Ist Arbeiten ab 65 verboten?

das heisst es wird pro Jahr das
eingenommene Geld (zuzüglich Zuschüssen aus anderen Mitteln)
an alle Versicherte ausgezahlt

Das stimmt so nicht - tatsächlich wird ein festgelegter Betrag
ausbezahlt. Dieser Betrag würde sich nicht erhöhen, selbst
wenn die Rentenversicherung auf einmal das Vermögen der 100
reichsten Milliardäre der Welt erben würde.

Weil er gesetzlich festgelegt ist, deshalb schrieb ich ja auch zuzüglich Zuschüssen aus anderen Mitteln, da eben nicht die reichsten Milliadäre eingezahlt haben. Zuweilen gibt es aber auch (gesetzlich geregelte) Anpassungen der Rente, wenn man meint, es wären genug Mittel da (oder Wählesrtimmen braucht).
Alles in allem wird bei der Rentenversicherung im Gegensatz zu einer normalen Versicherung weder ein Risikofaktor berücksuichtigt, noch ein Konto für jeden Einzahler angelegt. Deswegen kann man das nicht ohne weiteres mit einer normalen Versicherung vergleichen.

Gruß
T.

Einheitsrente/Grundrente
Hallo ElBuffo,

es ist angenehm und aufschlussreich mit Dir zu diskutieren.

Die normale
Rente steht einem nun mal mit 65 - 67 zu.

Ab 2012 und mit jedem folgenden Jahr erst ab 65 und einen weiteren Monat. Die Veränderungen erfolgen nicht abrupt sondern verzögert. Richtig?

Wenn nun jemand eher
geht

(angenommen genau mit 65 Jahren)

und trotzdem die gleiche Summe erhielte, dann wäre das
ein Zuschlag. Nur weil er nun diesen Zuschlag nicht
bekommt,meint er nun, dass er etwas weggenommen bekäme.

Die volle Rente gab es genau mit erreichen der normalen Altersgrenze von 65 Jahren. Subjektiv ein Einbehalt gegenüber früher, ein Abstrich im Endeffekt. Meine ich…

Ich weiß nicht,
warum ich beispielsweise die Kosten für irgendwelche Leute
übernehmen muss, die sich sinnlos vollfressen und dann alle
möglichen Krankheiten bekommen, die man dann unter dem begriff
metabolisches Syndrom zusammenfasst. Und dann werden die
vielleicht noch so krank, dass sie nicht mal bis 65 arbeiten
können.

Warum-Fragen sind nur Richtern zugestanden, wenn es bereits um die Klärung der Schuldfrage geht. Es steht uns (Dir und mir) nicht zu über fragwürdige Lebensführungen an dieser Stelle zu urteilen. Ansonsten würde ich sofort lamentirend fragen, warum ich als Sportler keinen Rentenbonus erhalte. Die Risiken falscher Lebensführungen gehören in einem anderen Zusammengang hinein.

Es gibt ja doch eine (Benachteiligung), wie Du selbst sagst.

Nö, ich sage, dass es keine gibt. Ich bin erst dann
benachteiligt, wenn ich gleichviel wie jemand anderes einzahle
und weniger rausbekomme.

Offenkundig legst Du die individuellen geleisteten Lohnnebenkosten zugrunde. Ich lege die während der Berufsjahre entstandenen Gesamtkosten (Ansprüche)zugrunde. Jene Ansprüche also, die während der Berufsjahre, als verdienstvollen Anteil am zunehmenden volkswirtschaftliche Gesamtvermögen entstanden sind. Die eingezahlten Lohnnebenkosten reichen für nicht mehr als nur für den täglichen Bedarf (Essen, Dach über dem Kopf, Arztbesuche). Deutschland ist die drittgrößte Wirtschaftsmacht in der Welt! Da dürfte es eigentlich mehr zu verteilen geben, als nur das, was in der Rentenkasse angesammelt wurde.

Zahle ich weniger ein und bekomme
entsprechend weniger, dann ist das keine Benachteiligung.

Das Prinzip ist nicht richtig angewandt. Bei der Rentenversicherung handelt es sich nicht um eine private Kasse, sondern um ein öffentliches Versorgungssystem; basierend auf der Grundannahme, dass der gesellschaftliche Wohlstand (Chancenaussicht, Menschenwürde etc.) am besten in die öffentliche Verantwortung gestellt bleiben sollte. Der materielle Wohlstand (Konsum, HD-Fernseher, Urlaubsreise, Zusatzversicherung etc.) hingegen ist Sache jedes einzelnen.

Die Rentenversicherung zahlt nun mal eine Rente, die in einer
Realtion zu den Einzahlungen steht.

Ist es nicht eine Frage dessen, ob nur die getätigten Einzahlungen oder auch der gesellschaftliche Mehrwert dazugezählt werden dürfen? Ich meine sogar, sie sollten unbedingt dazugezählt werden. Jeder noch so begründete individulle Erfolg hängt letztlich von den Erfolgen ab, die aufgrund gemeinschaftlicher Leistungen erst möglich wurden, weil diese Erfolge erst die Voraussetzungen geschaffen haben.

Schließlich haben wir keine Einheitsrente
für jeden unabhängig von Einzahlungshöhe und -dauer.

Darauf würde es aber hinauslaufen, nachdem wie sich mir die Dinge darstellen.

Hast Du berücksichtigt dass die Höhe der Abzüge um so erheblicher sind wenn die Rentenbezüge sowieso schon gering ausfallen?

Also mathematisch kann ich das jedenfalls nicht sehen. Was
meinst Du hier mit erheblicher? Werden jemandem mit geringerem
Rentenanspruch mehr Prozente abgezogen?

Nicht einfach weniger;in Realation zu einer ohne hin geringen Rente, ist jeder einbehaltene/fehlende/vorbehaltene Cent dramatisch.

Gruß mki

Hallo Steven,

Wer unterliegt ab Erreichen des Rentenalters dem Verbot der
Arbeitens?

Nichts.

Gut.

Welche Gründe sprechen gegen die Erhöhung des Rentenalters von
65 auf 67 Lebensjahre, wenn niemand einem Arbeitsverbot
unterliegt?

Die Demographie. 2025 gehen die Babyboomer in Rente, was einen
enormen Mangel an Fachkräften zur Folge hat.

Gut.

Ich nehme jetzt einfach mal diese Alterspyramide:
http://www.sdi-research.at/lexikon/alterspyramide.html

Schön zu sehen ist die „Beule“ an beiden Seiten. Schade ist
eben nur, dass diese Fakten wenig publiziert werden. So lässt
man das einfache Volk in dem Glauben, man führe die Rente mit
67 ein, um die Renten zu kürzen.

Arbeitsanreize sind offensichtlich wichtig. Die Anreize zu setzen ist nur gerecht auf Kosten der Vermögenden. In deren Kontor greifen die Lasten weniger dramatsisch ein als in die schmalen Renten derjenigen, die aus den Renten unmittelbar ihren Lebensabend finanzieren.

Umfassende Solidarität.

Gruß mki

Hallo,

Arbeitsanreize sind offensichtlich wichtig. Die Anreize zu
setzen ist nur gerecht auf Kosten der Vermögenden. In deren
Kontor greifen die Lasten weniger dramatsisch ein als in die
schmalen Renten derjenigen, die aus den Renten unmittelbar
ihren Lebensabend finanzieren.

Ein Eingriff wäre ungerecht. Fast jeder hat die Möglichkeit, privat vorzusorgen und wenn es nur 50 EUR im Monat sind. Fast jeder steht vor der Entscheidung, den Luxus jetzt zu genießen oder im Alter einige Annehmlichkeiten zu haben. Es wäre ungerecht, denen in die Tasche zu greifen, die auf den heutigen Luxus verzichten und ihn zu denen umzuverteilen, die es heute krachen lassen.

Es ist nicht erst seit kurzem bekannt, wie die Renten ausfallen werden. Jeder erhält jedes Jahr einen Rentenbescheid. Darüber kann man jammern und auf den Staat schimpfen oder einfach diese Situation akzeptieren und selber vorsorgen.

Aus diesem Grund wäre es meiner Meinung nach vorteilhaft, zu einer steuerfinanzierten Grundrente überzugehen und den Rest privat zu erledigen.

Hallo,

es ist angenehm und aufschlussreich mit Dir zu diskutieren.

Die normale Rente steht einem nun mal mit 65 - 67 zu.

Ab 2012 und mit jedem folgenden Jahr erst ab 65 und einen weiteren Monat. Die Veränderungen erfolgen nicht abrupt sondern verzögert. Richtig?

Genau so ist es, wobei das erste Jahr in Ein-Monats-Schritten und das zweite in Zwei-Monats-Schritten dazukommt.

Wenn nun jemand eher geht

(angenommen genau mit 65 Jahren)

Also jetzt in 2011 ist mit 65 Jahren noch nicht eher, sondern eben genau das Regelrenteneintrittsalter.

und trotzdem die gleiche Summe erhielte, dann wäre das ein Zuschlag. Nur weil er nun diesen Zuschlag nicht bekommt,meint er nun, dass er etwas weggenommen bekäme.

Die volle Rente gab es genau mit erreichen der normalen Altersgrenze von 65 Jahren. Subjektiv ein Einbehalt gegenüber früher, ein Abstrich im Endeffekt. Meine ich…

Ich fürchte ich kann nicht ganz folgen. Die volle Rente gibt es doch mit 65. Erst ab nächstem Jahr 65 Jahre + 1 Monat.
Dieses stufenweise Ansteigen des Eintrittsalters ist keine Kürzung sondern vielmehr eine Anpassung an die Realitäten. Und diese Realität besteht nun mal in einer höheren Lebenswerwartung, aus der eine längere Rentenbezugsdauer, also höhere Auszahlungen resultieren. Die Anpassung hätte gemäß dem bestehenden (und nur darüber können wir hier diskutieren) System der GRV auch in einer permanenten Beitragserhöhung oder in einem Senken der Rentenbezugshöhe auch der Bestandsrentner aufgefangen werden können. Diese Logik ergibt sich daraus, dass die GRV ein Umlagesystem ist. Beides war offenbar nicht gewollt bzw. ist es nicht gelungen die Bevölkerung von dieser einfachen Wahrheit zu überzeugen.
Letztlich kann man sagen, dass die Rentner bereits seit Längerem eine zu hohe Rente bekommen und dieses zu hoch jetzt langsam abgebaut werden. Dies geschieht nu vor allem auf Kosten zukünftiger Rentner also der gegenwärtigen Beitragszahler.

Ich weiß nicht, warum ich beispielsweise die Kosten für irgendwelche Leute übernehmen muss, die sich sinnlos vollfressen und dann alle möglichen Krankheiten bekommen, die man dann unter dem begriff metabolisches Syndrom zusammenfasst. Und dann werden die vielleicht noch so krank, dass sie nicht mal bis 65 arbeiten können.

Warum-Fragen sind nur Richtern zugestanden, wenn es bereits um die Klärung der Schuldfrage geht. Es steht uns (Dir und mir) nicht zu über fragwürdige Lebensführungen an dieser Stelle zu urteilen.

Aber man kann solche Aspekte durchaus in eine solche Diskussion einbringen.

Ansonsten würde ich sofort lamentirend fragen, warum ich als Sportler keinen Rentenbonus erhalte. Die Risiken falscher Lebensführungen gehören in einem anderen Zusammengang hinein.

Du hattest das Solidarische betont. Für mich bedeutet das, dass solidarisch solche Risiken getragen werden, für die niemand etwas kann. Mir ist dabei durchaus klar, dass die Grenzziehung schwierig ist. Ich wollte nur deutlich machen, wie weit inzwischen die Solidaität in den gesetzlichen Versicherungen geht.

Es gibt ja doch eine (Benachteiligung), wie Du selbst sagst.

Nö, ich sage, dass es keine gibt. Ich bin erst dann benachteiligt, wenn ich gleichviel wie jemand anderes einzahle und weniger rausbekomme.

Offenkundig legst Du die individuellen geleisteten Lohnnebenkosten zugrunde.

In der Tat lege ich die eingezahlten Rentenbeiträge zugrunde. Aber nicht weil es mir gefällt, sondern weil dieses System nun mal so ausgestaltet ist. Die GRV ist keine Sozialhilfe, sie schreibt die (rentenversicherungspflichtigen) Einkommensabstände des Erwerbslebens für das Rentnenleben fort.

Ich lege die während der Berufsjahre entstandenen Gesamtkosten (Ansprüche)zugrunde. Jene Ansprüche also, die während der Berufsjahre, als verdienstvollen Anteil am zunehmenden volkswirtschaftliche Gesamtvermögen entstanden sind. Die eingezahlten Lohnnebenkosten reichen für nicht mehr als nur für den täglichen Bedarf (Essen, Dach über dem Kopf, Arztbesuche).

Na das ist immerhin mehr als sich die Mehrheit der Weltbevölkerung durch Arbeit erträumen kann. So schlecht ist das also schon mal nicht.

Deutschland ist die drittgrößte Wirtschaftsmacht in der Welt! Da dürfte es eigentlich mehr zu verteilen geben, als nur das, was in der Rentenkasse angesammelt wurde.

Es wurde nichts angesammelt. Es wird das an die Rentner verteilt, was die Beitragszahler heute einzahlen. Dadurch patizipieren die Rentner also durchaus vom gewachsenen Wohlstand.
Dir schwebt allerdings offenkundig ein grundlegender Systemwechsel vor. Damit kann ich mich anfreunden. Eine steuerfinanzierte Grundrente in Form der Grundsicherung haben wir ja bereits. Man könnte die gesetzliche Rentenversicherung nun in der Art reformieren, dass man für jedes Jahr Vollzeitbeschäftigung einen Betrag X zusätzlich bekommt. Denn bisher zahlt man bereits einige Jahre Beitrag, um zunächst einmal das anstrengungslose Grundsicherungsniveau zu erreichen.

Zahle ich weniger ein und bekomme entsprechend weniger, dann ist das keine Benachteiligung.

Das Prinzip ist nicht richtig angewandt. Bei der Rentenversicherung handelt es sich nicht um eine private Kasse, sondern um ein öffentliches Versorgungssystem; basierend auf der Grundannahme, dass der gesellschaftliche Wohlstand (Chancenaussicht, Menschenwürde etc.) am besten in die öffentliche Verantwortung gestellt bleiben sollte.

Also diese öffentliche Verantwortung will ich gar nicht in Abrede stellen. Allerdings stellt sich eben die Frage, wie diese wahrgenommen wird.

Der materielle Wohlstand (Konsum, HD-Fernseher, Urlaubsreise, Zusatzversicherung etc.) hingegen ist Sache jedes einzelnen.

Na zum Glück.

Die Rentenversicherung zahlt nun mal eine Rente, die in einer Relation zu den Einzahlungen steht.

Ist es nicht eine Frage dessen, ob nur die getätigten Einzahlungen oder auch der gesellschaftliche Mehrwert dazugezählt werden dürfen?

Nach dem gegenwärtigen System der GRV stellt sich diese Frage nicht. Aber grundsätzlich kann gefragt werden, ob das System noch seinen ursprünglichen Zweck erfüllt oder ob es diverse Forderungen nach seinem Zweck zu erfüllen vermag. Wenn man dies verneinte, dann müßte es reformiert werden.

Ich meine sogar, sie sollten unbedingt dazugezählt werden. Jeder noch so begründete individuelle Erfolg hängt letztlich von den Erfolgen ab, die aufgrund gemeinschaftlicher Leistungen erst möglich wurden, weil diese Erfolge erst die Voraussetzungen geschaffen haben.

Ja. Das spräche dann für ein steuerfinanziertes System. Bisher bilden eben „nur“ die rentenversicherungspflichtig Beschäftigten und die Rentner die Solidargemeinschaft. Und nur innerhalb dessen kann eine (im System eigentlich nicht vorgesehene) Umverteilung von Einkommen erfolgen.

Schließlich haben wir keine Einheitsrente für jeden unabhängig von Einzahlungshöhe und -dauer.

Darauf würde es aber hinauslaufen, nachdem wie sich mir die Dinge darstellen.

Es wird darauf hinauslaufen, dass zukünftige Rentner im Verhältnis zu ihren Einzahlungen geringere Renten erhalten, also rentner, die bereits jetzt in rente sind. Naturgemäß fallen dabei immer mehr Rentner auf einen individuell erworbenen Rentenanspruch, so dass sie Grundsicherung beantragen könnten.

Hast Du berücksichtigt dass die Höhe der Abzüge um so erheblicher sind wenn die Rentenbezüge sowieso schon gering ausfallen?

Also mathematisch kann ich das jedenfalls nicht sehen. Was meinst Du hier mit erheblicher? Werden jemandem mit geringerem Rentenanspruch mehr Prozente abgezogen?

Nicht einfach weniger;in Realation zu einer ohne hin geringen
Rente, ist jeder einbehaltene/fehlende/vorbehaltene Cent
dramatisch .

Achso. Ja. Na alles in allem spricht Vieles für eine grundlegende Reform. Am besten alles komplett neu. Steuerfinanzierter Grundbetrag plus ebenfalls steuerfinanzierter Zusatzrente für jedes Jahr der Vollzeitbeschäftigung. Das ist transparent und wird auch denen gerecht, die vielleicht schlecht bezahlte Arbeiten, wie in der Pflege, erledigen. Grundsätzlich sollte aber auch klar sein, dass sich die staatliche Altersvorsorge nicht dafür eignet alle Einkommensunterschiede auszugleichen. Die wird es immer geben. Es kann nur darum gehen, jedem einen angemessen Anteil am gemeinsamen Wohlstand zur Verfügung zu stellen.
Hier hat die Politik aber noch erhebliche Beharrungskräfte in ihrer stärksten Wählerklientel zu überwinden. Das kann nur durch permanente Information über die Realitäten erfolgen. Dazu scheint vor allem erstmal auch zu gehören, dass jeder das System der GRV versteht, also woher das Geld kommt, welches die Renter erhalten.

Grüße

Gruß mki

Vielen Dank für Deine Einschätzung!
Gruß mki

Wer unterliegt ab Erreichen des Rentenalters dem Verbot der
Arbeitens?

Nur sehr wenige Berufe haben eine feste Altersgrenze.
Kampfpiloten z.B., aber bei denen ist glaube ich schon ab
Mitte vierzig Schluss mit dem aktiven Fliegen. Andere Berufe
haben eine Gesundheitsprüfung, die evt. in dem Alter nicht
mehr schaffbar ist.

Kann es sein, dass Du ein Berufverbot verwechselst mit Arbeitsverbot?

Der UP hat nach einem Arbeitsverbot ab 65 gefragt und dieses gibt es nicht.

Gruß RS99