Moin,
befinden sich die beiden Körper in einer hinreichend großen
Umgebung, die eine bestimmte Temperatur besitzt („Wärmebad“),
d.h. haben wir ein kanonisches System? Dann stellt sich nach
einiger Zeit thermisches Gleichgewicht ein, sofern keine
innere Wärmequelle die Körper aufheizt.
–> gleiche Temperatur, nämlich die des Wärmebads.
Ja. Aber dann sind nicht die beiden Körper
strahlungsgekoppelt, sondern insbesondere diese mit einem
Wärmereservoir, einem dritten Körper.
Nun, auch wenn es für die Frage des Fragestellers vermutlich irrelevant ist, weil eher der Fall unten zutrifft, befinden sich die beiden Körper dennoch in Wechselwirkung. Diese spielt jedoch keine Rolle, auf das willst du vermutlich hinaus.
Anders der Fall, dass dieses Wärmebad nicht existiert, sondern
der eine hat Körper Temperatur A hat und der andere Temperatur
B. Die beiden Körper bilden jetzt zusammen ein abgeschlossenes
System (mikrokanonisches System). D.h. der
Gleichgewichtszustand ist der maximaler Entropie, und das
bedeutet hier: gemeinsame Temperatur.
Auch wenn Entropie häufig ein guter Ansatz ist, so paßt das
nicht mit einer Rechnung der Strahlungsbilanz zusammen. Siehe
dazu meine Rechnung im obigen Posting.
Ich habe angenommen, dass es sich bei den Körpern nicht um selbstleuchtende Objekte handelt wie z.B. Sterne, sondern um Objekte, die einfach ihre Wärmestrahlung absondern. Ich dachte, ich hätte dies mit dem Zusatz „…sofern keine innere Wärmequelle die Körper aufheizt“ klargemacht.
In diesem Fall ist das mikrokanonische Ensemble zur Betrachtung anzuwenden, und der Zustand maximaler Entropie ist der gesuchte. So weit einverstanden?
Diese Gleichgewichtstemperatur ist abhängig von der
spezifischen Wärme der beiden Körper. Das ist übrigens
Nein. Die spez. Wärme bestimmt nur die Gesamtenergie des
Systems, nicht die Einzeltemperatur der Körper.
Siehe oben: im dem Fall, den ich betrachtet habe, bestimmt die spezifische Wärme der Einzelkörper die Gleichgewichtstemperatur und damit die Gesamtenergie des Systems, soweit sind wir uns einig, denke ich.
unabhängig davon, ob die Körper sich berühren – also auch
Nein. Wenn sie sich berühren und ein abgeschlossenes System
bilden (d.h. auch ihre abgestrahlte Leistung alle wieder auf
sie zurück fällt), bilden sie bei verschiedener Emessivität
immer noch nicht einen großen Körper mit einheitlicher
Temperatur sondern einen mit einem (ggf. recht komplizierten)
Temperaturgradienten, der von der Emissivität der Teilkörper
und deren Wärmeleitfähigkeit (nicht Wärmekapazität) bestimmt
wird.
Auch hier wieder: du betrachtest also Selbstleuchter. Klar, dann ist Gleichgewichtsthermodynamik nicht anwendbar. Ich hingegen habe eben nur den Gleichgewichtszustand betrachtet.
über Teilchenbewegung Wärme austauschen können – oder nicht,
in welchem Fall nur Wärmestrahlung zum Energieaustausch
beiträgt.
Der Begriff „Strahlungsleistung“ ist in diesem Fall nicht der,
den du benötigst, um das Konzept richtig zu beschreiben. Es
Wieso nicht? Es wird vom OP explizit nach Körpern im
Strahlungsgleichgewicht gefragt?!
Naja, er sprach von „Strahlungsleistung von unterschiedlichen Materialien bei gleicher Temperatur“, und ich bezog auf schlichtweg auf die thermische Strahlung. Die „Strahlungsleistung“ ist nun nicht primär eine Frage des Materials, sondern der Temperatur, soweit einverstanden?
Vielleicht sollte uns der Fragesteller nochmals einen Hinweis geben, was genau er betrachtet hatte und gelöst haben wollte?
Viele Grüße
OT