Ist Crowdfunding eine profitable Anlageform mit abschätzbarem Riskio?

Ich bin auf der Suche nach alternativen zu einem Sparbuch mit
ertragreichen Zinsen ohne dem schwankenden Renditen von herkömmlichen
Anlageformen wie Aktien etc.
Ist Crowdinvesting eine Alternative? Ich habe mir einige Plattformen
angesehen wie z.b. Rendity.com . Hat jemand evtl. schon so investiert
und erste Erfahrungen gemacht oder kann generelle Ratschläge geben?

[Links entfernt, Beitrag editiert vom www Team]

Aus meiner Sicht nein, da Risiken nicht eingeschätzt werden können und jede Menge Rendite im Prozess verloren geht.

Wenn du eine höhere Rendite haben möchtest, musst du aktuell mehr Risiko eingehen. Das kannst du immer noch mit täglich handelbaren, liquiden Wertpapieren machen. Das wäre meine Wahl.

Gruß,
Steve

Das ist eine ganz schlechte Seite. Warum? Weil sie extrem schlechte Werbung macht.

Hallo,
und wie stehst Du zu klassischen Schuldtiteln, Unternehmensanleihen z.B.? Dort gibt es zwar einen Sekundärmarkt, wo man die Titel kaufen und verkaufen kann, mit schwankenden Renditen, aber wenn Du sie bis zum Laufzeitende hältst, sollte Dich das nicht tangieren. Und 4 bis 6% sind da auch drin, bei Nebenwerten auch mehr.

Ich finde derzeit 13 auf Euro lautende Anleihen mit einer Rendite zwischen 4 und 6 Prozent. Wenn man PCC, Nachranganleihen und Papiere mit Laufzeit von über zehn Jahren wegläßt, bleiben
A1MLWH 7,7500 Eyemaxx Real Estate 12/17
A1R07C 7,0000 Constantin Medien 13/18
A1X3MA 7,5000 Alfmeier Präzision 13/18
A1RFBP 6,7500 IPSAK 12/19
A1TNHC 6,5000 BioEnergie 13/20
A161LJ 7,3750 Royalbeach Spielwaren u. Sport 15/20
A11QR1 6,1250 Semper Idem Underberg 14/21
A161L0 6,5000 Jacob Stauder 15/22

Das sind jetzt alles keine Selbstläufer, die man dem unbedarften Privatanleger empfehlen sollte, finde ich.

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Hallo Steve,

diese Anlageform, wie du schreibst, vergütet das höhere Risiko mit höheren Renditen. Mein Gedanke ist, abschätzbares Risiko mit angepassten Renditen.

Meine Einschätzung des realistischen Risikos, da es doch auf mehreren Platformen, gerade in Deutschland, mittlerweile die ersten Rückzahlungen gibt. Das theoretische Risiko des Totalausfalls bzw. des Nachrangdarlehns würde sich eben in Grenzen halten in der Realtität oder übersehe ich da etwas?

Hallo MrsData,

gut zu wissen:-)

Aus Interesse, Werbung habe ich von denen noch keine gesehen sondern wurde über Freunde darauf Aufmerksam. Was ist hinsichtlich der Platform negativ aufgefallen?

Diese Art der Anlage hat auch schon Interesse geweckt, allerdings sehe ich den Unterschied(vom reellen Risiko und Rendite) zu alternativen Anlagen wie Crowdinvesting nicht ganz klar. Ich meine damit, dass ich für ein etwas höheres Risiko mittelfristige Anlagen mit definierten Renditen abschließen könnte? (ohne viel Aufwand bzw. wie auch beschrieben als etwas unbedarfteren Privatanleger)

Okay an die EUR-Einschränkung habe ich nicht gedacht, aber auch da gibt’s etwas, daß man kennt, z.B. BURGER KING France SAS EO-Notes 2017(17/24), WKN A19GEE, Kupon 6%.

Ich hatte eher an US-Neuemissionen gedacht, z.B. Wells Fargo & Co. AD-Medium-Term Notes 2017(27), WKN A19GNA.

Naja, letztlich hast Du Recht: Rentenmarkt ist nicht für jedermann.

@AnnaRe Der Vorteil vom Anleihemarkt (ggü Crowd-Kram) ist, daß er reguliert ist, Bafin in Deutschland, SEC in den USA. Das sollte für den Gelegenheitsinvestor schon wieder interessant sein.

Es spricht vielleicht der Mathematiker in mir, aber der Markt mit gaengigen, liquiden Titeln (Anleihen, Aktien, Optionen, etc.) ist (aus akademischer Sicht) bestens verstanden. Fuer jedes noch erdenkliche Szenario gibt es die passenden Risiko-Modelle, und deshalb gibt es ueberhaupt Liquiditaet in diesen Maerkten.

Aus einzelnen Rueckzahlungen oder Erfolgen ein Risiko, noch dazu ein geringes, abzuleiten, ist in meinen Augen fatal. Jedes Schneeballsystem zahlt anfangs zurueck …

Ich moechte Dir Deinen (Anlage-)Traum nicht vermiesen, aber in einem so unerprobten Markt, wuerde ich persoenlich immer von einem Totalausfall ausgehen. Wie sieht denn Dein Kampfplan aus, wenn rendity.com morgen vom Netz geht?

Angesichts der umfangreichen und einseitigen Kündigungsrecht ist es im Falle steigender Zinsen unwahrscheinlich, daß man im Falle steigender Zinsen 100% seines Kapitals wiedersieht.

In AUD. Zum US-Dollar mag man eine Meinung haben, aber das Austral-$ ist noch ein ganz anderes Kaliber.

Hinzu kommt, daß die Anleihemärkte vergleichsweise transparent und effizient sind. Das führt letztlich auch zu einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Rendite und Risiko. Beim Crowdfunding weiß man nicht, ob die Leute bei den Renditeforderungen aus Enthusiasmus voll daneben liegen und fürs Risiko zu wenig fordern oder ob die Rendite höher ist als es dem Risiko entspräche.

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Hallo, ich würde von so einer Anlage grundsätzlich abraten: Solche Firmen unterliegen keinerlei Finanzaufsicht, es gibt keine Geschäftsberichte oder sonstige Unterlagen (außer den Versprechungen und Hoffnungen der Start-ups). Oft wird crowdfunding gemacht, weil die Bank das nicht finanzieren will aus Risikogründen. Die Gefahr des Verlusts, bis hin zum Totalverlust ist extrem hoch. Das heißt nicht, dass es um Betrug gehen muss, aber die Risiken sind eben nicht abschätzbar. Es käme allenfalls ein Investment mit kleiner Summe in Frage, wo man auch einen Verlust verschmerzen kann.
mfg
Martin