Hallo,
was ich besonders erheiternd finde, dass immer die eine Seite
den deutschen Medien vorwirft, die andere Seite zu
bevorzugen…
Scheinen wohl doch in Summa ziemlich neutral zu sein, wenn sie
von beiden Seiten Prügel beziehen
Das hat schon was, allerdings ist es zwischen Journalisten unumstritten (m.W.), dass Deutschlands Presse- und Medienlandschaft nicht gerade die beste ist, wenn es um Professionalität geht. Die Leute, die die Artikel schreiben haben selten wirklich Ahnung von dem, was sie schreiben (Ausnahmen gibt es immer). Und wo Informationen fehlen, merkt man die politische Meinung des Redakteurs umso mehr. Deshalb ist eine beidseitige Prügel nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass man richtig arbeitet.
„Neutralität“ lässt Journalisten und Redakteure zu Richtern werden, die bewerten müssen. Jon Williams von der BBC hat eine kurze Abhandlung geschrieben zur Frage der Begriffswahl (Entführt, Festgenommen, Häftlinge…) und wie die BBC sich dabei festlegt:
http://www.bbc.co.uk/blogs/theeditors/2006/06/gaza_s…
Daran kann man erkennen, welche Grundentscheidungen (die sehr wichtig sind) ein Redakteur zu treffen hat und wie weit er in das richtige Kampf- und Verhandlungsgeschehen damit eingreift. Und ja, natürlich bringen auch Journalisten und Redakteure ihre (politische/persönliche) Meinung ein und natürlich gibt es auch Verlagshäuser, die eine bestimmte Politik fahren; ein Grund, warum Fusionen zwischen Verlagshäusern ungern gesehen werden.
Davon abgesehen, glaube ich dass die deutsche Medienlandschaft tatsächlich vielfältig berichtet. Während das im Gaza-Streifen überhaupt nicht der Fall war/ist (weshalb wir auch jetzt nichts mehr davon hören…), da die wenigsten deutschen Medien Berichterstatter im Gaza-Streifen haben, ist es im Libanon leichter, an Informationen heranzukommen.
Weiterhin besteht die Medienlandschaft inzwischen auch aus Blogs. Diese sind sicherlich nicht Massenmedien (obwohl einige langsam in diese Sphäre langsam eintauchen), aber über sie lassen sich relativ schnell Informationen und Analysen beschaffen, die durchaus qualifiziert sind. Und an Meinungsunterschieden magelt es dort sicherlich nicht.
Gruss, Omar Abo-Namous
PS: die Antwort war bewusst optimistisch.