Ist das ein elektronischer Trafo und weitere Fragen

Hallo zusammen,

folgendes Bauteil habe ich aus einem Badschrank ausgebaut. Er diente zur Spiegelbeleuchtung.
Was für Leuchtmittel damit genau versorgt wurden kann ich gar nicht sagen.
Sind das handelsübliche Halogenlampen oder Glühlampen?
Diese müssen ja anscheinend mit 12V AC betrieben werden, wenn ich mit die Schaltung anschaue.

Am Ausgang der Schaltung habe ich seltsamerweise nur 1,5V Ac gemessen, obwohl die Schaltung bis zum Ausbau eigentlich noch funktioniert hat.

Ich wollte Euch fragen, ob ihr dafür einen Schaltplan für mich habt, damit ich den Aufbau für mich mal genauer analysieren kann.
Insbesondere interessieren mich die mit Zahlen markierten Bauteile in zusammenhang mit der Funktionsweise der Schaltung.

für POs 3, habe ich zum Beispiel kein Datenblatt finden können, schade.

Vielen Dank für Eure Unterstützung,
Matthias

Moin,

der 352k Widerstand könnte zur Entladung der Kondensatorenb dienen.
Nummer 2 ist eine stromkompensierte Drossel zur Entstörung.
Der Leistungstransistoren ist ein 13009. Wonach hast du denn gesucht? Findest du z.B. direkt bei Reichelt: https://www.reichelt.de/www.reichelt.de/NDS-MAT-MJ-MPSA-Trans-/MJE-13009/3/index.html?ACTION=3&GROUPID=2886&ARTICLE=12207
Wenn das zwei gleiche Transistoren sind, könnte das eine Kippstufe sein.
Der Trafo rechts hat die Funktion eines Trafos.
Da er aber mit erhöhter Frequenz betrieben wird (meist so im kHz Bereich), reicht diese kleine Bauform für eine vergleichsweise hohe Ausgangsleistung.
Der Kondensator am Eigang dürfte der Entstörung dienen, links oben könnte eine eingelötete Sicherung sein. Wobei die oft weggelassen wird und nur eine sehr dünne Leiterbahn den Schutz übernimmt.

Ohne Last fahren viele elektronischen Betriebsgeräte die Eingangsspannung nicht hoch.
Das ist normal.

…hat die Bezeichnung „L1“. Und sieht auch nicht wirklich wie ein Widerstand aus.
Gruß
anf

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ist eine Drossel.
Aufdruck auf der Platine L1.

(Da war einer ne Sekunde schneller)

Wäre auch nutzlos gewesen, es sei denn er wäre durch einen anderen Typ zu ersetzen.
Aus den Daten kannst du kaum auf die max. Leistung des SNT schließen.

Häng mal eine 12V Kfz-Glühlampe an den Ausgang und wiederhole die Spannungsmessung.

Gruß
Bernd

Hallo!

Dem zu heizenden Draht in Glühlampen (auch Halogenlampen sind bloß Glühlampen) ist es egal, ob er mit Gleich- oder Wechselstrom erwärmt wird. Auch Frequenz und Kurvenform sind für die Erwärmung bis zum Glühen irrelevant.

Nebenbei: Die von Frequenz und Kurvenform unabhängige Erwärmung eines Drahtes wird für hochwertige Effektivwert-Messgeräte genutzt

Das Foto zeigt ein Schaltnetzteil mit 12 V Ausgang. Das ist aber beim besten Willen nicht der Bestückung zu entnehmen, sondern ist aufgedruckt (unten rechts auf dem Foto). Durchaus möglich, dass das Schaltnetzteil ohne Last nicht funktioniert. Aber selbst mit Last ist nicht sicher, ob der verwendete Spannungsmesser die Ausgangsspannung des Schaltreglers messen kann. Es könnte sich um eine Gleichspannung mit beträchtlichem Ripple handeln, vielleicht auch um eine Wechselspannung von einigen zig kHz.

Wenn Du mit den aufgedruckten Bezeichnungen per Google nichts findest, ist das Ansinnen aussichtslos.

Gruß
Wolfgang

Hallo Matthias,

Der „Sicherheitskondensator“ sollte ein X-Typ sein. Der darf im Fehlerfall auch einen Kurzschluss haben aber auf keinen Fall darf er brennen.

  1. Eine einfache Drossel/Induktivität. 353 ist wie bei einem Widerstand zu lesen, also 3’500. Sind dann 3’500 µH also 3.5 mH.

2 Ist eine Stromkompensierte Drossel. Diese besteht aus zwei identischen Spule je für L und N und der Wickelsinn ist so, dass sich die beiden Magnetfelder gegenseitig aufheben.
Etwas vereinfacht hat man, wenn die Ströme identisch sind keine Messbare Induktivität. Sind aber die Ströme, durch Störungen etwas unterschiedlich „sehen“ die Störungen die volle Induktivität. Ein weiterer Vorteil ist noch, dass der nötige Eisenkern unabhängig vom Nennstrom Strom ist.

3 mit vollem Namen STHW13009. Datenblatt:

4 ist ein Trafo zur galvanischen Trennung in einer speziellen Bauform. Die Primärspule (auf Netzpotential) ist auf den Ringkern gewickelt und das ganze wird so vergossen. Diese Halbfabrikat erfüllt dann alle Bedingungen bezüglich Isolationssicherheit usw. Darauf wird dann die Sekundärspule gewickelt. Da für 12V 24 Windungen aufgebracht sind, müsste die Primärspule um die 460 Windungen haben.

Am Ausgang liegt eine wirre Wechselspannung mit vermutlich einigen kHz an. Die Spannung ist alles andere als sinusförmig und sieht eher wie ein PWM-Signal aus.
Normale Voltmeter sind aber für sinusförmige Spannungen ausgelegt, messen dann eigentlich die Scheitelspannung und verwendet den Faktor SQRT(2) zur Umrechnung in den Effektivwert.
Vernünftiges wirst du nur mit einem Voltmeter mit „True RMS“ messen können, wobei auch diese nur bis zu einer bestimmten Frequenz funktionieren. Du kannst ja mal ein Oszilloskop anschliessen.
Ein anderes Problem ist noch, dass die Spannungsregelung nur in einem bestimmten Lastbereich funktioniert, im Leerlauf liefern sie nur einzelne Spannungsspitzen. Diese „elektronischen Trafos“ benötigen deshalb, wie viele Schaltnetzteile, eine Mindestlast.

Der prinzipielle Aufbau entspricht diesem hier:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/fa/Schaltnetzteil.svg
Allerdings entfällt die Stufe „Gleichrichtung Siebung“ nach dem Trafo ("Leistungs Übertragung). Die Regelspannung wird entsprechend auch vor dem Trafo abgegriffen.

MfG Peter(TOO)

Tach,

auf dem Bild stand „…aber Widerstandswert von 352kOhm“.
Erst jetzt sehe ich, dass da drüber steht „ausgebaut und 2,90 Ohm gemessen“.
Hatte ich übersehen.
Ich war davon ausgegangen, dass 352kOhm gemessen wurden und das irgendeine merkwürdige Bauform ist. Das „L“ auf der Platine -nun ja - dem würde ich wenig Bedeutung zumessen.

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Hallo zusammen,
nochmals vielen Dank Euch allen für die Unterstützung.
Durch Euch und zusätzliche Recherche verstehe ich den Aufbau und die Funktion nun schon deutlich besser.

Ich habe nun auch eine 4.7Ohm Last an den Ausgang des Netzteils angeschlossen und mir interessiert den Spannungsverlauf mit dem Oszilloskop angeschaut.
Dies wirf nun wieder ein paar Fragen auf.
Könnt ihr mir diesbezüglich wieder ein paar Hinweise geben in welche Richtung ich recherchieren muss, um auch dies zu verstehen?

hier zwei Bilder und dazu das passende 75MB Video.
ich habe eine 12V Glühbirne an den Ausgang angeschlossen.

Ich wünsche einen schönen Sonntag,
Matthias