Sehr geehrte/r Experte/Expertin,
meine Lebensgefährtin ist in der HUK seit 2011 privat krankenversichert (Komfort-Tarif), angestellte Lehrerin, 50 Jahre alt. Sie sorgt sich sehr über die zu erwartenden Beiträge im Alter, also nach Ausscheiden aus dem Beruf.
Einerseits wird immer wieder gewarnt, im Alter privat krankenversichert zu sein. Andererseits ist die HUK Testsieger bei Finanztest und gibt selbst an, 30 - 50 % des Beitrags für eine Altersrückstellung zu verwenden. Also kein Grund zur Sorge?
Mich würden die Erfahrungen von bei der HUK Versicherten interessieren, die im Ruhestand privat versichert geblieben sind. Wie hoch sind ihre Beiträge, wie stark angestiegen?
Meine Freundin überlegt, ob sie, bevor sie 55 wird, noch mal in die gesetzliche KV zurückkehrt, indem sie ihre Arbeitszeit reduziert und unter die Beitragsbemessungsgrenze zurückfällt. Wäre das sinnvoll?
Wer kann ggf. wirklich verläßliche Angaben über die zu erwartende Beitragshöhe machen? Gibt es unabhängige Berater? Vielleicht die Verbraucherzentralen?
Vielen Dank für eine Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Michael
Hallo,
Sie sorgt sich sehr über die zu erwartenden
Beiträge im Alter, also nach Ausscheiden aus dem Beruf.
Einerseits wird immer wieder gewarnt, im Alter privat
krankenversichert zu sein.
Gehört deine Freundin auch zu denjenigen, die eine PKV abgeschlossen haben um Geld zu sparen ?
Oder hat sie bisher die ersparten Beiträge in eine Alterversorgung einbezahlt, was jeder PKV-versicherte tun sollte ?
Meine Freundin überlegt, ob sie, bevor sie 55 wird, noch mal
in die gesetzliche KV zurückkehrt, indem sie ihre Arbeitszeit
reduziert und unter die Beitragsbemessungsgrenze zurückfällt.
Wäre das sinnvoll?
Welche Tarife bei der Huk im Alter möglich sind, kann ich nicht beurteilen.
Allerdings sollte deine Freundin auch daran denken, dass sie später im Rentenalter als freiwillig Versicherte in der GKV betrachtet wird, also von allen Einkünften wie z.B. aus der Rente den hälftigen KV-Beitragssatz zahlt und für die betrieblichen Altersversorgung (Zusatzversorgung des öffentlichen Dienstes) den vollen KV-Beitragssatz zahlen muss.
Alternativ kann sie bei jeder PKV wenn der Vertragsbeginn vor 2009 war im Rentenalter in den Standard-Tarif wechseln.
Wer kann ggf. wirklich verläßliche Angaben über die zu
erwartende Beitragshöhe machen?
Im Forum niemand. Evt. der zuständige HUK-Vermittler.
Gibt es unabhängige Berater?
Aber klar doch, man nennt sie Versicherungsberater und man findet sie hier:
http://www.bvvb.de/Content.aspx?content=12
Gruß Merger
Hallo.
Ich würde mir das Beratungsprotokoll nochmal ansehen und nachsehen welche Gründe dort genannt wurden eine 47-jährige in die PKV zu überführen.
Das muss nicht zwangsläufig Sinn machen.
By the way: Ratings von StiWa oder dergleichen sind mit Vorsicht zu betrachten. Ich kenne viele Leute, die sind mit ihrer PKV bei der HUK unzufrieden. Die scheinen ihre Mentalität aus der Sparte Kfz (Einsparen wo nur geht) auch im PKV-Bereich anzuwenden.
Das bringt euch jetzt aber nicht weiter und war nur ein „Einstreuer“ von mir sich nicht unbedingt bei denen privat zu versichern.
Viele Grüße
Claude Burgard
unabhängiger Versicherungsmakler aus Saarbrücken
Link zur ViKa: http://www.wer-weiss-was.de/autor/N679ugyuqsc252
Ich ergänze gerade noch:
Die VZ ist (leider) auch nicht immer die erste Wahl bei guter Verbraucherberatung in Sachen Versicherung.
Man könnte und sollte, wenn man hierzu eine tiefgehendere Beratung haben möchte, einen Versicherungsberater (GeWo 34e) aufsuchen. Am besten jemanden, der sich im Bereich PKV gut auskennt.
Hallo,
da die HUK das PKV-Geschäft erst seit 1987 betreibt wird es nur in äusserst geringem Umfang Erfahrungen zur Beitragsgestaltung im Alter bei eben dort versicherten Personen geben. Zum PKV-Test in Finanztest habe meine eigene Meinung - die ist nicht positiv!
Siehe hierzu folgenden Artikel:
http://www.online-pkv.de/files/finanznews_2-2014_fin…
Die Alterungsrückstellungen in der PKV berücksichtigen die zu erwartenden Kostensteigerungen auf Grund steigenden Alters des Versicherten - nicht die künftigen Kostensteigerungen im Gesundheitswesen - dafür gibt es seit Anfang des Jahrhunderts u.a. den 10%igen „Gesetzlichen Zuschlag“. Darüber hinaus gibt es weitere Möglichkeiten zur Beitragsreduzierung im Alter - ob die HUK derlei anbietet ist mir nicht bekannt.
Die Beitragsgestaltung in der GKV für Rentner unterscheidet sich drastisch danach, ob es sich um ein KVDR-Pflichtmitglied oder freiwilliges Mitglied handelt. Für eine Pflichtmitgliedschaft muss die 9/10tel-Regelung (90% der zweiten Hälfte des Arbeitslebens GKV-Mitgliedschaft) erfüllt sein - rein beitragsmässig könnte die Rückkehr in die GKV als Rentner auch ein Fiasko sein. Verlässliche Angaben zur künftigen Beitragsentwicklung - auch der GKV! - kann niemand machen. Das gibt selbst die beste Glaskugel nicht her. Unabhängige Beratung wird m.E. eher durch eine(n) gute(n) unabhängigen Versicherungsberater(in) (https://www.versicherungsberaterin.net) als durch Verbraucherzentrale gewährleistet.
Gruß J.K.
Hallo,
meine Lebensgefährtin ist in der HUK seit 2011 privat krankenversichert (Komfort-Tarif), angestellte Lehrerin, 50 Jahre alt. Sie sorgt sich sehr über die zu erwartenden Beiträge im Alter, also nach Ausscheiden aus dem Beruf.
Ich will ja nicht spekulieren, was sie lehrt und in welchem Bundesland. Aber welche Überlegungen haben denn mit 47 dazu geführt in die PKV zu wechseln? Und warum macht sie sich erst 3 Jahre später Gedanken über einen ganz wesentlichen Punkt?
Einerseits wird immer wieder gewarnt, im Alter privat krankenversichert zu sein.
Nein, davor wird nicht gewarnt. Es wird darauf aufmerksam gemacht, dass sich die Beiträge eben anders entwickeln als in der GKV. Das Alter ist nun mal das größte Risiko, also wird es auch teurer. In der GKV zählt hingegen lediglich das beitragspflichtige Einkommen, sowohl in jungen Jahren als auch im Alter. :Andererseits ist die HUK Testsieger bei Finanztest und gibt selbst an, 30 - 50 % des Beitrags für eine Altersrückstellung zu verwenden. Also kein Grund zur Sorge?
Sich Gedanken machen ist nie verkehrt. Man wird allerdings zu dem Schluß kommen, dass vor diesem grundsätzlichen Problem auch die anderen PKVn stehen. Welche das am besten gelöst hat, wird sich erst im Ernstfall zeigen.
Mich würden die Erfahrungen von bei der HUK Versicherten interessieren, die Da wird es so verschiedene geben, wie es verschiedene Lebensläufe gibt. Leute, die hohe Selbstbehalte und/oder Ausschlüsse und niedrige Beiträge in jüngeren Jahren gewählt haben, werden jetzt im Alter bei häufigerem Auftreten bzw. teurerer Krankheiten bei gleichzeitig vernachlässigter Altersvorsorge etwas weniger zufrieden sein, als solche, die sowas antizipiert haben und auf unterschiedliche Weise vorgesorgt haben und/oder denen bestimmte Zusatzbausteine wie Chefarztbehandlung oder Ein-Bett-Zimmer nicht so wichtig sind.
Wie hoch sind ihre Beiträge, wie stark angestiegen?
Kommt letztlich auf den konkreten Vertrag an.
Meine Freundin überlegt, ob sie, bevor sie 55 wird, noch mal in die gesetzliche KV zurückkehrt, indem sie ihre Arbeitszeit reduziert und unter die Beitragsbemessungsgrenze zurückfällt.
Wäre das sinnvoll?
Kommt drauf an, welchen Vertrag sie hat, wohin sie in der PKV noch wechseln kann, was sie sonst noch an beitragspflichtigen Einkünften hat, wie hoch der Beitrag jetzt schon ist und was sie da so in Zukunft in Bezug auf ihre Gesundheit erwartet.
Dann muss natürlich noch der Einkommensverlust inkl. der ggf. niedrigeren Rentenanwartschaften berücksichtigt werden.
Wer kann ggf. wirklich verläßliche Angaben über die zu erwartende Beitragshöhe machen?
Niemand. Nur Wahrscheinlichkeiten sind möglich.
Gibt es unabhängige Berater?
Ja, ich weiß aber nicht, ob der Begriff geschützt ist. Da gibt es genauso viele schwarze Schafe wie unter den Verkäufern, manche sind wahrscheinlich sogar welche.
Vielleicht die Verbraucherzentralen?
Deren Beratung kann sicher genauso dazu beitragen, wie die anderer unabhängiger Berater, sich selbst ein Bild zu machen. Abwägen und entscheiden muss man dann selber. Das nimmt einem niemand ab.
Grüße
Hallo,
sich mit 50 privat vollzuversichern, ist sehr mutig. Egal bei welchem Unternehmen. Dass die HUK Testsieger ist, besagt nichts über die Zukunft, denn die testen die Finanztester nicht. Wie auch.
Aber jetzt ist es passiert. Zurück in die GKV geht es - wie beschrieben - über eine Versicherungspflicht bis 55, bei angestellten Lehrern also ggf. über eine Teilzeit.
Da die HUK ein relativ junges PKV-Unternehmen ist, gibt es dort noch kaum alte Versicherte. In den ersten Jahren waren die Tarife eher unterkalkuliert; ob das inzwischen rausgewachsen ist, kann man von außen kaum beurteilen.
Die Kompetenz der Verbraucherberatungen in PKV-Fragen ist begrenzt. Unabhängige Beratung gibt es bei Versicherungsberatern auf Honorarbasis.
Bisher wars gratis.
Viel Glück
Barmer