolle Beiträge liefern kann. Die Blogs bspw. im Zusammenhang mit der Überschwemmung von Louisiana letztes Jahr waren teilweise recht bewegend und vermittelten einen guten Eindruck vom Leid der Bevölkerung (und da schrieb ja nur die, die Zugang zu Strom und Telekommunikation hatte), von tatsächlichen Informationen bzgl. der Gesamtsituation war da nicht viel zu sehen.

Gruß,
Christian

Jemand hat mich eben auf diesen aktuellen Artikel hingewiesen:

http://www.wsws.org/de/2006/jul2006/press-j25.shtml

Eben so habe ich es auch wahrgenommen.

Jemand hat mich eben auf diesen aktuellen Artikel hingewiesen:

http://www.wsws.org/de/2006/jul2006/press-j25.shtml

Eben so habe ich es auch wahrgenommen.

Diese Quelle besticht ja geradewegs durch ihre Objektivität und vor allem Neutralität.

Jemand hat mich eben auf diesen aktuellen Artikel hingewiesen:

http://www.wsws.org/de/2006/jul2006/press-j25.shtml

Eben so habe ich es auch wahrgenommen.

Spricht für eine selektive Wahrnehmung. Eine neutrale Analyse der deutschen Medienlandschaft sieht im übrigen anders aus. Daß der Autor von vornherein zielorientiert gearbeitet hat, ist offensichtlich.

Gruß,
Christian

Hi!

Ich habe heute diesen Artikel gelesen:

http://www.uri-avnery.de/magazin/artikel.php?artikel…

Welchen Grund sollte der Autor haben, seine Heimat grundlos zu
kritisieren?

Demokratischer Pluralismus?
Meinungsfreiheit?
Ausübung zivilisatorischer Grundrechte?

Das sind drei mögliche Gründe.
In einer ganzen Reihe der israelischen Nachbarstaaten dürften sie kaum Anwendung finden.

Grüße
Heinrich