Ist das Grundschullehramt-Studium wirklich so einfach?

In sozialen Netzwerken werden Grundschullehramts-Studenten immer verarscht, dass sie so wenig lernen müssen und nichts zu tun haben. Stimmt das? Ist das Studium wirklich so einfach?

Nein. Das stimmt nicht.

Gruß mki

Das macht der irrige Glaube, dass der Grundschulstoff so leicht ist, den braucht man ja schließlich nicht mehr lernen :wink:
Die Kunst dabei ist doch aber, das den Kindern beizubringen - und das gelingt nicht jedem!

Beatrix

Hey,

also einfach ist es nicht. Vielleicht geht man bei den Fächern nicht ganz so in die Tiefe, aber es gehört vor allem Fleiß dazu. Didaktik ud Lehrmethoden spielen eben eine bedeutend größere Rolle.

Hallo,

auch von mir: totaler Blödsinn.
Das Studium zum Grundschullehrer ist einfach anders gewichtet und hoffentlich praxisnäher als das von Gymasiallehrern. Den Grundschullehrern wird nämlich eigentlich wesentlich mehr in Bezug auf Didaktik etc. beigebracht, während den Gymnasiallehrern mehr Fachwissen eingebläut wird, was sie aber kaum für ihren Unterricht brauchen.

Grüße
Siboniwe

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Hi,

„kaum brauchen“ ist übertrieben - bei dem Tiefgang, den das Gymnasium bietet, ist es wichtig, weitaus mehr zu wissen, als man muss. Die Schüler merken sehr schnell, wenn es beim Lehrer nicht über das hinausgeht, was sie selber wissen müssen, und dann ist der Respekt dahin. Außerdem beherrscht man nie alles, was man mal gelernt hat, aus dem Effeff - manches vergisst man, anderes ist eben nur durch Nachlernen wieder da. Aber oft wiederholte Sachen bleiben gut verfügbar. Warum-Fragen sind ein altersgemäßer Vorgang bei Schülern ab Einsetzen der Pubertät - sie sind entweder neugierig oder klopfen die Glaubhaftigkeit des Lehrers ab oder beides. Wer da versagt, macht sich das Leben recht schwer.

Ansonsten unterschreibe ich aber, was du gesagt hast. Vielleicht abgesehen von den Grundschullehrern, die in einem Fortbildungskurs Englisch gelernt haben und das jetzt Grundshculkindern beibringen… grusel

die Franzi

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Hallo,

sicher war das mit den Gymnasiallehrern vereinfacht. Aber ich habe einfach zu viele kennengelernt, die man getrost „Fachidioten“ nennen durfte und gleichzeitig Sozial-Legastheniker waren. Außerdem ist es sicher ein Unterschied, ob man Oberstufe unterrichtet oder Unterstufe.

Wo wir uns sicher einig sind, ist, dass in der Auslbingung von Gymnasiallehrern ein Defizit an Pädagogik herrscht. Und ganz 100% kann ich ebenfalls den Gruselfaktor des Englischunterrichts in Grundschulen fühlen.

Grüße
Siboniwe

Hi,

das kann ich so unterschreiben - die Pädagogikausbildung kommt zu kurz. sie hat sicher früher genügt, tut es aber nicht mehr. eine vertiefung dürfte aber nicht zu lasten des fachlichen gehen.

die franzi (die einen gummiadler isst und mit der nicht fettigen hand tippt)

Jetzt wäre noch interessant zu wissen, ob die Dagegensprecher selbst Grundschullehramt studiert haben oder nicht. Ich kann nur aus Erfahrungen reden, die mir Freunde / Bekannte geschildert haben. Einige in meinem Freundeskreis haben etwas angefangen zu studieren, welches einige als zu schwer empfunden haben, und danach auf Lehramt gewechselt sind.
Warum gerade Lehramt anziehend wirkt kann ich nicht sagen. Ich vermute es liegt auch daran, dass es etwas ist was man schon kennt. Die Schule hat schließlich jeder besucht.

Ich habe zu mindest noch nie einer dieser Bekannten hören sagen, dass sie durch ihr Studium total gestresst wären, Existenzängste hätten, weil sie befürchten Prüfungen nicht zu bestehen. Nach meiner Einschätzung, ist es ein Studiengang, der zwar auch gewisse Dinge fordert und nicht jeder würde das schaffen, doch es ist auch nicht der anspruchsvollste Studiengang.

Mein Mitbewohner hört das auch nicht gern, wenn man ihm sagt das Soziale Arbeit „einfacher“ wäre, wenn man aber in 6 Semester nur 3 schriftlichen Prüfungen hat und der Großteil aus Vorträgen und Hausarbeiten besteht, die teilweise bis 10 CP bewertet werden, dann kommt man nicht umher als zu dieser Schlussfolgerung zu kommen. Oder wenn man sich dann anhören muss, wie er sich darüber aufregt keine 1, sondern nur einer 2, zu bekommen und man sich als Bauingenieur denkt, wenn ich doch nur eine 4,0 hätte, ich würde im Kreis rumtanzen (bei einigen Klausuren).

Also mein Fazit wäre: Es ist nicht einfach, man muss sich in jedem Studium anstrengen. Aber es auch nicht der schwerste Studiengang. Man muss aber auch nicht einen schweren Studiengang nehmen, niemanden interessiert das später, wenn du arbeitest. Und ich würde i.Ü. auch nicht mit unseren Maschinenbauern oder Physikern wechseln wollen an der Uni, das finde ich nämlich noch schwerer.

Grüße