Hallo Nadja,
vielleicht deswegen, weil das Verb aufbrechen eine ganze Reihe ziemlich verschiedener Bedeutungen hat und deswegen besser nicht verwendet werden sollte, wenn man ein gleichwertiges oder annähernd gleichwertiges anderes wie hier z.B. abbrechen zur Verfügung hat. Außer dem sehr verbreiteten aufbrechen = einen Gang, eine Fahrt, eine Reise beginnen gibt es noch eine (die auch im Duden steht, Du wirst sie finden), zu der ich eine hübsche kleine Episode aus einem früheren Leben für Dich habe:
Rettungswagen waren zur Zeit meines Zivildienstes noch sehr selten, man benutzte zur Verlegung von Patienten aus der Intensivpflege über größere Entfernungen nach Möglichkeit, wenn medizinisch vertretbar, einfache Krankentransportwagen (die ebenfalls mit Sauerstoff, Infusionshaltern, einfachen Beatmungsgeräten usw. ausgestattet waren). Je nach Zustand und Bedürfnissen des Patienten dauerte es ab und zu eine ganze Weile, bis man einen solchen mit allem, was er brauchte, im Wagen hatte.
Bei einem solchen Anlass hörte ich, wie die Leitstelle (= „LeiSte“) unseren Wagen anscheinend schon zum wiederholten Male rief, als wir grade eben den Patienten samt begleitendem Pfleger und allem Apparatismus im Wagen hatten und startklar waren:
Hier LeiSte - Rotkreuz Fünnef, Frage: Standort? - Kommen!
Ich antwortete:
LeiSte, hier Rotkreuz Fünnef - Wir haben geladen und brechen jetzt auf! - Kommen!
Darauf ein unterdrücktes Glucksen im Äther und dann die Antwort:
Rotkreuz Fünnef verstanden - Halali! - Ende.
Schöne Grüße
MM