Ist der aktuelle Gender-Wahnsinn noch gerechtfertigt?

Absolut korrekt, womit du drei Dinge ins Spiel bringst, die wesentlich sind:

  1. „Gender“ ist hier, beim GM, eigentlich ein völlig unnötiger Begriff (während er bei den Gender Studies ein unverzichtbarer Begriff ist)
  2. „Durchsetzung“ verweist richtig darauf, dass es hier um etwas Politisches geht
  3. „rechtlich“ darauf, dass es um etwas Rechtliches geht

Allein deshalb kann ich nicht verstehen, wieso man in den öffentlichen Debatten dieses „Gender Mainstreaming“ so sehr als Ausgeburt der „Gender Studies“ begreift bzw. beides so sehr miteinander vermengt.

[Dein FAZ-Artikel schafft es doch glatt, das „Doing Gender“, den Schlüsselbegriff/-gedenken der Gender Studies, als „Gender Doing“ wiederzugeben. Erbärmlich. Immer dieses Gender tun …]

Gruß
F.

Hallo,

jetzt sammeln sich die Etiketten bei Dir aber ganz schön an :grin:.

Reaktionär, rechts, erzkonservativ und ultrakonservativ. Da kann man aber ganz schön durcheinanderkommen. Es gäbe noch national-, liberalkonservativ und wertkonservativ im Tagesangebot. Bei Grünen oder Linken gibts aber auch überreichlich viele Schattierungen. Frag mal einen Fundi, was er von Kretschmann aus BaWü hält.

Ich würde mir mal keinen allzu großen Kopf drum machen, denn Kritik auch am GM ist nicht nur unpolitischen Menschen erlaubt. Und rechts ist nicht gleich rechts, sowenig wie progressiv gleich progressiv ist.

Gruß
vdm

Es ist zweifellos, dass es viele politische Schattierungen gibt. Es ist aber auch zweifellos, dass Pegida sich das Thema auf die Fahnen geschrieben hat. Wieso das so ist, darüber sollte man sich mal Gedanken machen. Es ist nämlich Teil der Frage hier.

Hallo,

politische Parteien wenden sich immer plakativ Themen zu, von denen sie meinen, dass damit Anhänger/Wähler generiert werden. Gleiches gilt für andere politische Bewegungen.

GM emotionalisiert eben.

Gruß
vdmaster

Dann schau dir mal diese Seite an und geh da auch mal auf Seite 2 zum Vergleich:
Wie hoch die Rente oder Pension in Deutschland tatsächlich ausfällt, ist unter anderem abhängig von Einkommen, Beitragsjahren, Geschlecht und Wohnort.

Dabei arbeiten Frauen auch in Deutschland wohl kaum weniger als Männer, wobei ich den Begriff ‚arbeiten‘ allerdings nicht davon abhängig mache, ob man eine Bezahlung dafür kriegt.

Also was mich eher emotionalisiert ist dieser Payback-Wahn an den Supermarktkassen. Die Leute mit Payback verstopfen und verzögern die Bezahlvorgänge. Ebenfalls nervt mich das tägliche „Guten Morgen, guten Tag, Gesundheit“-Höflichkeitsmaschinen-Gequatsche. Manche Leute in den Büros benehmen sich menschlich wie die letzten Schweine. Aber wenns darum geht eine Höflichkeitsfloskel abzusondern, dann sind sie vorne groß dabei. Im Vergleich dazu ist diese Bürgerinnen- und Bürger Langzieherei noch erträglich. Vor allem wenn man in einem Großraumbüro arbeitet und jemand kriegt eine Nies-Attacke, wie oft man dann Gesundheit hört. Einfach nur noch leere Worte die dem man dem Niesenden entgegen schleudert. Ein Taschentuch anzubieten wäre da meiner Meinung nach höflicher. Und dabei sagt man „Gesundheit“ gar nicht mehr nach Knigge. Wie ich finde zu 100% mit Recht!

Jedenfalls sind reaktionäre Themen, also die Rückführungen der Frauen an den Herd, besser durch Emotionalisierungen über solche Gender-Themen besser zu erreichen. Hier ist Eva Herman zu einer Ikone innerhalb der rechten Bewegungen geworden. Sie wird hochgelobt von rechten Medien wie compact, kopp-Verlag oder pi-news. Man kann nicht leugnen, dass das Thema politisch ausgeschlachtet wird. Die einen keulen herum mit Gender-Wahnsinn, die andere Seite pocht auf ihre Rechte. Im Kern gehts aber um was völlig Anderes. Kritik am sog. Gender-Wahnsinn ist oftmals meiner Beobachtung nach eingebettet in ein viel breiteres Meinungsspektrum. Dabei ist eigentlich der Begriff „Gender-Wahnsinn“ schon eine propagandistische Wortschöpfung. Ich meine niemand ist hingegen und hat gesagt: „Oh, jetzt brauchen wir aber mal ein bisschen Gender-Wahnsinn um die Leute zu ärgern“.