Ist der Idealismus heute noch ein Thema?

Hallo,

wird in der heutigen (akademischen) Philosophie der Idealismus noch ernst genommen oder ist er schon längst überholt und dient nur noch in der Lehre als Beispiel dafür, wie sich Menschen früher die Welt erklärt haben?

Ich habe den Eindruck, dass in der modernen Philosophie ein kalter Materialismus immer mehr den Ton angibt. Wenn ich mir die Anschauungen von Thomas Metzinger, einem führenden Philosophen in der Bewusstseinsforschung zu Gemüte führe, dann habe ich den Eindruck, er sieht Menschen lediglich als Bio-Maschinen und das Bewusstsein, das diese „Maschinen“ erzeugen können, ist lediglich auf dynamische, neuronale Prozesse im Gehirn zurückzuführen. Da gibt es nichts Metaphysisches mehr, kein Sein und keine höhere Wahrheit, die uns trägt. In diesem Zusammenhang spricht er auch von künftigen „Bewusstseinstechnologien“, die es ermöglichen sollen, Bewusstseinsinhalte von Menschen gezielt zu modulieren und zu steuern. Das alles könnte genauso gut aus dem Munde eines begeisterten Neurowissenschaftlers kommen, der die Grenzen seines Fachs ausloten will und dazu Menschen seiner Neurotechnik unterwerfen will.

Dabei wird aber ignoriert, dass auch der Materialismus problembehaftet ist und bestimmte Phänomene (z. B. das Selbstbewusstseins des Menschen) nicht hinreichend gut erklären kann.

Aber ich habe irgendwie das Gefühl, dass es so etwas wie einen geistigen mainstream des Materialismus gibt, der die öffentliche Meinung diktiert.

Obwohl Idealismus als auch Materialismus Widersprüche erzeugen und m.E. keine von beiden Theorien besser ist, scheint es, als hätte man den Idealismus schon begraben. Ist das tatsächlich so? Wenn ja, warum? Warum sind wir heutzutage so materialistisch eingestellt - sogar in der Philosophie?

Gruß,
Lisa

Idealismus, Materialismus als Thema
Hallo Lisa,

die heutige Philosophy of Mind, in der sich auch Metzinger bewegt, ist keineswegs eine rein materialistische Philosophie. Sie sucht lediglich eine Lösung des auch von ihr als Hauptproblem gesetzten, von Descartes zuerst auf den Punkt gebrachten Leib-Seele-Dualismus, den sie zu einem, allerdings dann materialistischen, Monismus entwickeln will.

Bei deiner Frage kommt es auch darauf an, welchen Idealismus du eigentlich meinst. Es gibt viele Varianten davon in der Philosophiegeschichte. Einen Idealismus, der Realität bzw. Materialität leugnet, hat es nie gegeben (der Solipsmus war ja von vornherein nur ein spekulativer und sich selbst aufhebender Versuch). Selbst Platons Idealismus, bei dem man den Prototyp des Idealismus verankert, leugnet ja nicht Realität. Im Gegenteil, er will sie begründen (und tut das auch auf ihre Weise).

Bei beiden, Materialsmus und Idealsmus, ist das, wodurch sie sich vom anderen unterscheiden, in fast allen Varianten das sie jeweils definierende Grundproblem, was das Primäre ist und was das Sekundäre ist. Wobei das, worum es geht, viele unterschiedliche Begriffsbestimmungen hat: Sein, Bewußtsein, Wirklichkeit, Realität, Geist, Materie, Subjektivität, Objektivität usw.

In der erkenntnistheoretischen Methodik gibt es dabei gar nicht so große Unterschiede, dagegen um so deutlicher in der Art, WIE sie einen jeweils vorausgesetzten Gegensatz behandeln und ob und wie sie ihn in die Postulierung eines Primats aufzulösen versuchen. Sie sind also eigentlich nur erkenntnistheoretische Positionen, die je eine bestimmte Ontologie voraussetzen: also Methodologien, die beide gezwungen sind, den Erkenntnisprozess selbst ontologisch zu begründen.

Indem jeweils eins von beiden, Geist oder Materie, Bewußtsein oder Sein, Idee oder Realität, als Primat gesetzt wird, das andere aber ebendeshalb als aus dem Primären zu Begründendes gesetzt, und somit vorausgesetzt wird, sind beide jedenfalls dualistisch.

Daß, wie du meinst, in der Gegenwart materialstischen Typen der Problemlösung der Vorrang gegeben werde, sieht nur an der Oberfläche der Öffentlichkeit so aus: Sie sind einfach populärer und besetzen in den naturwissenschaftlichen Voraussetzungen, wie z.B. die Neurowissenschaften, die Lobby der Finanzmittel. Außerdem lassen sie sich besser in den Medien präsentieren.

Da idealistische Positionen im Abendland auch(!) in den quantitativ bedeutendsten Religionen verankert sind, die Glaub- und Vertrauenswürdigkeit dieser Religionen aber im öffentlichen Diskurs der Gegenwart stark in Frage gestellt wird, mag auch dies ein Grund sein für den Eindruck, daß sie verschwunden sind.

Andere Philosophien, wie z.B. der sog. objektive Idealismus (Hegel, Schelling), die weder idealistisch noch materialistisch sind, und auch weder dualistisch noch monistisch, existieren sehr wohl auch heute. Aber sie sind schlecht popularisierbar. Dafür sind sie intellektuell zu voraussetzungsreich und anspruchsvoll.

Zu dem anderen Thema, was du ansprichst, Metaphysiken: Der Begriff „Metaphysik“ wird oft mißverstanden. Er ist eine philosophische Disziplin, nicht eine Weltanschauung. Weder sind alle Idealismen Metaphysiken (einige sind sogar Metaphysik-Kritiken), noch sind alle Materialismen keine Metaphysiken.

Gruß
Metapher

Hi.

Kleine Korrektur.

(der Solipsmus war ja
von vornherein nur ein spekulativer und sich selbst
aufhebender Versuch).

Dem Solipsismus ist mit keiner Methode beizukommen.
Unwiderlegbar.
Descartes Versuch ist zwar sehr erleuchtend schaut man ihn richtig an dann ist leider nicht zwingend. Und er wollte zwingendes liefern.
Man hat erkannt, dass so was prinzipiell nicht möglich ist und daher die Latte tiefer gesetzt.

Gruß.

Balázs

Gegenwärtige idealistische Strömungen
Hi Lisa.

Ist der Idealismus heute noch ein Thema?

Die Titelfrage ist nicht dieselbe wie:

wird in der heutigen (akademischen) Philosophie der Idealismus noch ernst genommen…?

Frage 1 lässt sich uneingeschränkt mit „Ja“ beantworten, wenn du mit ´Idealismus´ eine Anschauung meinst, die dem „Geist“ das ontologische Primat einräumt und die Materie als vom „Geist“ abgeleitet und damit als sekundär einstuft. Was 2 betrifft, habe ich zu wenig Übersicht, aber es gibt positive Beispiele, vor allem in den USA, worauf ich weiter unten eingehe.

Die idealistische Anschauung kann in sehr verschiedener Weise auftreten, als Philosophie, als Religion oder als esoterisches System. Lassen wir letzteres mal beiseite und beschränken wir uns auf Philosophie und Religion.

Zwei in unseren Tagen auch im Westen verbreitete Religionen bzw. religiös konnotierte Anschauungen sind vor allem der Buddhismus, aber auch der hinduistische Vedanta. Beide sind idealistische Systeme, denn sie interpretieren das Weltganze als ´geistig´, wenn auch nicht expressiv verbis, aber doch dem Sinn nach. In diesen Systemen hat das ´Bewusstsein´, wie auch im Deutschen Idealismus, einen sehr hohen existentiellen Stellenwert, was sie von materialistischen Systemen unterscheidet, die dem Bewusstsein einen von biologischen Prozessen abgeleiteten Status zusprechen, der ohne existentielle Bedeutung ist.

Im philosophischen Bereich sehe ich vor allem die Lehre des Amerikaners Ken Wilber (Info über ihn ganz unten verlinkt) als ein Beispiel für zeitgenössischen Idealismus (bei Wilber in den Grundlagen vom Vedanta und Buddhismus geprägt). Ich gehe hier nicht auf Details seiner Lehre ein, da sie extrem umfangreich ist, du kannst sie aber über den verlinkten und weiterführende Artikel erfahren. Wilbers geistiger Einfluss ist speziell in den USA ungeheuer, Bill und Hillary Clinton sind seine bekanntesten Fans, und seine Lehre ist Lehrstoff an Universitäten in der USA, in Japan usw. und auch in Deutschland (z.B. Uni Oldenburg, Uni Freiburg). Er wurde vom Bush-Umfeld und von Bushs Bruder Jeb vor dem Irakkrieg zur Einmarschfrage konsultiert, man zog dann aber die Ratschläge eines rechten Christfundamentalisten, Tim LaHaye, den seinen vor.

Diese Beispiele belegen, dass Idealismus heutzutage ganz und gar nicht out ist. Die Wurzel des Idealismus ist die Mystik, und diese ist ein weltanschaulicher Klassiker, der nie aussterben wird. Bekanntlich gehen Hegels und Schellings Lehre in hohem Maß auf die Lehren von Mystikern zurück, insbesondere des Neuplatonikers Plotin und des deutschen Mystikers Jakob Böhme. Hegel war zudem mit Franz von Baader befreundet, welcher für seine mystische Weltsicht bekannt ist.

Mystik ist auch der Kern von Buddhismus und Vedanta, insofern man bei ersterem das unmittelbare Erkennen der `Buddha-Natur´ und beim letzteren das Einswerden mit ´Brahman´ als mystische Erfahrung bezeichnen kann. Bei Wilber ist dies auch ein ständiges Thema, und zwar nicht nur auf dem Papier, sondern auch als lebenspraktisches Motiv.

Was den Materialismus betrifft:

Da hat Metapher vielleicht recht, wenn er schreibt, dass es nur „an der Oberfläche der Öffentlichkeit so aus(sieht)“, als sei solche Anschauungen dominant. Laut einer Umfrage glauben in den EU-Staaten nur 18 Prozent der Bevölkerung, dass es weder einen „Gott“ noch eine spirituelle Kraft gibt. Diese 18 Prozent dürften wohl mit den „Materialisten“ identisch sein.

Auf die von dir angesprochene Philosophie-des-Geistes-Debatte bin ich hier schon x-mal eingegangen, daher beschränke ich mich jetzt auf ein paar Kernpunkte. ´Beweisen´ will ich damit nicht die Geist-ist-primär-Prämisse des Idealismus, aber zumindest die Existenz von ´Geist´.

In der westlichen Debatte spielt das sog. Qualia-Argument (Singular „Quale“ = Inhalt einer mentalen Erfahrung) eine wichtige Rolle, das die Befürworter der selbständigen Existenz des Geistigen gegen die Naturalisten vorbringen.

Nehmen wir – geläufigstes Beispiel – die Farbe Rot. Objektiv besteht Rot aus elektromagnetischen Schwingungen mit der Wellenlänge 650 - 750 nm und der Wellenfrequenz 462,5 – 400,5 Hhz. Dagegen ist Rot in subjektiver Hinsicht eine sinnliche Wahrnehmung mit einer bestimmten Qualität, der man die Frequenzen usw. absolut nicht „ansieht“.

Aufgrund des Qualia-Arguments behaupten viele, dass das Geistige (also die Dimension der Qualia) eine von der physischen Dimension unabhängige Existenz hat, da nicht erklärbar ist, wie sich der Übergang vom Quantitativen (Frequenzen) zum Qualitativen (Farbe) innerhalb der quantitativen Dimension (dem Materiellen) vollziehen kann.

Das Geistige ist also ständig „vor unser aller Augen“, aber die Materialisten/Naturalisten sehen es nicht.

Chan

http://de.wikipedia.org/wiki/Ken_Wilber

http://de.wikipedia.org/wiki/Qualia

Hi.

Nehmen wir – geläufigstes Beispiel – die Farbe Rot.

Nehmen wir weiterhin an (daran wird gearbeitet) das uns gelingt zwei Gehirne direkt verbinden. Was wird das eine, wenn seine optische Sensoren blockiert sind über die Farbe was das andere als Rot identifiziert hat sagen und umgekehrt?
Dass du und ich jetzt die selbe Wellenlänge als Rot identifizieren sagt vorerst nichts darüber aus, dass was wir tatsächlich sehen deckungsgleich ist.
Hinweise, dass das nicht unbedingt das selbe sein muss gibt es genug.
Wie weit die Isomorphie reicht ist eine interessante Frage.
Bei dem Regenwurm dagegen kann man über alle einzelne Neuronen und ihre Funktionen eine vollkommene Isomorphie feststellen somit kann man behaupten, dass es im Grunde genommen nur ein einziger Regenwurm existiert und seine vollkommenen Kopien. Hier kann man sagen, dass sie immer das gleiche wahrnehmen.
Gilt das für unserem Gehirn auch?

besteht Rot aus elektromagnetischen Schwingungen mit der
Wellenlänge 650 - 750 nm und der Wellenfrequenz 462,5 – 400,5
Hhz. Dagegen ist Rot in subjektiver Hinsicht eine sinnliche
Wahrnehmung mit einer bestimmten Qualität, der man die
Frequenzen usw. absolut nicht „ansieht“.

Noch nicht.

Aufgrund des Qualia-Arguments behaupten viele, dass das
Geistige (also die Dimension der Qualia) eine von der
physischen Dimension unabhängige Existenz hat, da nicht
erklärbar ist, wie sich der Übergang vom Quantitativen
(Frequenzen) zum Qualitativen (Farbe) innerhalb der
quantitativen Dimension (dem Materiellen) vollziehen kann.

Kein Argument. Was nicht erklärt ist sagt nur über den vorhandenen Erkenntnisstand was aus.
Mehr nicht.

Gruß.

Balázs.

Kühles Bier im Kühlschrank?
Dass man die „Latte tiefer gelegt“ hat, in der heutigen Philosophie, hat ja den Vorteil, die einstmals geglaubte einzige und absolute „Wahrheit“ eines unumstößlichen philosophischen Idealismus zu überwinden und statt dessen sich auf die Nützlichkeit des praktischen Lebens zu besinnen. Gerade vom praktischen Leben waren aber die Philosophen früherer Zeit oft so weit entfernt, wie alle anderen nicht, außer natürlich die Theologen, die allen ein kühles Bier versprechen, ohne zu wissen, ob eines im Kühlschrank ist.

Ein von den Philosophen idealisiertes System diente, und dient auch heute noch dazu, eine dahinter stehende Religion zu legitimieren, mit einem Versprechen an ein kühles Bier, mit dem man die Menschen seit jeher begeistern kann. Deswegen Vorsicht vor dem Idealismus als einem bloßen Systemglauben, und zwar deswegen, weil nur ein Glaube an ein kühles Bier bloße Hoffnung ist. Es ist aber ein Unterschied, ein kühles Bier auch zu trinken.

Es ist meines Erachtens nur konsequent von den heutigen Philosophen, wenn sie dem Idealismus in Form der klassischen Metaphysik grundlegend misstrauen und dafür eintreten, die traditionelle Metaphysik einfach über Bord zu werfen, um fortan nicht mehr an eine einzige und absolute „Wahrheit“ zu glauben, die seit Jahrtausenden dazu benützt wird, echte Fortschritte im Wissen der Menschen für ihren praktischen Lebenserfolg zu blockieren.

Die negative Folge eines philosophisch begründeten Idealismus ist, dass das gesellschaftliche Machtgefüge für „ewig“ zementiert wird, gleichzeitig aber die naturgegebenen Freiheitsrechte des Individuums beschnitten werden. Deswegen warne ich davor, nur an ein Bier im Kühlschrank zu glauben, sondern ich plädiere dafür, ein gekühltes Bier auch wirklich zu trinken.

In ähnlicher Weise werden in primitiven Kulturen mit dem bloßen Glauben an ein gemeinsames Bier im Kühlschrank die realen politischen Verhältnisse verdeckt und der Einzelne dem gemeinsamen Glaubenssystem untergeordnet. Dadurch wird der Einzelne davon abgehalten, sich in seiner Persönlichkeit frei zu entfalten und tatsächlich ein Bier aus dem Kühlschrank zu holen, weil es gegen die strengen Regeln einer statisch gehüteten Gemeinschaft verstößt.

So hat sich nach der Sicht der meisten heutigen Philosophen gerade der bürokratisierte Idealismus seit der Metaphysik Platons dem geistig wissenschaftlichen Fortschritt oftmals massiv entgegengestellt, so dass man nach dem Willen der heute fortschrittlich gesinnten Philosophen nicht mehr zurückfallen sollte in die regressive Vergangenheit einer antiken Metaphysik.

Das ist zunächst total und absolut positiv!

Mich dünkt aber derweil, dass nur ein rationalisiertes, antimetaphysisches, reduziertes und rein mechanisiertes Wissen, das die heutigen Philosophen als Mehrheit vertreten, in seiner Ausschließlichkeit nicht ganz richtig ist, weil hier ein echtes menschliches Bedürfnis verdrängt wird, das man auf die Dauer nicht weg rationalisieren kann und das schon Kant beschrieb:

„Dass der Geist des Menschen metaphysische Untersuchungen einmal gänzlich aufgeben werde, ist eben sowenig zu erwarten, als dass wir… das Atemholen einmal… gar einstellen würden.“

Hat er recht, der alte, bucklige, verhockte, pflichtbewusste deutsche Philosoph Immanuel Kant, den Nietzsche für einen weltfremden Spießer hielt, weil er zeitlebens nie aus seiner Geburtsstadt Königsberg hin-auskam, um die weite Welt zu erleben, wie der heutige Massenmensch mit einem Billigflug? Hatte Kant, trotz seiner unbestreitbaren Spießigkeit, recht?

Ich glaube ja!

CJW

Hi Claus.

„Dass der Geist des Menschen metaphysische Untersuchungen
einmal gänzlich aufgeben werde, ist eben sowenig zu erwarten,
als dass wir… das Atemholen einmal… gar einstellen
würden.“

Abgesehen davon, dass wir leider doch einmal das tun werden stimme ich in diesem Punkt mit ihm überein:smile:

Aber warum um Gottes willen wird dem „materialistisch und mechanistisch denkenden (was das auch immer bedeuten soll? )“ Beschränktheit attestiert? Weil die das folgerichtige Denken erst voll ausnutzen und dann erst spekulieren?

Wer ist da beschränkt? Ganz umgekehrt ist der Fall.
Diese haben kein Problem damit ihre Irrtümer lachend korrigieren das machen sie prinzipbedingt andauernd.
Und wer denn nicht die haben ausnahmslos alles was man benutzt für uns alle bereitgestellt?

Ich tippe auf lauter Neid:smile:
Was haben die Gläubiger fertig gebracht???
Die Zeiten der großen Kirchengelehrten ist spurlos vorbei seit über die Forschungsmittel nicht sie alleine die Verfügungsgewalt haben :smile:

Grüße und deinen Tipp folgend schaue ich in die Flasche jetzt.

Pointe des Arguments nicht verstanden

Nehmen wir – geläufigstes Beispiel – die Farbe Rot.

Nehmen wir weiterhin an (daran wird gearbeitet) das uns gelingt zwei Gehirne direkt verbinden. Dass du und ich jetzt die selbe Wellenlänge als Rot identifizieren sagt vorerst nichts darüber aus, dass was wir tatsächlich sehen deckungsgleich ist.

Erstens ist die These, dass zwei Menschen dieselbe Farbe unterschiedlich sehen könnten, ein pures Gedankenspiel ohne wissenschaftlichen Wert und zweitens würde das ohnehin nicht die Qualia-These widerlegen.

Hinweise, dass das nicht unbedingt das selbe sein muss gibt es genug.

Ja, es gibt auch Hinweise darauf, dass Elvis noch lebt.

besteht Rot aus elektromagnetischen Schwingungen mit der Wellenlänge 650 - 750 nm und der Wellenfrequenz 462,5 – 400,5 KHz. Dagegen ist Rot in subjektiver Hinsicht eine sinnliche Wahrnehmung mit einer bestimmten Qualität, der man die Frequenzen usw. absolut nicht „ansieht“.

Noch nicht.

Ich habe den Eindruck, dass du die Pointe des Qualia-Argumentes überhaupt nicht verstehst. Das geht aber nicht nur dir so, auch viele (materialistische) Wissenschaftler kriegen das nicht auf die Reihe.

Aufgrund des Qualia-Arguments behaupten viele, dass das Geistige (also die Dimension der Qualia) eine von der physischen Dimension unabhängige Existenz hat, da nicht erklärbar ist, wie sich der Übergang vom Quantitativen (Frequenzen) zum Qualitativen (Farbe) innerhalb der quantitativen Dimension (dem Materiellen) vollziehen kann.

Kein Argument. Was nicht erklärt ist sagt nur über den vorhandenen Erkenntnisstand was aus. Mehr nicht.

Auch hier ist wieder klar ersichtlich, dass du das Qualia-Argument nicht verstehst.

Chan

HI:

Nehmen wir – geläufigstes Beispiel – die Farbe Rot.

Nehmen wir weiterhin an (daran wird gearbeitet) das uns gelingt zwei Gehirne direkt verbinden. Dass du und ich jetzt die selbe Wellenlänge als Rot identifizieren sagt vorerst nichts darüber aus, dass was wir tatsächlich sehen deckungsgleich ist.

Erstens ist die These, dass zwei Menschen dieselbe Farbe
unterschiedlich sehen könnten, ein pures Gedankenspiel ohne
wissenschaftlichen Wert

Alles was zumindest theoretisch falsifizierbar ist ist strikt im Rahmen der Wissenschaft.

und zweitens würde das ohnehin nicht
die Qualia-These widerlegen.

Und? Ich habe lediglich auf die Schwäche deines Beispieles hingewiesen, nicht mehr und nicht weniger.

Hinweise, dass das nicht unbedingt das selbe sein muss gibt es genug.

Ja, es gibt auch Hinweise darauf, dass Elvis noch lebt.

Soso. Wo sieht du die Isomorphie?
Im Wort selbst? Oder in dem Rahmen wo ich das benutzt habe?
Nicht einmal ist dir die Frage eingefallen was für Hinweise.

Mir aber, wie lauten deine Hinweise auf Elvis??
Dann schauen wir mal wie mit der Isomorphie bestellt ist:smile:

besteht Rot aus elektromagnetischen Schwingungen mit der Wellenlänge 650 - 750 nm und der Wellenfrequenz 462,5 – 400,5 KHz. Dagegen ist Rot in subjektiver Hinsicht eine sinnliche Wahrnehmung mit einer bestimmten Qualität, der man die Frequenzen usw. absolut nicht „ansieht“.

Noch nicht.

Ich habe den Eindruck, dass du die Pointe des
Qualia-Argumentes überhaupt nicht verstehst.

Kann gut sein. Darüber habe ich aber kein Wort gesagt.
Dein Beispiel habe ich kritisiert.

Das geht aber
nicht nur dir so, auch viele (materialistische)
Wissenschaftler kriegen das nicht auf die Reihe.

Aha. Du hast ja dann ein anderes (höherwertiges)Apparat oben zu Verfügung.
Gute und uralte Arbeitshypotese. Noch verharrt aber da.

Aufgrund des Qualia-Arguments behaupten viele, dass das Geistige (also die Dimension der Qualia) eine von der physischen Dimension unabhängige Existenz hat,

Ja behaupten.

da nicht erklärbar ist, wie sich der Übergang vom Quantitativen :frowning:Frequenzen) zum Qualitativen (Farbe) innerhalb der quantitativen :smiley:imension (dem Materiellen) vollziehen kann.

Kein Argument. Was nicht erklärt ist sagt nur über den vorhandenen ::Erkenntnisstand was aus. Mehr nicht.

Auch hier ist wieder klar ersichtlich, dass du das
Qualia-Argument nicht verstehst.

Mir noch nicht ganz. Was ich bisher mitkriege ist, dass du was behauptest. Beispiel unpassend. Mehr noch nicht. Liegt wahrscheinlich am Apparat.
Dass dort große Unterschiede tatsächlich vorhanden sind ist eine empirische Tatsache.

Da sehe ich Klärungsbedarf (wenn möglich mit falsifizierbaren Argumenten). Meine unentwickelte kann nur solche verarbeiten, vorerst.

Gruß.

Balázs

Ich würde dir gern ein paar Gegenfragen stellen und hoffe, du bist damit einverstanden:

Wieso ist Materialismus „kalt“?

Wenn Materialismus wirklich „kalt“ ist - spricht dies dann dafür, dass er falsch ist?

Wenn, wie du richtig sagst, der Materialismus das Zustandekommen des Bewusstseins nicht erklären kann - was folgt daraus? Kann irgendeine andere Philosophie das erklären? Hängt die Wahrheit davon ab, was Menschen erklären können?

Ich habe den Eindruck, dass du die Pointe des
Qualia-Argumentes überhaupt nicht verstehst. Das geht aber
nicht nur dir so, auch viele (materialistische)
Wissenschaftler kriegen das nicht auf die Reihe.

Erklär es doch bitte! Ich habe dich auch so verstanden, dass du das Qualia-Argument so verstehst, dass eben etwas ist, was nicht erklärt werden kann. Dann ist der Einwand, dass das nichts besagt, ja ganz richtig. Vor 2.000 Jahren konnte niemand Blitz und Donner erklären, das heißt aber nicht, dass es keine Erklärung dafür gab.

Hallo Lisa, ich schätze der Mensch ansich hat sich durch den Fortschritt/Technologie im Laufe der letzten Jahre schon fast selbst überholt.
Zuviele Daten prasseln auf ihn ein, sodaß er sich dadurch schon fast in die Knie gezwängt fühlt. Der heutige Mensch wird wohl dadrauf „gedrillt“, in Zukunft von Daten beherrscht zu werden. Das ABC u. die immer billigeren Kommunikationsgräte reichen da schon, zum simsen u. zum spielen. Was will der moderne Mensch heutzutage schon mehr? Da bleibt für alte Ideale kaum noch Platz, weil man ja auch sich dem Strom der Zeit anpassen muß u. möchte. Und: vielleicht auch sollte?! Was hat uns die Technologie der Menschheitsgeschichte bisher gezeigt? Diese Frage sollte wohl jeder für sich selbst beantworten.
LG; Zottel