Vorurteile sind schon was feines. Da muss man sich nicht mehr mit Fakten beschäftigen.
Also, wie ich mir dachte: es gibt keinen direkten kausalen Zusammenhang zwischen Gasumlage und der Erhöhung der Mieten Deiner vermieteten Immobilie. Stattdessen überlegt Ihr, die kumulierten Teuerungen der letzten 40 Jahre ausgerechnet jetzt, in Zeiten der medialen Panik (und der tatsächlichen Panik einiger weniger) durch höhere Mieten auszugleichen. Ihr hättet es schon vor 2, 5, 10 oder 30 Jahren machen können oder erst in 2, 5 oder 10 Jahren.
Diese Aussage ist in ihrer versuchten Allgemeingültigkeit schlicht falsch. In 22 Jahren habe ich genau eine Mieterhöhung bekommen - als ein Aufzug am Haus nachgerüstet wurde und die Balkone erheblich vergrößert wurden. Es sind für die zumindest nächsten 10 Jahre keine Erhöhungen der Bestandsmieten geplant und auch nicht nötig. Warum nicht? Weil bei Neuvermietungen eine Erhöhung im erlaubten und sinnvollen Rahmen vorgenommen wird.
Und diese Erkenntnis ist so alt wie die Teuerungsrate. Natürlich versuchen alle gewinnorientierten Unternehmen (nicht nur der Einzelhandel, auch Gastronomie, Hotellerie, produzierendes Gewerbe, Handwerk, Dienstleistungen usw.) kostendeckend zu arbeiten. Und natürlich bedeutet das, dass steigende Kosten auf die Preise der Dienstleistungen und Produkte umgelegt werden. Also werden sich auch Steigerungen der Energiepreise früher oder später in den Preisen der Produkte und Dienstleistungen mehr oder weniger stark niederschlagen.
Wenn dann auch noch die Löhne und Gehälter angehoben werden, weil die Beschäftigten diese Teuerung ausgeglichen haben wollen, spricht man von Inflation.
Hier mal eine kleine Abhandlung vom statistischen Bundesamt zur Preissteigerung in der Bundesrepublik seit deren Gründung. (Nur zur Verdeutlichung, dass der Effekt nicht neu und die gespielte Panik teilweise unbegründet ist.)
Grüße
Pierre