Israels Ende ist nah

Hi,

  • die politische Führung Israels wird den Krieg nicht beenden, da es seine Ziele, die Freilassung der Geiseln und den Sieg über die „Terroristen“, nicht erreichen kann
  • für jeden toten „Terroristen“ werden 10 neue geworben
  • die USA wird angesichts des internationalen Druckes und seiner anderen Misserfolge im nahen Osten die bedingungslose Unterstützung Israels einstellen müssen

M.E. hätte Israel sein Ziel nur mit defensiven Mitteln erreichen können. Denn Existenzgrundlage für Israel ist ein halbwegs entspanntes Verhältnis zu seinen Nachbarn. Und das wird es so nie, nie geben…

Schade!

Martin

Hi,

da denke ich komplett anders.

Zum einen kann ich mit solchen platt hingeschriebenen Postulaten wie „Israels Ende ist nah“ nix anfangen. Zum anderen ist es auch faktisch Unsinn.

  • die politische Führung Israels wird den Krieg nicht beenden,
    da es seine Ziele, die Freilassung der Geiseln und den Sieg
    über die „Terroristen“, nicht erreichen kann

Die politische Führung Israels wehrt sich aber gegen das Kesseltreiben der immer frecher und aufmüpfiger gewordenen Mullahs. Ich finde verständlich daß Israel irgendwann irgendwie reagieren mußte und nicht immer weiter zusehen konnte wie Organisationen wie Hisbollah oder Hamas Israel bedrohen.

Man muß den Krieg auf’s Schärfste verurteilen, aber die grundsätzliche Verhaltensweise der Israelis, sich das alles nicht endlos weiter mit anzusehen, ist nachvollziehbar.

Die Frage ist ja auch: Was sind die Ziele Israels? Nur wenn Du das definierst kannst Du Vermutungen anstellen ob diese Ziele womöglich erreichbar sind. Und daß es um die entführten Soldaten geht, glaubst Du doch selber nicht, oder? Einzelne Menschenleben waren den Israelis immer wenig wert wenn es darum ging sich als „nicht erpressbar“ darzustellen.

Vielleicht ist das Ziel die Hisbollah platt zu machen oder zumindest ihre Strukturen zu schädigen - und das erreicht man vielleicht wenn man den Libanon so zurichtet. Ob das verhältnismäßig ist sei mal dahingestellt, aber welches Ziel man hat und ob man es erreicht, das ist „Ansichtssache“.

  • für jeden toten „Terroristen“ werden 10 neue geworben

Das denke ich auch. Allerdings wird in dem Maße, wie Israel bedroht ist, auch die Unterstützung der USA und Deutschlands (historische Verantwortung, blablabla) wachsen.

  • die USA wird angesichts des internationalen Druckes und
    seiner anderen Misserfolge im nahen Osten die bedingungslose
    Unterstützung Israels einstellen müssen

Mit Sicherheit nicht! Sie werden sich natürlich nicht selber die Hände schmutzig machen, aber Geld und Waffen werden reichlich fliessen.

M.E. hätte Israel sein Ziel nur mit defensiven Mitteln
erreichen können. Denn Existenzgrundlage für Israel ist ein
halbwegs entspanntes Verhältnis zu seinen Nachbarn. Und das
wird es so nie, nie geben…

Es ist eben ein Teufelskreis. Israel kann andererseits auch nicht zusehen wie ein Staat im Staat, also Hisbollah im Libanon, unterstützt von Syrien und den markigen Sprüchen aus dem Iran, beständig seine Existenz in Frage stellt und bedroht. Da beginnt man sich irgendwann zu wehren. Würdest Du auch machen: wenn Dein Nachbar Dir ständig blöd kommst schaust Du dir das eine Weile lang an, aber irgendwann reißt Dein Geduldsfaden und Du ergreifst Gegenmaßnahmen.

Gruß,

MecFleih

Hallo

Man muß den Krieg auf’s Schärfste verurteilen, aber die
grundsätzliche Verhaltensweise der Israelis, sich das alles
nicht endlos weiter mit anzusehen, ist nachvollziehbar.

Kann es auch Kräfte geben, die sich das, was Israel
so trieb, „nicht endlos weiter mit anzusehen“ be-
gnügten?

Übrigens: aktuelle israelische „Wochenschau“
Nordisrael, libanesische Grenze(?). Kann jemand
das Ortsschild neben dem Panzer entziffern?

==> http://mz12.mediazone.co.il/mediazone/34/3126!3550.wmv

Grüße

CMБ

Übrigens: aktuelle israelische „Wochenschau“
Nordisrael, libanesische Grenze(?). Kann jemand
das Ortsschild neben dem Panzer entziffern?

Wenn ich mich nicht taeusche steht da Kiriat Schmone (israelische Stadt an der Grenze zum Libanon). Da wohnt uebrigens z. Zt. so gut wie keiner. Die sind da alle mal kurz aus lauter Lust und Tollerei in den Urlaub, bzw. in eine Zeltstadt in Nizanim in der Naehe von Ashdod.(derzeit ca. 7,000 Menschen). Diese Idee hatte ein reicher Jude der da fuer alle Unkosten aufkommt.
Shalom aus Israel

Hallo,

Man muß den Krieg auf’s Schärfste verurteilen, aber die
grundsätzliche Verhaltensweise der Israelis, sich das alles
nicht endlos weiter mit anzusehen, ist nachvollziehbar.

ich habe das unten schon einmal gelesen und ich verstehe es nicht: Wann hat sich denn Israel irgendwann einmal endlos etwas angeschaut hätte, ohne zu handeln?

Interessiert,
Christian

Hi MecFleih,

  • die politische Führung Israels wird den Krieg nicht beenden,
    da es seine Ziele, die Freilassung der Geiseln und den Sieg
    über die „Terroristen“, nicht erreichen kann

Die politische Führung Israels wehrt sich aber gegen das
Kesseltreiben der immer frecher und aufmüpfiger gewordenen
Mullahs. Ich finde verständlich daß Israel irgendwann
irgendwie reagieren mußte und nicht immer weiter zusehen
konnte wie Organisationen wie Hisbollah oder Hamas Israel
bedrohen.

Meinst Du wirklich, daß das durch diese Aktionen wirklich anders wird? Nur die Mittel, mit denen die Terroroisten sticheln, werden sich ändern. Denn es ist doch nur eine Frage der Zeit, bis sie Raketen haben, die weiter als nur bis Haifa fliegen. Und was will Israel dann tun? Die Pufferzone noch weiter fassen?

Man muß den Krieg auf’s Schärfste verurteilen, aber die
grundsätzliche Verhaltensweise der Israelis, sich das alles
nicht endlos weiter mit anzusehen, ist nachvollziehbar.

Sicher ist es nachvollziehbar. Aber die Mittel sind die falschen.

Vielleicht ist das Ziel die Hisbollah platt zu machen oder
zumindest ihre Strukturen zu schädigen - und das erreicht man
vielleicht wenn man den Libanon so zurichtet.

Die Hisbollah platt machen? Sowas hat in Afghanistan und im Irak nicht funktioniert. Dort sind sogar immer noch Soldaten stationiert und trotzdem ist das noch ein Pulverfaß.
Diese Aktionen erzeugen nur grenzenlosen Haß im nahen Osten.

  • für jeden toten „Terroristen“ werden 10 neue geworben

Das denke ich auch. Allerdings wird in dem Maße, wie Israel
bedroht ist, auch die Unterstützung der USA und Deutschlands
(historische Verantwortung, blablabla) wachsen.

Deren Engagement wird aber abhängen von der Stärke der Aktionen der Israelis.

  • die USA wird angesichts des internationalen Druckes und
    seiner anderen Misserfolge im nahen Osten die bedingungslose
    Unterstützung Israels einstellen müssen

Mit Sicherheit nicht! Sie werden sich natürlich nicht selber
die Hände schmutzig machen, aber Geld und Waffen werden
reichlich fliessen.

Das glaube ich nicht: Die stattliche Hilfe wird schwinden, weil andere Krisenherde immer mehr Mittel abziehen, und private dadurch, daß im Laufe der Jahre die Amerikaner den besonderen Bezug zu Israel immer mehr verlieren werden.

M.E. hätte Israel sein Ziel nur mit defensiven Mitteln
erreichen können. Denn Existenzgrundlage für Israel ist ein
halbwegs entspanntes Verhältnis zu seinen Nachbarn. Und das
wird es so nie, nie geben…

Es ist eben ein Teufelskreis. Israel kann andererseits auch
nicht zusehen wie ein Staat im Staat, also Hisbollah im
Libanon, unterstützt von Syrien und den markigen Sprüchen aus
dem Iran, beständig seine Existenz in Frage stellt und
bedroht. Da beginnt man sich irgendwann zu wehren. Würdest Du
auch machen: wenn Dein Nachbar Dir ständig blöd kommst schaust
Du dir das eine Weile lang an, aber irgendwann reißt Dein
Geduldsfaden und Du ergreifst Gegenmaßnahmen.

Daß ich so doof wäre kann ich mir ja noch vorstellen. Aber eine Regierung? Mit zig „Experten“?

Im Ernst: Auf die Mittel kommt es an - ich würde meinem Nachbarn ja auch nicht das Haus anzünden.

Viele Grüße
Martin

Hi,

Meinst Du wirklich, daß das durch diese Aktionen wirklich
anders wird? Nur die Mittel, mit denen die Terroroisten
sticheln, werden sich ändern. Denn es ist doch nur eine Frage
der Zeit, bis sie Raketen haben, die weiter als nur bis Haifa
fliegen. Und was will Israel dann tun? Die Pufferzone noch
weiter fassen?

Schon klar, aber Israel hat in der Vergangenheit immer sehr „wehrhaft“ reagiert, sie waren noch nie diejenigen, die deeskalierend aufgetreten sind. Meist war die Devise: „Wir lassen uns nichts gefallen.“ Und so scheint es jetzt auch zu sein. Ob das klug ist - das ist ein anderes Thema.

Die Hisbollah platt machen? Sowas hat in Afghanistan und im
Irak nicht funktioniert. Dort sind sogar immer noch Soldaten
stationiert und trotzdem ist das noch ein Pulverfaß.
Diese Aktionen erzeugen nur grenzenlosen Haß im nahen Osten.

Hier drehen wir uns wieder im Kreis: Die Aktionen der Hisbollah schüren genauso Haß auf der anderen Seite. Haust Du mich, hau ich Dich. So geht es eben immer weiter und offenbar ist ja seit langen Jahren niemand so schlau und willens das endlich mal zu durchbrechen.

Kein Fehler ist so blöd daß sich nicht irgendwo auf der Welt jemand findet, der ihn wieder macht. Man hat eben auch den Erfahrungen anderer in anderen Krisenregionen nichts gelernt.

Das denke ich auch. Allerdings wird in dem Maße, wie Israel
bedroht ist, auch die Unterstützung der USA und Deutschlands
(historische Verantwortung, blablabla) wachsen.

Deren Engagement wird aber abhängen von der Stärke der
Aktionen der Israelis.

Nicht nur. Es gibt ja auch diejenigen, die Israel sowieso von der Landkarte entfernen wollen - egal was Israel tut oder läßt. Die Sprüche aus Teheran sind jedenfalls schon wesentlich älter als der aktuelle Krieg.

Das glaube ich nicht: Die stattliche Hilfe wird schwinden,
weil andere Krisenherde immer mehr Mittel abziehen, und
private dadurch, daß im Laufe der Jahre die Amerikaner den
besonderen Bezug zu Israel immer mehr verlieren werden.

Ich denke die Sache ist komplex. Man spielt auf verschiedenen Bühnen und muß an verschiedenen Fronten Strippen ziehen. Ich könnte mir gut vorstellen daß es den Amis gelegen kommt wenn ein Waffenbruder einen Teil der Drecksarbeit erledigt. Arbeitsteilung… Insofern kommt es den USA sicher nicht ungelegen wenn da jemand anderes mithilft die Terroristen zu fangen (wird nicht gelingen, aber das ist ja die offizielle Zielrichtung).

Daß ich so doof wäre kann ich mir ja noch vorstellen. Aber
eine Regierung? Mit zig „Experten“?

Die sind meistens noch dümmer als jeder Durchschnittsbürger, der einfach nur in Ruhe und Frieden leben will. Nichts ist gefährlicher als „Experten“.

Gruß,

MecFleih

Hallo,

da haben wir aneinander vorbei geredet. Israel hat sich eben nie lange „etwas angeschaut“.

Gruß,

MecFleih

Hallo Martin,

das habe ich mir auch schon gedacht.

Durch die Art der Kriegsführung, wie sie momentan geschieht, erreicht man nur eins: Nicht nur die Hisbollah hasst nun das Nachbarland, sondern wahrscheinlich auch ein überwiegender Teil der Zivilbevölkerung.

Wie kann man auch anders reagieren, wenn Israel erst einmal alle Straßen bombardieren, die aus dem Südlibanon hinaus führen, sicher auch das eine oder andere Privatauto - falls vorhanden - in Flammen aufgeht, und dann ein paar Tage später die Zivilisten dazu aufgerufen werden, den Südlibanon so schnell wie möglich zu verlassen.

„Ja wie denn?“ fragt man sich da. Sollen sie jetzt alle durch die Wüste laufen? Ein paar hundert Kilometer durch Kriegsgebiet bei Temperaturen von über 40 Grad? Oder erwartet man, dass die zahlreich vorhandenen Besitzer eines Privatflugzeugs im diesem Gebiet ihre Nachbarn mitnehmen???

Ich glaube nicht, dass man auf Dauer gut leben kann, wenn man von einem Großteil der Bevölkerung des Nachbarlandes gehasst wird.

Und militärische Überlegenheit - das ist relativ. Ein Zweifrontenkrieg hat schon viel größere Länder vernichtet.

Schöne Grüße

Petra

Hallo Naomi,

Wenn ich mich nicht taeusche steht da Kiriat Schmone
(israelische Stadt an der Grenze zum Libanon). Da wohnt
uebrigens z. Zt. so gut wie keiner.

Danke, das ergibt Sinn.

Die sind da alle mal kurz aus lauter Lust und Tollerei
in den Urlaub, bzw. in eine Zeltstadt in Nizanim in der
Naehe von Ashdod.(derzeit ca. 7,000 Menschen). Diese Idee
hatte ein reicher Jude der da fuer alle Unkosten aufkommt.

Ich denke mal, dass K.S. ein „Bereitstellungsraum“
der IDF für die nächsten Schritte in den Libanon
sein könnte.

Insofern ist es geboten, dort keine Zivilisten
herumlaufen lassen zu wollen.

Grüße & Danke

CMБ

Hi!

Wenn das Ende Israels nahe ist, was wird dann in Israel geschehen?

Grüße
Heinrich

Ich denke mal, dass K.S. ein „Bereitstellungsraum“
der IDF für die nächsten Schritte in den Libanon
sein könnte.

Insofern ist es geboten, dort keine Zivilisten
herumlaufen lassen zu wollen.

Falsch, die Bewohner sind da freiwillig gefluechtet, weil da taeglich zig Ragketen runterfallen.

Hallo Semjon,

Ich denke mal, dass K.S. ein „Bereitstellungsraum“
der IDF für die nächsten Schritte in den Libanon
sein könnte.

Insofern ist es geboten, dort keine Zivilisten
herumlaufen lassen zu wollen.

da sollte sich die Hisbollah ein Beispiel nehmen und nicht ihre Raketen hinter Zivilisten verstecken.

Gruss Harald