Ist ein Bild weniger wert, wenn es auf einer Holzplatte gemalt wurde?

Ich habe neulich übers Internet ein Ölgemälde versteigert. Als Nicht-Kunstkenner konnte ich nicht erkennen, ob das Bild auf Tuch/Leinwand oder auf einer Holzplatte gemalt worden ist. Auf der Rückseite war zwar eine dünne Holzplatte sichtbar, aber das konnte ebenso gut ein Transportschutz sein, weil das Gemälde irgendwann schon einmal von Amerika nach Europa verschifft worden ist.

Jedenfalls stellt sich der Käufer des Bildes auf den Standpunkt, er habe einen Anspruch auf eine Kaufpreisminderung, weil das Bild - anders als von mir in der Beschreibung angegeben - auf einer Platte gemalt worden sei statt auf Leinwand.

Ist dem so, dass ein Bild dann weniger wert ist? Und falls ja, wieviel Prozent vom Kaufpreis würde in einem solchen Fall die Preisminderung betragen?

Danke im Voraus für eure Hilfe.

Die Rückseite ja, aber was ist vorne ?

Ist denn nun die Malseite eine Leinwand oder ist direkt auf eine (grundierte) Holzplatte gemalt ?

Das war früher nicht unüblich, es gibt klassische Werke, die auf Holz gemalt sind. Typisch z.B. auch die russischen Ikonen auf Holz gemalt.

Ebenso wie man Leinwände später auf Holzplatten aufkaschiert hat um sie zu stabilisieren, wenn die Leinwand schadhaft wurde.

Eine Preisminderung als „Schadenersatz“ für fehlerhafte Verkaufsbeschreibung kann ich nicht angeben. Das ist wohl auch unseriös da eine Zahl zu nennen.
Kunde soll Bild zurückgeben, Geld wird erstattet und man verkauft es neu mit dann zutreffender Beschreibung.

Es macht schon einen Unterschied aus, ob ein exakt gleiches Bild auf starrem Untergrund (Karton, Holz) gemalt wurde oder auf einer gespannten Leinwand.
Der Bildeindruck ist anders, bei Leinwand „lebendiger“, es hat eine leichte Dreidimensionalität der Struktur.

MfG
duck313

Das ist schwierig. Es kommt auf den Maler an. Auf das Alter des Bildes. Und vor Allem auf die Art und Weise, wie und zu welchem Preis Du es versteigert hast.
Gibt es einen Auktionator, der bürgen müsste oder war es ebay?
Bei älteren Werken ist Öl auf Holz meistens höher anzusetzen als auf Pappe oder Leinwand.
Ich würde nicht so schnell aufgeben, sondern den Käufer höflich bitten mitzuteilen, wo er unter Bezug auf den Maler und das Entstehungsjahr den „preismindernden Makel“ entdeckt hat.
Tendenz: Du bist nicht unwillig, willst aber Beweise für die Behauptung, auf Holz gemalt sei weniger wert als auf Leinwand.
Diese Behauptung ist schlicht und einfach Quatsch.
Grüße
Amokoma1

Das Benutzen von Leinwand hat eigentlich nur einen praktischen Zweck: Leinwand ist leichter als Holz. Das macht sich aber nur bei großen Formaten wirklich bemerkbar. Es gibt also keinen echten Grund ein kleines Bild nicht auf eine Holzplatte zu malen. Leinwand ist auch nicht unbedingt ein wertvolleres Material als Holz, wenn es sich nicht gerade um Pressspan handelt.
Daher wüsste ich nicht wie der Käufer eine Preisminderung damit rechtfertigen will. Auch das Argument, du hättest in der Beschreibung nicht angegeben, dass der Bildträger aus Holz ist, kann schlecht gelten, da das, aus oben genannten Gründen, keine Information von Relevanz ist.

Es gibt lediglich einen eventuellen optischen Unterschied durch die Struktur der Oberfläche, aber auch nur dann, wenn Grundierung und Farbe dünn genug aufgetragen wurden, so dass die Struktur noch zu erkennen ist. Warum man eine Gewebestruktur als ästhetischer empfinden sollte als eine glatte Oberfläche, lässt sich kaum objektiv begründen und ist reine Geschmackssache. Es lag schließlich alleine am Künstler für welchen Bildträger er sich entschieden hat - und er wird dafür seine Gründe gehabt haben.

Die Leute denken einfach, dass wenn man in einen Bastelladen geht, sich ne 20x20cm Leinwand auf Keilrahmen und paar Tuben teure Ölfarbe kauft, dass das dann automatisch Kunst wird.

Die Mona Lisa ist auf Lindenholz gemalt. Vielleicht bekommt der Käufer deines Bildes dann auch genannte Dame billiger.

Bitte.