Moin,
Intel fällt aufgrund der Flut von Neuerungen aber auch sehr
negativ durch das ständige Sockelgehopse auf. Da muss man ja
mit jedem Aufrüsten immer gleich den halben Computer ersetzen.
das ist - zumindest aktuell - aber doch wirklich eher der Technologieentwicklung zuzuschreiben, als der Verkaufspolitik von Intel. Neue CPU-Designs/ Speichertechnologien erzwingen regelmäßig, dass man auch den Sockel aufbohrt und Intel ist halt bei der CPU-Entwicklung aufgrund seiner höheren Wirtschaftskraft deutlich schneller, als AMD. So war der Sockel 775 wirklich ein ziemlicher Dauerbrenner, der von den letzten Pentium 4, Pentium DualCores bis über die gesamte Core2-Technologie bestand hatte und erst mit der Integration des Speichercontrollers in den Prozessor beim neuen Core i gehen musste.
Und auch bei AMD gab es seit der Einführung des Athlon64 ganz schönes Gewirre mit den Sockeln (So940, So754, So939, SoAM2, SoAM2+, SoAM3) wo dies technologiebedingt nicht unbedingt hätte sein müssen. Prinzipiell hätte man das Ding sicher seit dem ersten Athlon64 mit einem Sockeldesign durchziehen können, entschied sich aber mit der Einführung neuer Technologien (PCIe, DDR3) bewusst, die Generationen durch eine Sockeländerung/-umbenennung gegeneinander abzugrenzen. Und auch aktuell bedeutet Sockelkompatibilität ja nicht unbedingt, dass ein Aufrüsten möglich ist oder sinnvoll. Ein Prozessorwechsel auf neuere CPUs war sicher bei 40% der AM2-Boards nicht möglich, weil die Boardhersteller dies BIOS-seitig nicht zuließen.
Also ich sehe hier nicht Intel aus den ‚Bösen‘ und AMD als den ‚Guten‘, auch AMD würde die Sockel sicher schneller wechseln, wenn sie schneller neue CPU-Generationen rausbrächten und in der stärkeren Position des Technologieführers wären. Momentan sehe ich das Suggerieren von Kompatibilität=Verbraucherfreundlichkeit eher als Marketingstrategie, weil man mit Leistung und ‚Verbrauch‘ im Consumersegment gerade nicht wirklich punkten kann.
Gruß, Jesse