Ist das mobbing

Hi,

ich bin vorsichtig mit dem Ausdruck Mobbing und möchte hier nicht als Sensibelchen rüberkommen.
Aber es ist so das die Kollegen meinen Namen in der verniedlichungsform verwenden. Wie z.b. Paul ->als Paulchen. Anfangs fand ich das nicht so schlimm. Jetzt hat ist das allerdings die Runde gemacht und ich denke schon das es ein versuch ist mich klein zu machen und irgendwie stört es mich. Oder wie man heutzutage sagt es triggert mich. Tatsächlich fühl ich mich manchmal klein , da ich eine Einschränkung habe. Ich neige zu Psychosen und Schizophrener Wahrnehmung. Ich bin oft damit beschäftigt mich einfach „normal“ zu verhalten , obwohl ich ziemlich in meiner eigenen Gedankenwelt bin und auch damit kämpfe darum mich auf die Arbeit zu konzentrieren. Ich denke die anderen merken, dass das was mit mir nicht stimmt. Ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll. Wenn ich sage das es mich stört gebe ich eine Schwäche preis die dann eventuell ausgenutzt wird von den anderen . Ich kann schwer einschätzen was hinter dieser Verniedlichung steht . Manche finden das dann noch ziemlich witzig mit meinem Spitznamen. Klar kann man sich wehren und den anderen ebenfalls Spitznamen geben. Nach dem Motto wer sich nicht wehrt ist selber Schuld. Aber ist das alles nicht totaler Kindergarten dann. Auf der anderen Seite wo geht’s eigentlich heutzutage nicht mal ab und zu wie im Kindergarten zu.
Vielleicht hat jmd. eine Idee oder ähnliche Erfahrung gemacht.

Viele Grüße

Wie wär´s wenn Du einfach nicht mehr auf die Verniedlichung Deines Namens reagierst?
Und auf Nachfrage so antwortest: ich bin Paul und nicht chen
ramses90

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Wenn das ein guter Vorgesetzter wäre, hätte er das schon längst bemerkt und wäre dagegen eingeschritten. So ist er wohl eher Mittelklasse und das heißt in der Regel, dass man den Weg des geringsten Widerstandes geht – also nicht gegen die Kollegen sondern gegen den Gemobbten.
Aber Gespräche sind in einem solchen Fall nie schlecht und sollten unbedingt geführt werden.
Auch wenn sonst nichts Konkretes dabei herauskommt können verschiedene Aspekte klarer werden.

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Also wenn ich ganz ehrlich bin, finde ich das Kindergarten. Hatte man diese Phase der Veralberung von Namen nicht irgendwann Ende der Grundschule hinter sich gelassen? Oder ggf. noch im privaten Umfeld, wo der hübsche „Andreas“ bei der Feuerwehr halt „Hugo“ gerufen wird. Okay, zuletzt habe ich das im Querdenker-Umfeld (höhö Klabauterbach höhö) gesehen, aber das ist ja auch nicht mehr als Kindergarten.
Das Problem dabei ist, dass Du das genauso sehen magst, es hilft Dir nix :wink: Leider kennen wir Deine Situation nicht, so dass guter Rat teuer ist. Kennst Du die alte Coaching-Lebensweisheit
„Love it, change it or leave it“?
Love it: kriegst Du’s hin, Dich halt damit abzufinden, dass diese Leute Dich „Paulchen“ rufen und dass Dich das nicht „triggert“ sondern allenfalls ein müdes Grinsen entlockt?
Change it: Oder siehst Du eine Chance, dass durch ein „Machtwort“ vom Cheffe oder auch durch die eine oder andere Gegenreaktion Deinerseits (wie auch immer die geartet ist) sich was ändern könnte?
Leave it: wie wären Deine Chancen / Möglichkeiten einen anderen Job zu kriegen? Wäre eventuell ein Abteilungswechsel möglich? Oder ginge ggf. aufgrund Deiner anderen psychischen Probleme erstmal eine Krankschreibung mit gleichzeitiger Aufarbeitung der Thematik unter fachlicher Anleitung?

Zu all diesen Punkten musst Du hier auch gar nix schreiben, wichtig ist, dass Dir klar ist, dass es auf eines von den dreien rauslaufen wird :wink:

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Ja, ich. Leider.

Ich denke, es liegt zum Teil am Namen, bei manchen Namen gibt es einfach sehr bekannte Verkleinerungsformen. Peter („Peterchens Mondfahrt“), Paul („Paulchen Panther“) und Max („Mäxchen Pichelsteiner“) haben da mehr Probleme als Sven, Dirk und Jan.

Ich hatte das Problem mehrere Jahre lang mit einer Freundin in einem Verein. Ich habe versucht, es ihr sehr nett und launig verständlich zu machen, aber geholfen hat es erst, als ich klar und deutlich Stopp gesagt habe. Das empfehle ich dir auch.

Nach wie vor habe ich das Problem mit einer Kollegin, die das aber tatsächlich bei allen Kollegen und Kolleginnen macht und bei der es Teil einer sehr launigen sprechweise ist. Da bin ich mir noch unsicher, ob ich es irgendwann anspreche oder als Teil ihrer Art akzeptiere.

Wenn Du eine Frau wärst, wäre die Sache einfach: Da würde die jeder empfehlen, dich beim Chef zu beschweren, damit er den Kollegen den Arsch aufreißt. Als Mann soll man dagegen immer noch tapfer sein und die Zähne zusammenbeißen.

Wie gesagt: Ich würde es sehr klar und deutlich ansprechen. Und wenn das nichts hilft, eskalieren. Du musst das weder akzeptieren noch deswegen den Job wechseln - wehr dich!

Gruß,
Max

Die Situation ist eindeutig: Er wird von seinen Kollegen in einer respektlosen Form angesprochen. Und meiner meinung nach muss das kein Mensch akzeptieren. Oder deswegen den Kollegen weichen.

Gruß,
Max

Ich würde den Spiess umdrehen und die Kollegen, die mich mit Verniedlichung ärgern wollen, nur noch Schnuckelchen nennen. Wenn sich wer darüber aufregt :man_shrugging: muss er halt zuerst aufhören.

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Ich halte das für den einzig richtigen Weg! Klipp und klar äußern das mich das stört und dass ich mit XY oder ZX angesprochen werden möchte basta. Dazu alle oder einen Großteil der Kollegen zusammentrommeln und sche… drauf ob du stammelst bei der Ansage. Vielleicht sind ja ein paar mit Empathie dabei, die dir zur Seite stehen. Wenn nicht Sche… drauf.

Das würde ich nicht tun. Damit schafft man eine Situation, die für einen Selbst ungünstig ist.

Nein: Man musses genau dann ansprechen, wenn es passiert. „Du, Paulkchen …“ - „Ich wollte das schon lange mal ansprechebn: Ich möchte nicht Paulchen genannt werden. Ich erwarte, dass Du das respektierst.“ Wenn man das bei drei oder vier Kollegen genacht hat, weiß es jeder.

Und wenn dann jemand kommt mit „Warum hast Du das nicht eher gesagt???“, dann kann man ja antworten, dass man gehfft hatte, die Leute würden von alleine vernünftig werden …

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Kommt auf die Art der Kollegen an. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass beim Ansprechen in der Gruppe, der eine odere andere einem beispringt. Dazu muss man die Pappenheimer kennen. Und richtig einschätzen.

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Puh, nicht dass sie dann kommen mit „Okay, Private Paula, …!“

Besser mit BR drohen, mMn.
Oder, wie gesagt, Gegenangriff

Die meisten denken sich bei Verniedlichungsformen wohl nichts Böses. Viele scheinen auch der Ansicht zu sein, dass gängige Ableitungen einem Namen einen umgänglicheren Charme verleihen (Robert zu Roberto, Christian zu Chris, Arthur zu Atze, Manfred zu Manni etc.). Beim -chen ist das m.E. nichts anderes.
Wenn du es nicht magst:" Eine Sache. Ich hab es xxx auch schon mal gesagt. Ich mag es eigentlich lieber, nur mit Paul angesprochen zu werden. (Da komne ich mir nicht vor, wie ein 9jähriger). Ist das okay für dich?".
Bleibt der Kollege bei der alten Anrede, ist das noch nicht zwangsläufig mobbing. Man will dich necken, verscheißern, auf den Arm nehmen. Da hilft nur Gegenwehr. Wichtig ist die Tonlage. Wo hat der Kollege Schwächen? Wo könnte man ihn veräppeln? Gut wäre Publikum, bei dem du dann (hoffentlich) die Lacher auf deiner Seite hättest.

Echt jetzt ? Probleme?

Kein Name, auch nicht deiner der von dir als „ungefährdet“ bezeichneten, ist davor gefeit, ein prominentes Beispiel zu bekommen. Sieh dir den Bernd an. Oder den Mario. Frag jeden Benjamin, was er erlebt hat. Meinen richtigen Namen trägt auch die Werbefigur eine weltweit agierenden Konzerns (Nein, das Michelin-Männchen namens Bibendum bin ich nicht! ).

Wer sich wegen der Verunstaltung seines Namens gemobbt fühlt, sollte ich mal überlegen, wie sich Leute mit normalem Aussehen und Namen fühlen und die bis zum psychischen und physischen Zusammenbruch herunter gerichtet werden, nur weil sie zum falschen Zeitpunkt mit den falschen Leuten zusammentrafen!