Ist der aktuelle Gender-Wahnsinn noch gerechtfertigt?

Hallo liebe Community!!
Wollt über ein Thema reden, dass mich persönlich schon etwas aufregt und wollte euch um eure Meinung Fragen:
Was haltet ihr von diesem Gender-Wahnsinn? Ist er schon überspitzt?
Ich meine damit nicht nur die aktive Förderung von politisch-korrekter Ansprache etc, sondern vorallem die unverhältnissmäßige Förderung von z.B. Gender Studiengängen.

Grund der Frage ist, dass es doch bereits Frauen- und Männerforschung gibt und ich auch schon aus mehreren Ecken gehört habe, dass Gender Studies praktisch keinerlei wissenschaftliche Grundlage hat?

Schon die Überschrift („Gender-Wahnsinn“) verhindert eine wirklich offene Beantwortung der Frage. Deine Meinung steht ja wohl fest, nehme ich an.

Krötengrüße

Danke, den Artikel kenne ich. Der Satz

Der Fokus liegt dabei auf Fragen nach Hierarchie, Differenz, Rollen und Stereotypen von, zwischen und über Geschlechter.

zeigt mir wieder mal, wie sehr sich der Wissenschaftsbegriff in den letzten 40 Jahren geändert hat - sowas von ganzheitlich, noch dazu in schlechtem Deutsch, muss man erstmal suchen. Da kann ich wohl nicht mehr mitreden.

Gruß Ralf

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Das halte ich, verzeih, für einen furchtbaren Quatsch, denn die Gender Studies sind an den Universitäten und den Forschungsinstituten in der Regel entweder:

a) von vorne herein interdisziplinär angelegt (und sind folglich so „wissenschaftlich“ wie die entsprechenden Disziplinen)

oder sie sind

b) in den Sozial- und Kulturwissenschaften institutionalisiert - und sind dann so „wissenschaftlich“ wie eben die Sozial- und Kulturwissenschaften.
Denen kann man aus einer erzpositivistischen Sichtweise heraus vielleicht allesamt pauschal die Wissenschaftlichkeit absprechen, jedoch nicht sinnvollerweise nur den Gender Studies und den anderen Sozial- und Kulturwissenschaften nicht.

Ansonsten haben so Phänomene wie „Herr Professorin“, „gender mainstreaming“, „Binnen-I“ usw. ungefähr so viel mit den Gender Studies zu tun, wie z.B. die Umweltschutzbewegung mit der Biologie oder der Sozialismus mit der Soziologie.
Das heißt: nicht nichts, weil es Teil des jeweiligen Gegenstandsbereichs ist, aber auch nicht wirklich etwas.

Nun ja, Gender Studies befassen sich mit etwas anderen Dingen, als der gemeine „Genderkritiker“ annimmt, und haben durchaus das Ziel, wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen.

Um Wikipedia zu zitieren:

„Die Gender Studies (deutsch Geschlechterforschung) beschäftigen sich als Disziplin mit dem Verhältnis von Geschlecht zu Kultur, Gesellschaft sowie Wissenschaften. Dabei fragen sie sowohl, wie das Geschlecht menschliche Gemeinschaften prägt, als auch, wie es wiederum von ihnen geformt wird. Für das englische Wort gender im Sinne von soziokulturellem im Gegensatz zum biologischen Geschlecht (englisch sex) gibt es im deutschen Sprachgebrauch keine Entsprechung. Die Definitionen und impliziten Festschreibungen von Männlichkeit und Weiblichkeit im Alltag wie in den Wissenschaften sind selbst Gegenstand der inter- wie transdisziplinären Gender Studies. Der Fokus liegt dabei auf Fragen nach Hierarchie, Differenz, Rollen und Stereotypen von, zwischen und über Geschlechter. Die Gender Studies sind vor allem in den Kultur-, Sozial- und Geisteswissenschaften beheimatet, gelangen mitunter jedoch auch in interdisziplinären Forschungsbereichen – beispielsweise in Verbindung mit Medizin oder Biologie – zur Anwendung.“

Hier noch die Foschungsinhalte stichpunktartig aufgedröselt: https://de.wikipedia.org/wiki/Gender_Studies#Inhalte

:paw_prints:

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Heute, da ich nachstudiere, muß ich in Erziehungswissenschaften Texte, die vor 100 Jahren von Männern geschrieben wurden, nachträglich in Zusammenfassungen „gendern“.
Das kann man nur besoffen erledigen, so blöd ist das.

Tilli

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Hallo

Es ist kümmerlich, wenn man (auch überspitzte) Kritik gleich zum Transmissionsriemen für eine vorhandene oder gemutmaßte rechte Gesinnung erklärt, die man gerne vorab und ungeprüft mit dem BÄH-Siegel verurteilt sähe.

„Gender Mainstreaming“ ist ein sinnloser Kunstbegriff/Anglizismus, der leicht mit „Durchsetzung der rechtlichen Gleichberechtigung“ übersetzt werden kann. Er kann aber durchaus auch als ideologischer und quasireligiöser Kampfbegriff eingesetzt werden, der aus politischem Kalkül reine Fakten ignoriert. Dann wird er gesellschaftlich sogar gefährlich. Es wäre eigentlich originäre Aufgabe der „Gender Studies“ hier für Klarheit zu sorgen. Innerdisziplinären Klärungsbedarf scheint es mir allemal zu geben.


http://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/zwoelfzweiundzwanzig/201507/220887.html

Gruß
vdmaster

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Hallo

wir leben halt in Zeiten der spätrömischen Dekadenz. Mit Untergang des Geldsystems erledigt sich auch dieser Spuk von ganz alleine, wie viele andere Dekadenzen auch :wink:

gruß
micki4

Hallo,

ich habe gestern erfahren, das die ARD eine „Hart aber fair“ Folge zu diesem Thema aus ihrer Mediathek löscht:

Ich habe mir die Folge daraufhin auf Youtube angesehen. Ich weiss ehrlich gesagt nicht, was schlimmer ist. Das jemand diese Folge als sexistisch bezeichnet oder das die ARD sich auf Grund der „Beschwerden“ veranlasst sieht, diese Folge aus der Mediathek zu nehmen. Wir haben hier immer noch Meinungsfreiheit, auch wenn es immer öfter gerade Leuten aus dem linken Spektrum nicht passt.

Gruss

Ich sehe da schon einen Zusammenhang, da wahrscheinlich die Leute, die Gender Studies studieren besonders anfällig für die oben genannten Phänomene sind.
Problematisch aus meiner Sicht ist, das allgemein Gesellschafts- und Sozialwissenschaften einem Zeitgeist unterworfen sind. Als ich noch zur Schule gegangen bin, hat man mir erzählt, Marxismus-Leninismus wäre eine Wissenschaft.

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Kritik am sogenannten Gender-Mainstreaming, ist meiner Meinung nach durchaus bei reaktionären oder rechten Gedankenträgern vorzufinden. Dieses durchaus beliebte Thema wird gerne ausgeschlachtet von rechten Kräften (das stand auch in meinem ersten Text: Die Thematik wird gekapert). Das Thema wird sozusagen wie ein Mantel übergelegt von Leuten, die das Thema jedoch eher weniger interessiert. Es wird also zu Propaganda-Zwecken durchaus missbraucht. Jemand der von Gender-Mainstreaming spricht, ist aber nicht automatisch rechts eingestellt. Es liegen jedoch Schnittmengen zwischen rechten Gedankenträgern und normalen Menschen sicherlich vor.

Meine Beobachtungen solcher Leute, sind außerdem real. Daher werde ich diese Meinung weiterhin vertreten. Ich will mein BÄH-Siegel lediglich an Gedankenträger mit rechter Gesinnung anheften. Ich denke, das ist sofern man die Gefahren dieser Gesinnung kennt, durchaus gerechtfertigt. Ebenfalls empfinde ich es als kümmerlich, Meinungen unterdrücken zu wollen, nur weil diese nicht den eigenen entsprechen. Ich stehe auf dem Standpunkt, lieber einmal zu oft, als einmal zu wenig gewarnt zu haben. Mit künstlichem Bäh-Sagen und dem anderen Kunstwort „Gutmenschentum“ hat das nichts zu tun.

Jeder Leser hier sollte also auf die Faktenlage achten. Zu jeder Keule gibt es eine Gegen-Keule und eine Gegen-gegen-Keule. Am Ende des Tages zählen Fakten. Ich möchte daher an dieser Stelle ein unwiderlegbares Faktum präsentieren. Das sogenannte Gender-Mainstreaming, respektive die Kritik daran, wird als Punkt 17 in der Liste von Pegida ausdrücklich erwähnt und kann sehr schnell via google nachgelesen werden!

Damit ist meine Behauptung, wonach die Erwähnung des sog. Gender-Wahnsinn eher bei rechten oder erzkonservativen Kräften auftaucht, durchaus belegt. Die Frage ist eher, wie da die prozentuale Verteilung aussieht. Also wieviel % der Menschen, die sich mit diesem Thema kritisch beschäftigen, sind rechts oder ultrakonservativ. Der Logik nach wird es daher auch Menschen geben, die dieses Thema unpolitisch betrachten und lediglich die Überbetonung von /innenen kritisieren.

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Nee, das können wir nicht.
Ich habe mich damals problemlos „Student“ genannt und mich immer angesprochen gefühlt, wenn es um „Studenten“ ging.
Ich nenne mich „Biologe“, wenn ich will.

Das wahre Problem liegt woanders, nicht in den Kauffrauen oder Kaufmänninnen.

Wobei ich grade die Feuerzangenbowle gelesen habe und das Wort „Fräulein“ mir fremd vorkam.
Sicher wird die neue Auflage gereinigt und so wie Pippi Langstrumpf ohne Negerkönig ohne Fräulein daherkommen.
Armer Spoerl.

Und die Leute, die die Flüchtlingsheime anzünden, die verstehen das eh alles nicht.

Tilli

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Moin,

vor vielen hundert Jahren, als ich studiert habe, war der Sinn der Forschung, Erkenntnisse zu gewinnen. Dass dem heute nicht mehr so ist, dürfte ein reines Wohlstandsproblem sein. Ist doch schön, dass es uns so gut geht, odrr?

Gruß Ralf

Ich finde halt, dass die Gender Studies Ungerechtigkeiten implizieren, die vorher niemandem aufgefallen sind beziehungsweise störten. Von einen Schlag auf den anderen begehren sich Feministinnen auf, die das Ganze so problematisch wie damals in der mittelalterlichen Hierarchie darstellen.
Ich finde, dass es wichtig ist, Ungleichheiten zwischen Mann und Frau in anderen Kulturen und Religionen zu bekämpfen, aber in den Industrieländern, in denen wir leben, haben die Frauen in den letzten Jahrzehnten einen s enormen Aufschwung erlebt, dass es nicht nötig ist, sich über Nichtigkeiten aufzuregen, denn sie beweisen ihr geschlechtliche Gleichstellung ganz von selbst!!

Um die Gender-Forschung angemessen beurteilen zu können, müßten deren Ergebnisse publik gemacht werden und zwar nicht nur in feministischen Publikationen und Fachzeitschriften, sondern in allgemein zugänglicher Weise.
Ich zumindest weiss bis jetzt noch nicht, was bei solchen Studien herausgekommen ist, kann also nicht ernsthaft beurteilen, was die Genderforschung so eigentlich ermittelt hat.
Was mich ein wenig stört ist die Tatsache, dass etliche Menschen sie entweder gutheißen oder einfach ablehnen, ohne im Grunde Näheres zu wissen. All solche abstrakte Herangehensweisen sind daher mit Vorsicht zu genieße, schon weil sie lediglich ideologisch aufgeladen sind, u.o. nur eine bloße Meinung darstellen.
Wissenschaft besteht darin, dass sie mit Empirie unterfüttert ist, somit auch etwas beweisen kann.
Ich bin daher neugierig, welche empirischen Ergebnisse bis jetzt bei der Gender-Forschung herausgekommen sind.
Was ich nicht billigen kann, wären geisitge Ergüsse im Stile von Alice Schwarzer. Das wäre dann in der Tat rausgeworfenes Geld, wenn denn als Ergebnis nur Männer-Bashing herauskäme.

ja man dard ja sicher so eine frage mal fragen. Das gender studien zur allgemeinen erheiterung dienen sollen. im film und fernsehen

Gibt es wirklich einen Gender-Wahnsinn oder ist das nur eingebildet? Meiner Meinung nach versuchen politische Strömungen wie Pegida oder AfD dieses Thema auszuschlachten. Ich denke man kann darüber sicher ordentlich diskutieren. Ich finde es aber nicht gut, dass AfD und Pegida diese Thematik ausnutzen, um für ihre rechte Gesinnung nickende Anhänger zu finden.

Hmm.
Natürlich ist dieser ganze „Sprach-Feminismus“ eine Sache vorwiegend des akademischen Milieus.
Ob das jetzt aber bei Leuten, die im Studium irgendwie mit den Gender Studies in Berührung gekommen sind (GS ist ja meist nur ein Vertiefungsgebiet innerhalb eines bestimmten Studiengangs) stärker ausgeprägt ist als z.B. bei den Juristinnen glaube ich gar nicht.
Ich kann dir jedenfalls hiermit aus Erfahrung versichern, dass so eine universitäre GS-Veranstaltung auf keinen Fall in dem Maß eine Ideologievermittlungsveranstaltung ist wie z.B. eine VWL-Veranstaltung :wink:

Zwischen Gesellschafts- und Sozialwissenschaften kann ich jetzt keinen Unterschied erkennen …
Völlig klar, dass alle Wissenschaften, in denen der Mensch Subjekt und Objekt der Forschung ist, recht nahe am Zeitgeist und der herrschenden Ideologie ausgerichtet sind.
Das gilt sicher nicht weniger für die

  • Rechtswissenschaften
  • Wirtschaftswissenschaften
  • Geschichtswissenschaften
  • Kunstwissenschaften
  • Religionswissenschaften
  • z.T. auch für Bereiche der Naturwissenschaften (sicher für die Psychologie und die Medizin, so sie sich als NW verstehen, auch für Bereiche der Biologie)

M.E. also überhaupt kein Spezifikum der Gender Studies oder allgemein der Sozialwissenschaften.

Gruß
F.

Ja, es ist übertrieben.

Guck mal nach dem Stichwort: Euphemismustretmühle.
Daran erklärt sich, dass korrekte Worte eigentlich nichts nützen, oft eher albern sind.

Zigeunersauce?
Kaffee non-white?
„Die TurnerInnen“ ist doppelt weiblich. Diskriminerend den Turnern gegenüber?

Grüße an all die MitgliederInnen und Mitgliederiche des Ex-Guten-WWW-Forums.

Tilli

Hallo

alles was den linken Irrsinn nicht mitmachen will ist doch automatisch rechts usw. :wink: Die Linken wären die einzige konservative Partei, weil sie heute noch sich stringent an ihre Ideologie halten, hab ich mal woanders gelesen. Wenn sie könnten wie sie es gelernt haben, wer nicht für uns ist, ist gegen uns und muss eleminiert werden, würden Sie längst alle Feinde elimniert haben und zwar physisch.

hier was nettes dazu

Darf man das sagen? Im Jahr 2015? Dass mit der Geschlechterforschung „eine andere, quasi-religiöse Strömung unter der Tarnkappe des Gender Mainstreaming Fuß fasst und immer mehr, gleich einem Krebsgeschwür, sämtliche Fachgebiete erobern möchte“? Ja, findet Ulrich Kutschera.