Salve!
Im amerikanischen Englisch
ist z.B. jeder Techniker gleich ein „engineer“.
Das ist großer Quatsch und stimmt einfach nicht. Es ist immer wieder erstaunlich, was für unsinnige Mythen sich halten.
Übersetzt heisst das bei uns „Ingenieur“ und
setzt ein Studium voraus.
Nein. In der Regel ist ein amerikanischer Engineer selbstverständlich studiert und mit einem 4- bzw. 5jährigen Bachelor ähnlich - wenn nicht sogar besser - qualifiziert wie ein deutscher Diplom-Ingenieur (FH).
Des weiteren scheinen mir manchmal die deutschen Ingenieure irgendwie zu doof zu sein und kapieren schlichtweg nicht, daß der Staat ihnen durch das alte Diplom, und seit der zweifelhaften Novellierung der Ingenieurgesetze inzwischen auch durch Bachelor und Master, die perfekte Rechtswohltat gewährt. Denn: In Deutschland ist der Diplom-Ingenieur zugleich akademischer Grad und Ingenieurlizenz, das heißt Berufsbezeichnung.
International eine Absurdität.
In fast allen anderen Ländern muß der studierte Ingenieur (Bachelor’s degree, Master’s degree) mehrere Jahre einschlägige Berufserfahrung nachweisen und anschließend überraschend anspruchsvolle schriftliche Prüfungen ablegen, um die Ingenieurlizenz zu erhalten. In Nordamerika heißt der entsprechende prestigeträchtige Titel Professional Engineer (PE, PEng) und ist wie der deutsche Diplom-Ingenieur gesetzlich geschützt.
Der Unterschied: In Deutschland fehlt absolut jede Qualitätskontrolle am Ende des Studiums und später im Berufsleben. Egal ob Uni oder FH, die größten Pfeifen schaffen das Studium und sind automatisch lizensierte Ingenieure. Absurd. Und wenn man das Kanadiern oder Amis erklärt, sind die Reaktionen entsprechend.
reinerlein